Lewandowski-Krise bei Barça: Erst Kritik, jetzt bitterer Ausfall

„Nicht wiederzuerkennen“Kritisiert und jetzt auch noch verletzt: Lewandowski-Krise bei Barça

Schwere Zeiten für Robert Lewandowski beim FC Barcelona. Seine Kritiker kann der Pole vorerst nicht mit Toren zum Schweigen bringen: Gegen Real Madrid fehlt Lewandowski Barça verletzt.

27.02.2023, 14:40

Vom Torgaranten zum Sorgenkind: Hat sich Robert Lewandowski (34) mit seinem Wechsel zum finanziell massiv angeschlagenen FC Barcelona verzockt? Nach dem frühen internationalen Aus in der Europa League nimmt die spanische Presse die Tormaschine ins Visier, weil deren Motor aktuell bedenklich stottert.

Zwei Tore aus den jüngsten acht Ligaspielen, gegen Manchester United nur per Elfmeter erfolgreich: nach starkem Start zeigt Lewandowski aktuell nicht die Treffsicherheit, die Barça und seine Fans in der entscheidenden Saison-Phase von ihm erwarten. Ausgerechnet den Pokal-Clásico gegen Real Madrid verpasst er außerdem verletzt. Dabei war der Routinier extra für die entscheidenden Momente geholt worden.

Robert Lewandowski fällt beim FC Barcelona verletzt aus

Im ersten Pokal-Halbfinale am Donnerstag (21 Uhr/DAZN) wird sich diese Hoffnung nicht erfüllen: Wie der Verein am Montag auf Twitter bekannt gab, laboriert der Weltfußballer der Jahre 2020 und 2021 an einer Verletzung des hinteren Oberschenkelmuskels. Über die genaue Länge der Ausfallzeit wurde nichts bekannt. Eine Blitz-Heilung bis zum Spiel ist aber nicht zu erwarten, vielmehr ist Berichten zufolge mit rund zwei Wochen Pause zu rechnen.

Schon vor dem Ausfall gegen den Erzrivalen hatte sich die spanische Presse so deutlich wie selten zuvor auf ihn gestürzt, obwohl Barcelona in der Liga auf Meister-Kurs liegt, noch immer sieben Punkte Vorsprung hat. Doch nach dem Europa-Debakel herrscht rund um das Camp Nou spürbare Katerstimmung.

Die Ballon-d'Or-Gewinner

Diese Spieler sind die Rekordsieger des Ballon d'Or

Karl-Heinz Rummenigge mit dem Ball am Fuß bei einem Länderspiel am 16. Oktober 1985. — Copyright: picture alliance/dpa
**Platz 10: Karl-Heinz Rummenigge (*1955)** Der ehemalige deutsche Nationalspieler und spätere FC-Bayern-Boss gewann den **Ballon d'Or** in seiner Karriere **zweimal (1980, 1981)**.

Ronaldo bei der Vorstellung nach seinem Wechsel zu Inter Mailand am 22. Juli 1997. — Copyright: picture-alliance / dpa
**Platz 9: Ronaldo (*1976)** Einer der besten brasilianischen Fußballspieler und Torschützen aller Zeiten wurde ebenfalls mit **zwei Ballon-d'Or-Trophäen (1997, 2002)** in seiner aktiven Laufbahn ausgezeichnet. „R9“ wurde mit Brasilien zweimal Weltmeister und schoss mehr als 300 Tore in seiner Karriere. Heute ist er Präsident beim spanischen Erstligisten Real Valladolid.

Neben dem jugoslawische Trainer Branco Zebec (l) und Abwehrspieler Manfred Kaltz (r) zeigt der englische Stürmerstar Kevin Keegan (M) vom Hamburger SV die Meisterschale am 9. Juni 1979. — Copyright: picture alliance/dpa
**Platz 8: Kevin Keegan (*1951)** „Mighty Mouse“, wie der Engländer auch genannt wurde, war sowohl in seinem Heimatland als auch in Deutschland sehr erfolgreich. Mit dem HSV gewann er 1979 die deutsche Meisterschaft – schoss 32 Tore in der Bundesliga. Die englische Legende wurde ebenfalls **zweimal** mit dem **Ballon d'Or** ausgezeichnet **(1978, 1979)**.

Alfredo di Stefano (l) während eines Spiels von Real Madrid im Santiago Bernabeu am 15. April 1962. — Copyright: picture alliance / dpa
**Platz 7: Alfredo Di Stéfano (*1926-†2014)** Die spanische Sturm-Legende spielte mehr als zehn Jahre für die Königlichen aus Madrid und erzielte für Real in 354 Partien 269 Treffer. Auch er gewann den **Ballon d'Or** **zweimal (1957, 1959)**. Di Stéfano verstarb am 7. Juli 2014 in seiner Wahlheimat Madrid.

