Oliver Bierhoff hat sich erstmals nach seinem Rücktritt als Nationalmannschafts-Direktor des DFB wieder zu Wort gemeldet. In einem Beitrag äußert er sich nun zur Zukunft des Fußballs – und gibt eine Prognose für die WM 2030 ab.
Dominiert künstliche Intelligenz bald den Fußball?Ex-DFB-Boss Bierhoff gibt Zukunfts-Prognose ab
Nach Oliver Bierhoffs Rücktritt als DFB-Direktor war es zuletzt ruhig um den langjährigen Fußball-Funktionär geworden. Jetzt meldet er sich erstmals wieder zu Wort. In einem Beitrag für das Buch „Next.2030“ skizziert Bierhoff seine Zukunftsvisionen für den deutschen Fußball – samt Training im Metaverse und präzisesten Schlafanalysen.
Von Schuhen mit Schraubstollen bis zu Monitoren am Spielfeldrand – die Fußball-Evolution soll auch nach der Einführung des Videobeweises keinen haltmachen. Was nach Bierhoff die Zukunft für den Fußball bereithält, fasst der Ex-DFB-Boss in seinem Beitrag zusammen.
Oliver Bierhoff hat einen Traum von der WM 2030
In sieben Jahren startet die WM 2030, und diesmal soll ein Gruppenphasen-Aus wie bei den vergangenen beiden Weltmeisterschaften (2018 und 2022) nicht nur verhindert werden, sondern auch gleich der ganz große Erfolg her. Technische Innovationen sollen dabei neben den Spielern auf dem Platz keine unwichtige Rolle einnehmen.
Bierhoff malt ein genaues Bild auf. Der DFB-Spieler des Jahres 2022 und Bayern-Juwel, Jamal Musiala (heute: 19 Jahre alt), reckt den goldenen Pokal in den Himmel von Melbourne. Das vom DFB geformte Stürmertalent Miro Müller, benannt nach WM-Rekordtorschütze Miroslav Klose, soll den entscheidenden Treffer im Finale erzielen und Beweis für die gute Jugendarbeit des DFB sein.
Oliver Bierhoff: „Künstliche Intelligenz schießt kein Tor im WM-Finale“
In der von Bierhoff beschriebenen Zukunft soll jeder „noch so kleine Reiz exakt geplant und auf das tagesaktuelle Fitness-Profil eines Spielers zugeschnitten“ sein. So sollen die Fitnessabteilung und Sportmedizin in Zukunft mit neurozentriertem Training und genauster Schlafplanung für den nötigen Fitnesszustand sorgen. Außerdem sollen Verletzungen zu „99 Prozent“ vorhersehbar sein und für gewöhnlich gar nicht erst eintreffen.
Grundbaustein für die von Bierhoff beschriebene Zukunft soll dafür die Fertigstellung der bereits bestehenden Rohversionen eines „Spielermanagement-Systems für Trainer- und Funktionsstab“ werden, welches Trainern helfen soll, das Beste aus den Spielern herauszuholen.
Fußball bleibt unvorhersehbar
Dennoch macht Bierhoff klar, dass sich auch im Jahre 2030 kein Fußballspiel genau vorhersagen lassen wird und daher auch die besten Technologien keinen sicheren fünften Stern auf das Trikot der deutschen Nationalmannschaft bringen können.
Für ihn sei außerdem sicher, „dass das entscheidende Tor im WM-Finale keine künstliche Intelligenz und kein Computerprogramm schießt“. Jedoch ist für Bierhoff das stetige Implementieren der technischen Neuheiten essenziell für Erfolge in der Zukunft.
Das Buch „Next.2030“ wurde neben Oliver Bierhoff noch von 32 weiteren namhaften Autoren verfasst und spiegelt neben den Visionen des Ex-DFB-Chefs noch weitere Zukunftsszenarien Deutschlands wider. Das Buch ist ab sofort erhältlich.