Infantino als Präsident bestätigtDiese wichtigen Themen will der Fifa-Boss jetzt angehen

FIFA-Präsident Gianni Infantino spricht auf einer PK.

Kurz vor der Wiederwahl von Präsident Gianni Infantino kündigte die Fifa eine Untersuchung der Menschenrechte in Katar an. Das Foto zeigt Infantino am 16. Dezmber 2022.

Kurz vor der Präsidentschaftswahl in Kigali (Ruanda) hat die Fifa eine Untersuchung der Menschenrechte in Katar angekündigt.

Am Donnerstag (16. März 2023) sprach Fifa-Boss Gianni Infantino (52) erstmals über eine mögliche Gehaltsobergrenze im Fußball. Am Tag zuvor hatte der Fußball-Weltverband einer Untersuchung mit Blick auf die möglichen Menschenrechtsverletzungen bei der umstrittenen WM 2022 in Katar zugestimmt.

„Der Fifa-Unterausschuss wird eine Bewertung des menschenrechtlichen Erbes des Turniers vornehmen, die auch für die Planung künftiger Fifa-Turniere von Nutzen sein wird“, sagte Michael Llamas (58), Vorsitzender des Fifa-Unterausschusses für Menschenrechte und soziale Verantwortung. Die Bewertung werde „auf transparente Weise unter Einbeziehung interessierter Parteien durchgeführt“. 

Fifa kündigt Aufarbeitung der WM 2022 an

Die Fifa hatte sich am Vorabend ihres 73. Kongresses in Kigali unter Leitung von Generalsekretärin Fatma Samoura (60) zu Gesprächen mit der Uefa-Arbeitsgruppe für Menschenrechte getroffen, der auch der Deutsche Fußball-Verband (DFB) angehört.

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Dabei seien die Teilnehmer über „die positive Arbeit und die Fortschritte“ informiert worden, die es in Sachen Menschenrechte im Zuge der Katar-WM gegeben habe. Gerade aus Europa gibt es diesbezüglich aber immer wieder Kritik.

Der norwegische Verband stellte den Antrag, dass das Thema Menschenrechte in Katar bei der Vollversammlung in Kigali auf die Agenda kommt und forderte eine ausführliche Stellungnahme der Fifa ein. Unter anderem wegen der ungeklärten Frage bezüglich eines Entschädigungsfonds für die Arbeitsmigranten wird auch der DFB Gianni Infantino (52) bei dessen Wiederwahl die Unterstützung verweigern.

„Wir haben in den vergangenen Wochen zu verschiedenen Fragestellungen von der Fifa keine oder nur unzureichende Informationen erhalten“, sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf (61) am Mittwoch einer Mitteilung zufolge.

Fifa: Kritik zu leise – Gianni Infantino im Amt bestätigt

Der Weltverband Fifa müsse „im Umgang mit den nationalen Verbänden deutlich offener und transparenter werden. Sie sollte im eigenen Interesse erklären, wie und warum bestimmte Entscheidungen zustande kommen und wer an ihnen mitgewirkt hat. Das ist zuletzt nicht immer der Fall gewesen.“ Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage zu Gianni Infantino teil:

In Kigali findet am Donnerstag (16. März) der 73. Kongress des Fußball-Weltverbandes statt. Im Mittelpunkt des jährlichen Treffens der 211 Mitgliedsverbände steht die Wahl des Fifa-Präsidenten für den Zeitraum von 2023 bis 2027.

Infantino spricht erstmals über Gehaltsobergrenzen

Auch wenn es vereinzelte Nationen aus Europa gibt, die Infantino bei seiner Wiederwahl nicht unterstützten, hatte der Schweizer sein Amt nicht zu fürchten. Als einzig aufgestellter Kandidat wurde der Fifa-Boss für vier weitere Jahre im Amt bestätigt. Infantino ließ sich vor Kurzem bescheinigen, dass seine ersten drei Amtsjahre keine offizielle Amtsperiode darstellen. Der 52-Jährige könnte somit bis 2031 an der Spitze der Fifa stehen.

Neben der Aufarbeitung der Menschenrechte vor, während und nach der WM 2022 in Katar möchte sich Infantino in seiner zweiten offiziellen Amtsperiode über ein weiteres wichtiges Thema im Weltfußball kümmern.

„Wir müssen die Diskussion um Transparenz von Ablösen und Gehältern angehen – auch ob gewisse Obergrenzen sinnvoll sind“, sagte der wiedergewählte Weltverbands-Boss hinsichtlich einer Eindämmung der viel kritisierten Kommerzialisierung: „Wir müssen schauen, was da machbar ist.“ (dpa/sid)