Loris Karius darf auf sein Comeback nach langer Wartezeit hoffen – ausgerechnet in einem Pokalfinale. Vor dem Endspiel mit Newcastle United gibt es für den schon lange glücklosen Keeper viel Zuspruch.
Zwei Jahre ohne SpielAusgerechnet in einem Finale: Loris Karius vor Comeback – Zuspruch von Klopp
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Loris Karius, hier am 19. Oktober 2022 beim Aufwärmen vor einem Ligaspiel von Newcastle United, ist für seinen aktuellen Klub bislang noch ohne Einsatz.
von Béla Csányi (bc)
Loris Karis und Finale. Wer diese Stichworte in einem Zusammenhang hört, denkt unweigerlich an den verhängnisvollen Auftritt des deutschen Keepers im Endspiel der Champions League 2018 in Kyjiw.
Gezeichnet von einer Gehirnerschütterung patzte er gleich zweimal schwer, ebnete Real Madrid gegen den FC Liverpool den Weg zum Titel. Nach viereinhalb Jahren im Karriere-Sinkflug hat der 29-Jährige jetzt ausgerechnet in einem Finale die Chance, sein großes Trauma endlich hinter sich zu lassen.
Loris Karius: Comeback im Pokalfinale?
Zwei Jahren als Stammkeeper bei Besiktas Istanbul, ein Jahr als Ersatzmann bei Union Berlin und eine Spielzeit ohne Einsatz vor Auslaufen seines Vertrags beim FC Liverpool: Die Tendenz beim früheren Junioren-Nationalkeeper ging zuletzt kontinuierlich nach unten.
Jetzt schöpft Karius bei Newcastle United neue Hoffnung. Dort ist er seit der Unterschrift im September zwar noch immer ohne Einsatz, bekommt aber wohl das große Spiel, um es den Fans und vor allem sich selbst noch mal zu beweisen.
Bevor die finanziell massiv aus Saudi-Arabien geförderten „Magpies“ am Sonntag (26. Februar 2023, 17.30 Uhr) im Finale des Ligapokals gegen Manchester United nach dem ersten nationalen Titel seit 1955 greifen, stehen die Sterne für den früheren Bundesliga-Keeper gut: Karius ist nur die Nummer drei, doch der Keeper-Engpass beim Fünften der Premier League dürfte ihn mal wieder auf den Rasen tragen. Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:
Stammkeeper Nick Pope (30) holte sich für eine Slapstick-Einlage mit anschließendem Handspiel weit außerhalb des Strafraums am Wochenende gegen Karius’ Ex-Kollegen vom FC Liverpool eine Rote Karte ab und ist wettbewerbsübergreifend gesperrt. Hier sehen Sie die kuriose Pope-Szene im Video:
Sein Vertreter Martin Dúbravka (34) ist zwar fit, der Winter-Rückkehrer ist allerdings nicht spielberechtigt, weil er im Verlauf des Wettbewerbs schon für einen anderen Klub auf dem Platz stand – ausgerechnet Final-Gegner Manchester United. Der lachende Dritte dürfte damit Karius sein.
Jürgen Klopp stärkt Loris Karius vor Final-Einsatz
TV-Experte Gary Neville (48) sprach, ohne Karius explizit zu nennen, wegen Popes Final-Ausfall von einer herben Schwächung für Newcastle. „Ich denke, dass die Torwart-Position die bedeutendste ist“, sagte die Legende von Manchester United in seinem Podcast zum Ausfall von Englands Nummer zwei.
Bei Newcastle hat die Aufbauarbeit für den seit zwei Jahren nicht in Pflichtspielen eingesetzten Karius daher bereits begonnen. „Ich bin sicher, dass er das Spiel gut über die Bühne bringen wird. Er hat nicht viel gespielt, aber er ist ein sehr erfahrener Spieler, der im Training einen guten Eindruck macht“, lobte der zum Zuschauen verdammte Dúbravka seinen Keeper-Kollegen.
Zuspruch gab es sogar von Ex-Trainer Jürgen Klopp (55), unter dem Karius nach seinem Final-Patzer nie wieder ein Spiel absolvierte. Reporter wollten nach dem Newcastle-Spiel wissen: Kann sein früherer Schützling die verheerende Nacht von Kyjiw endgültig hinter sich lassen? „Absolut“, betonte Klopp: „Dafür hat er die ganze Zeit sowas von gearbeitet.“ (bc)