Gehaltszoff eskaliertKFC Uerdingen feuert Weltmeister fristlos

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Kevin Großkreutz (hier bei einem Testspiel im August gegen Eindhoven) hat vom KFC Uerdingen die Kündigung erhalten.

Krefeld – Nun ist’s zum ganz großen Knall beim KFC Uerdingen gekommen. Der Drittligist setzt Kevin Großkreutz (32) vor die Tür und hat den Vertrag mit dem Weltmeister fristlos gekündigt. Eine Begründung soll ihm nicht mitgeteilt worden sein. Der Fall wird sicherlich erneut vor Gericht landen.

Die Kündigung, die der Verein am Samstag offiziell bestätigte, ist der vorläufige negative Höhepunkt eines Streits zwischen dem Fußballer und dem KFC Uerdingen.

Zuvor gab es mehrere Termine vor dem Arbeitsgericht. Die Klubführung um KFC-Präsident Mikhail Pionomarev und Großkreutz‘ Berater Konstantin Liolios hatten sich zunächst auf eine Reduzierung des monatlichen Gehaltes von 51.000 Euro um 14.000 Euro auf 37.000 Euro seit Juli 2019 geeinigt. Wegen der Corona-Pandemie habe der Verein den Spielern nach Zustimmung des Mannschaftsrates das Gehalt im März 2020 aber um weitere 30 Prozent gekürzt, was Großkreutz dann aber mit Verweis auf die erste Gehaltsreduzierung ablehnte.

KFC Uerdingen überwies Kevin Großkreutz kein Gehalt mehr

Uerdingen stellte daraufhin die Gehaltszahlungen komplett ein und forderte den ehemaligen Dortmunder Meisterspieler auf, sich trotz eines bis zum 30. Juni 2021 laufenden Vertrags, einen neuen Arbeitgeber zu suchen. Großkreutz reichte die Klage ein. Der Vorsitzende Richter David Hagen machte vor dem Arbeitsgericht Krefeld dann klar, dass das nicht rechtens sei.  Da es jedoch Hinweise auf eine mündliche Vereinbarung gab, regte Hagen an, dass sich beide Seiten einvernehmlich einigen. Gelungen ist das bisher nicht. Am Donnerstag folgte die Kündigung des Vertrags ohne Angabe von Gründen. In den Planungen spielte Großkreutz ohnehin keine Rolle mehr.

Sieben weitere Ex-Spieler klagen gegen KFC Uerdingen

Im Nachgang der Großkreutz-Kündigung haben angeblich sieben weitere Spieler Klage gegen den KFC eingereicht - allesamt ehemalige Profis des Drittligisten. Auf Anfrage erklärte der KFC, dass es „im Nachgang des Sonderspielbetriebs Fragestellungen zum Thema des Vertragsendes“ gegeben habe, da sich die Saison aufgrund der Corona-Pandemie bis in den Juli gezogen hatte. Bei einigen Abgängen müssen demnach „Korrekturen“ vorgenommen werden. (msw)