„Unzureichend“Hyballa nach fünf Spielen gefeuert – deutliche Aussagen von Vereinsführung

Peter Hyballa rauft sich bei einem Spiel von NAC Breda die Haare.

Peter Hyballa am 5. September beim Spiel von NAC Breda bei Willem II. Der deutsche Coach wurde nach nur fünf Spieltagen entlassen.

Peter Hyballas zweite Amtszeit bei NAC Breda dauerte nur wenige Monate länger als die erste. Die Vereinsführung kritisierte die Arbeit des deutschen Trainers mit deutlichen Worten.

von Antje Rehse  (are)

Die Saison in den Niederlanden läuft erst seit wenigen Wochen, doch schon muss ein deutscher Trainer seinen Posten räumen: Zweitligist NAC Breda hat am Mittwoch (13. September 2023) die Trennung von Peter Hyballa (47) bekannt geben.

Der Verein zieht damit die Konsequenzen aus dem durchwachsenen Saisonstart. Zwei Siegen stehen ein Unentschieden und zwei Niederlagen gegenüber. Offensichtlich zu wenig für den ambitionierten Klub.

Breda wirft Hyballa raus – schon zum zweiten Mal

„Wir haben das Team und den Staff im Sommer verstärkt, um weiter zu wachsen. Doch leider war die Weiterentwicklung nicht erfolgreich, weil die Zusammenarbeit zwischen dem Trainer und seinem Arbeitsumfeld unzureichend war“, sagte der Technische Direktor Peter Maas (53) in einer Mitteilung. Das durchaus deftige Fazit: „Als Management glauben wir nicht, dass die Situation repariert werden kann.“

Lediglich neun Monate dauerte Hyballas zweite Amtszeit in Breda, die zu Jahresbeginn durchaus vielversprechend begonnen hatte. Hyballa hatte Breda im Januar übernommen und noch von Platz zwölf auf Platz sechs und somit in die Aufstiegs-Playoffs geführt. Dort verlor Breda allerdings im Halbfinale. Noch im April hatte Hyballa seinen Vertrag vorzeitig bis 2024 verlängert. 

Der gebürtige Bocholter hatte Breda bereits vor drei Jahren trainiert. 2020 dauerte seine Amtszeit allerdings sogar nur vier Monate. 

Hyballa begann seine Trainertätigkeit einst als Jugendcoach in Bocholt, arbeitete später unter anderem in den Jugendabteilungen des VfL Wolfsburg sowie von Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen. In Deutschland war er als Cheftrainer bei Alemannia Aachen und Türgücü München aktiv, arbeitete zudem in Österreich, der Niederlande, der Slowakei und Polen. 

Beim Drittligisten aus der bayerischen Landeshauptstadt musste er 2021 nach nur rund zwei Monaten wieder gehen. Bei der EM 2021 war er für das ZDF als TV-Experte im Einsatz.

Wenige Wochen später schrieb Hyballa durch seinen Rücktritt beim dänischen Zweitligisten Esbjerg fB Schlagzeilen, nachdem sich 21 Spieler in einem Offenen Brief über seinen Führungsstil und zu harte Trainingsmethoden beschwert hatten. Hyballa wehrte sich vehement gegen die Vorwürfe und sprach von Rufmord und einer Hetzjagd. 

„Drei, vier Rädelsführer“ habe es gegeben, ansonsten habe er sich gut mit der Mannschaft verstanden, sagte Hyballa nach seinem Rücktritt in einem Interview mit „Transfermarkt.de“.

Hyballa: „Wir haben uns als Trainerteam wohl nicht gut genug auf Dänemark vorbereitet. Die Intensität war man dort nicht gewohnt. Aber ich bin ein Arbeiter- und Malochertrainer – Punkt.“