„Noch nie erlebt“Verein schwärzte FC an – jetzt erhebt Brazzo-Sohn Vorwürfe gegen Ljubljana

Nick Salihamidzic beschwert sich in einem Spiel mit Bayern München II.

Nick Salihamidzic beschwert sich am 25. September 2021 in einem Spiel mit Bayern München II.

Beim Namen NK Olimpija Ljubljana werden Fans des 1. FC Köln hellhörig. Nun hat Nick Salihamidzic Vorwürfe gegen den slowenischen Meister erhoben.

von Antje Rehse (are)

Sein Vater hat bei Topklubs wie Bayern München und Juventus Turin gespielt, von einer solchen Karriere ist Nick Salihamidzic (20) meilenweit entfernt.

Dennoch kämpft er um seine Chance im Profifußball. Dabei musste er zuletzt aber einen herben Rückschlag einstecken. Vom slowenischen Meister NK Olimpija Ljubljana – eben jener Verein, der im vergangenen Winter den 1. FC Köln bei der Fifa anzeigte – fühlte sich der Fußballer-Sohn veräppelt und schlecht behandelt.

Nick Salihamidzic klagt über respektloses Verhalten von Ljubljana

In der vergangenen Saison war Salihamidzic von Bayern München an den italienischen Zweitligisten Cosenza Calcio ausgeliehen, kam aber in der Serie B zu keinem einzigen Einsatz. Dennoch habe er aus seiner Zeit in Italien viel mitgenommen, sagte der Sohn vom im Mai entlassenen Ex-Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic (46) in seinem neuen Podcast „Off the Pitch“, den er gemeinsam mit seinem Kumpel Adhurim Kadrijaj (22) betreibt. „Wenn du Teil einer Profimannschaft bist in einer wichtigen Liga, dann ist das Tempo anders, das Training...“

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Nach einem halben Jahr kehrte Salihamidzic nach München zurück, kommt in der zweiten Mannschaft des FC Bayern aber ebenfalls nicht zum Zug. Nur allzu gerne wäre der Rechtsverteidiger deshalb im Sommer erneut gewechselt.

Nach einem Einsatz für die bosnische U21-Nationalmannschaft, bei dem der Brazzo-Sohn nach eigenem Empfinden „wirklich ein sehr, sehr gutes Spiel“ gemacht hatte, habe er ein Angebot aus Slowenien bekommen.

„Vom slowenischen Meister, Pokalsieger“, sagte Salihamidzic: „Champions-League-Qualifikation und so alles dabei.“ Den Namen des Vereins nannte er nicht, doch es geht offensichtlich um NK Olimpija Ljubljana.

Salihamidzic über Ljubljana: „Noch nie eine so unprofessionelle Situation erlebt“

Das erste Angebot sei „scheiße“ gewesen, doch schließlich sei der Verein auf seine Forderungen eingegangen. „Auto, Teil von meiner Wohnung und das gewünschte Gehalt“, erklärte Salihamidzic. Der Vereinspräsident habe ihm und seinem Vater sein Wort gegeben, „dass wir das definitiv machen“. „Da war ich ja dabei“, bestätigte Kumpel Kadrijaj. „Die Berater haben gesagt, es ist fix. Mein Dad hat gesagt, es ist fix. Wir haben dann auch gesagt, es ist fix“, betonte Salihamidzic.

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Doch dann kam alles anders. Nachdem Salihamidzic seinen Beratern mitgeteilt hatte, sie sollten den anderen „vier, fünf“ Interessenten absagen, meldete sich Ljubljana plötzlich nicht mehr. Fünf Tage vor Schließung des Transferfensters kam dann die überraschende Nachricht aus Slowenien: Der Transfer komme nicht zustande, weil der Trainer das nicht wolle.

Salihamidzic war fassungslos: „Ich habe noch nie eine so unprofessionelle Situation im Fußball erlebt.“ Der Verein habe sich respektlos verhalten, sein Vater sei extra aus Ibiza eingeflogen, habe den Flug sogar selbst bezahlt, so Salihamidzic. „Wir setzen uns da hin und dann sagt ihr ab. Das kann man nicht machen!“

Die komplette Podcast-Folge seht ihr hier auf YouTube:

Beim Namen Olimpija Ljubljana werden vor allem Fans des 1. FC Köln hellhörig. In dieser Woche haben sich beide Vereine vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas wiedergesehen. Der FC hofft in dem Verfahren auf eine Aufhebung der Transfersperre, mit der die Fifa den Bundesligisten im Frühjahr belegt hatte. 

Der Fußball-Weltverband hatte gegen Köln wegen eines vermeintlichen Fehlverhaltens bei der Verpflichtung des damals 16 Jahre alten Nachwuchsstürmers Jaka Cuber Potocnik (18) von Ljubljana im Januar 2022 eine Transfersperre für zwei Wechselperioden sowie eine Strafzahlung verhängt. Dagegen waren sowohl Köln als auch der slowenische Klub, der eine höhere Entschädigung fordert, und Potocnik selbst vor den Cas gezogen.