Keine DFB-Zukunft für Márton Dárdai: Das Hertha-Talent spielt trotz vieler Jahre in den deutschen Junioren-Nationalteams künftig für das Heimatland seines Vaters und Trainers, Hertha-Coach Pál Dárdai.
Keine DFB-ZukunftU21-Profi wandert ab und spielt nicht mehr für Deutschland
Copyright: IMAGO/Team 2
Die Talente der deutschen U21-Nationalmannschaft jubeln am 21. November 2023 beim Spiel der EM-Quali gegen Polen.
von Béla Csányi (bc)
Sechs Jahre in diversen deutschen Junioren-Nationalteams haben am Ende nicht als Argument gereicht: Defensiv-Hoffnung Márton Dárdai (21), Sohn und Schützling von Hertha-Trainer Pál (47), hat der DFB-Auswahl für den restlichen Verlauf seiner Karriere eine Absage erteilt.
Der in Berlin geborene Spross des 61-maligen ungarischen Nationalspielers wird ab sofort nicht mehr für die deutschen Auswahlen auflaufen, sondern will sich in der A-Nationalmannschaft seines Vaterlandes festspielen. Als erstes Highlight könnte schon im Sommer die Europameisterschaft winken – in Deutschland.
Hertha-Talent Márton Dárdai spielt künftig für Ungarn
„Es versteht sich von selbst, dass mir die Entscheidung nicht leicht gefallen ist, aber ich werde zukünftig für Ungarn auflaufen“, schrieb Dárdai am Montagabend (22. Januar 2024) auf Instagram: „Ich weiß, dass ich meine Karriere auch den deutschen Jugend-Nationalmannschaften zu verdanken habe und dafür sage ich DANKE!“
Noch im November hatte der Abwehrspieler, der bei Hertha BSC zuletzt vermehrt im defensiven Mittelfeld zum Einsatz gekommen war, für die deutsche U21-Auswahl in der EM-Quali auf dem Rasen gestanden. Unter dem Strich standen für ihn 25 Junioren-Länderspiele im DFB-Trikot.
Letztlich sei das Pendel nach reiflicher Überlegung aber doch für Ungarn ausgefallen, betonte Dárdai, der bislang 63 Pflichtspiele für Hertha BSC bestritt. „Die Entscheidung ist auch eine absolute Herzensangelegenheit und deshalb freue ich mich unglaublich, in Zukunft für das Heimatland meiner Eltern aufzulaufen.“
Hier gibt es den Instagram-Beitrag von Márton Dárdai:
Dárdai verkündete seine Entscheidung, für die es bei Instagram ein Like der ungarischen Hertha-Legende Gábor Király (47) gab, nur rund eine Stunde vor einem direkten sportlichen Highlight zwischen beiden Ländern: Bei der Handball-EM duellierten sich Deutschland und Ungarn im vorentscheidenden Spiel um den Halbfinal-Einzug.
Für wen sein Herz vor dem Fernseher schlagen dürfte, machte der Fußball-Profi, der seit 2012 bei Hertha spielt, mit seiner persönlichen sportlichen Entscheidung am Montag deutlich.