Franz Beckenbauer am 18. Juni 1974 vor 53.300 Zuschauern im Hamburger Volksparkstadion beim WM-Gruppenspiel gegen Australien. — Copyright: picture alliance / dpa
**Platz 6: Franz Beckenbauer (*1945)** „Der Kaiser“ ist eine Ikone des deutschen Fußballs und hat sich in seiner aktiven Laufbahn ebenfalls einen Welt-Namen gemacht. Er spielte für den FC Bayern, den HSV und später in den USA bei New York Cosmos. Als Spieler gewann er mit dem DFB-Team 1974 den WM-Titel. Und auch als Trainer war der Ex-Libero mit der ikonischen Nummer fünf erfolgreich und triumphierte 1990 mit Deutschland bei der Weltmeisterschaft. Beckenbauer gewann den **Ballon d'Or** wie sein deutscher Kollege Rummenigge ebenfalls **zweimal (1972, 1976)**.

Michel Platini steht im WM-Viertelfinale gegen Brasilien auf dem Platz. — Copyright: Imago/Norbert Schmidt
**Platz 5: Michel Platini (*1955)** Er ist eines der größten Sportidole Frankreichs. Der ehemalige Mittelfeldspieler kickte unter anderem für Juventus Turin, führte die französische Nationalmannschaft jahrelang als Kapitän aufs Feld – und zum EM-Titel 1984. Er gewann den **Ballon d'Or** im Verlauf seiner Karriere **dreimal in Folge (1983, 1984, 1985)** und darf nicht nur deswegen zu den besten Fußballern aller Zeiten gezählt werden.

Johan Cruyff posiert für eine Porträt-Aufnahme am 25. Oktober 1977 in Utrecht. — Copyright: IMAGO/piemags
**Platz 4: Johan Cruyff (*1947-†2016)** Er hat nicht nur den niederländischen Fußball revolutioniert. Seine Technik, mit Tricks wie dem „Cruyff-Turn“, und sein Spielverständnis sind bis heute einmalig und bleiben unvergessen. Cruyff wurde **dreimal** mit dem **Ballon d'Or (1971, 1973, 1974)** belohnt und hinterließ in seiner Heimat, in Spanien beim FC Barcelona und in der gesamten Fußballwelt eine große Lücke, als er am 24. März 2016 verstarb.

Marco van Basten präsentiert am 3. Februar 1989 seinen Ballon d'Or — Copyright: imago sportfotodienst
**Platz 3: Marco van Basten (*1964)** Der Ausnahme-Stürmer aus Holland führte die Cruyff-Dynastie fort und gewann mit der Nationalmannschaft die Europameisterschaft 1988, als Oranje im Finale die DFB-Elf schlug. Während er in Italien für die AC Milan kickte, gewann van Basten **dreimal den Ballon d'Or (1988, 1989, 1992)**.

Cristiano Ronaldo jubelt über sein Tor 700. Klub-Tor am 9. Oktober 2022. — Copyright: picture alliance/dpa/CSM via ZUMA Press Wire
**Platz 2: Cristiano Ronaldo (*1985)** Einer der erfolgreichsten Fußballer aller Zeiten läuft noch immer auf der aktiven Fußballbühne auf. „CR7“ spielt derzeit ein zweites Mal in seiner Karriere bei Manchester United und erzielte erst kürzlich sein 700. Tor auf Vereinsebene. Er gewann den **Ballon d'Or** ganze **fünfmal (2008, 2013, 2014, 2016, 2017)**. Ein Rekord jagt bei Ronaldo den nächsten – und der Portugiese zählt ohne Zweifel den Besten aller Zeiten.

Lionel Messi macht eine Körpertäuschung mit dem Ball am Fuß am 3. September 2022 im Spiel gegen den FC Nantes. — Copyright: picture alliance/dpa/ZUMA Press Wire
**Platz 1: Lionel Messi (*1987)** Vielleicht der beste Fußballer, den es jemals gab. Das Rennen zwischen Messi und Ronaldo um den Titel des „Größten aller Zeiten“ ist seit Jahren eng und unter den Fans ein heißes Diskussionsthema. Messi führt jedenfalls die Liste der **Ballon-d'Or**-Preisträger mit Abstand an, er gewann die Trophäe bereits **achtmal (2009, 2010, 2011, 2012, 2015, 2019, 2021 und 2023)** in seiner Karriere. Der Argentinier ist eine Legende beim FC Barcelona, war lange Jahre das Gesicht des Klubs – und schoss in 778 Spielen insgesamt 672 Tore für die Katalanen. Mittlerweile spielt Messi bei Inter Miami.

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„Was ist mit Lewandowski los?“, fragte die Sport-Tageszeitung „AS“. Barças Haus-Blatt „Sport“ schrieb in seiner Einzelkritik zum 0:1 bei Aufsteiger UD Almería am Sonntag, dass Lewandowski „nicht wiederzuerkennen“ sei. Er müsse sein Tief dringend überwinden, hieß es weiter – durch die Verletzung geht es jetzt aber erst mal weiter abwärts.

Auch wenn es zuletzt nur bedingt lief, ist Lewandowski die Lebensversicherung der Barça-Offensive. Seine 20 Torbeteiligungen (15 Treffer, fünf Assists) machen ihn mit großem Abstand zum Topscorer im Team von Trainer Xavi (43). Ousmane Dembélé (25) folgt mit zehn Scorern, wird aktuell aber ebenfalls von einer Oberschenkelverletzung ausgebremst. (bc/sid)

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