Hrubesch-Premiere geglücktDFB-Frauen feiern Schützenfest gegen Wales – Popp-Ersatz trifft doppelt

Deutschlands Torschützin Lea Schüller (2.v.l.) jubelt mit Mannschaftskolleginnen über das Tor zum 1:0.

Lea Schüller (2.v.l.) und Laura Freigang (2.v.r.) beim Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Wales am Freitagabend (27. Oktober 2023).

Die DFB-Frauen gewannen am Freitagabend gegen die walisische Nationalmannschaft mit 5:1. Es war das erste Spiel für Trainer Horst Hrubesch an der Seitenlinie der deutschen Mannschaft. 

Die deutschen Fußballerinnen haben dem tagelangen Wirbel um die pausierende Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg (55) getrotzt und Interims-Coach Horst Hrubesch (72) zum Comeback-Sieg am Freitagabend (27. Oktober 2023) verholfen.

Beim 5:1 (1:1) in der Nations League gegen Wales trafen Lea Schüller (25. und 47. Minute), Giulia Gwinn (80./Foulelfmeter), Sjoeke Nüsken (86.) und die eingewechselte Nicole Anyomi (88.) für die DFB-Auswahl, die ihre Chance auf die Qualifikation für Olympia 2024 wahrte. Vor 20 107 Fans in der Sinsheimer Arena hatte Ceri Holland (42.) zum zwischenzeitlichen 1:1 ausgeglichen.

Nations League: DFB-Frauen gewinnen 5:1 gegen Wales

Mehr Tempo hatte Hrubesch vorab gefordert, weniger Kontakte im Spiel mit Ball - und die Spielerinnen folgten. Zwar fehlte im Sturmzentrum Kapitänin Alexandra Popp, doch auch ohne die 32 Jahre alte Wolfsburgerin spielte sich die DFB-Elf einige vielversprechende Chancen heraus.

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Sturmspitze Schüller zeigte in der 25. Minute dann, dass sie Popps Paradedisziplin ebenfalls beherrscht: Tore per Kopf zu erzielen. Nach guter Flanke der Hoffenheimerin Sarai Linder verwertete Schüller zur überfälligen Führung.

Neben der 25 Jahre alte Stürmerin des FC Bayern hatte Hrubesch im Vergleich zum jüngsten Auftritt gegen Island (4:0) vier weitere Spielerinnen neu in die Startelf geschickt. Ann-Kathrin Berger ersetzte Stammtorhüterin Merle Frohms (Gehirnerschütterung), Svenja Huth, die Popp als Kapitänin vertrat, sprintete wieder über ihre gewohnte rechte Seite. Im zentralen Mittelfeld durften Sara Däbritz und Laura Freigang ran.

Gegen Wales: Popp-Ersatz Lea Schüller trifft doppelt

Die Frankfurterin Freigang - unter Voss-Tecklenburg selten eingesetzt - hätte kurz vor der Pause das zweite Tor nachlegen müssen, als sie allein vor Wales' Torhüterin Olivia Clark auftauchte. Clark, mit Abstand beste Spielerin der Gäste, zeigte einen klasse Fußreflex.

Statt 2:0 stand es plötzlich 1:1. Linder ließ Wales' Angharad James flanken, in der Mitte kam Gwinn zu spät gegen Holland. Der erste Torschuss von Wales in der Partie war zugleich das erste Tor überhaupt in einem Duell mit der DFB-Elf, die in den vorherigen vier Vergleichen mit einem Gesamttorverhältnis von 34:0 stets klar dominiert hatte.

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Auf den mit zarten Pfiffen quittierten Ausgleich reagierte Hrubesch mit einem Doppelwechsel zur Pause: Freigang und Däbritz machten Platz für Nüsken und Linda Dallmann. Dallmann flankte auf Schüller - 2:1. Der Spielzug, diesmal über rechts statt links, sah aus wie eine Kopie des 1:0. Im 53. Länderspiel war es Schüllers 35. Tor.

Die erneute Führung gab der DFB-Elf Sicherheit. Immer wieder ging es Richtung Gästetor, nur das erlösende dritte Tor wollte zunächst nicht fallen. Entweder stand Clark im Weg oder das eigene Unvermögen. Erst ein an Abwehrchefin Marina Hegering verursachter Foulelfmeter sorgte für die Entscheidung. Gwinn traf zum 3:1. Hrubesch konnte aufatmen, in der Folge spielte die DFB-Auswahl die Schlussminuten befreit herunter - und traf noch zweimal. (dpa)