Vereinslose Spieler kosten keine Ablöse – verständlicherweise. In Mexiko haben die Klubs dies aber anders gehandhabt, bis das Kartellamt ihnen auf die Schliche kam.
Fast ganze Liga erwischtMexiko-Klubs nehmen Geld für vereinslose Spieler – auch Fußball-Verband involviert

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In Mexiko wurden vom Kartellamt verschiedene Vorgänge im Fußball aufgedeckt, die nun bestraft wurde. Auf dem Bild jubelt Germn Berterame von Atletico de San Luis am 16. September 2021 gegen Xolos de Tijuana in der mexikanischen Liga.
Mexiko-Stadt. Spieler ohne Vertrag kosten den aufnehmenden Verein verständlicherweise keine Ablöse.
In Mexiko war das in den vergangenen Jahren allerdings anders – bis die Kartellbehörde des Landes dahinter kam und neben 17 Vereinen auch acht Personen und den mexikanischen Fußballverband FMF bestraft hat.
Kartellbehörde entschied auf Strafe in Höhe von 177,6 Millionen Peso
Wegen wettbewerbswidriger Absprachen bei Spielerverpflichtungen sind gegen den FMF, 17 Vereine und acht Personen Geldstrafen verhängt worden.
Mexikos Kartellbehörde entschied auf die Zahlung von insgesamt 177,6 Millionen Peso (rund 7,5 Millionen Euro), wie sie am Donnerstag (23. September 2021) mitteilte. Betroffen waren fast alle derzeitigen Männer-Erstligisten sowie auch die Frauenliga, welche Klubs genau ist aber nicht bekannt.
Fußball-Klubs in Mexiko mussten Ablöse für vereinslose Spieler zahlen
Bestraft wurden zwei Praktiken: Zum einen das lange in Mexiko geltende „Gentleman's Agreement“, wonach auch für die Verpflichtung vereinsloser Spieler Ablösezahlungen an den Ex-Verein fällig wurden.
Dies war mindestens zehn Jahre lang Usus – bis 2018, als die Behörde die Ermittlungen aufnahm und Spieler ein Ende der Regelung forderten. Diese habe deren Arbeitsmobilität unzulässig eingeschränkt, hieß es.
Zum anderen ging es um eine Gehaltsobergrenze, die gut zwei Jahre lang bis 2019 in der mexikanischen Frauenliga gegolten hatte. Diese habe einen Wettbewerb zwischen den Klubs um besser bezahlte Spielerinnen verhindert und das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern vertieft, teilte die Kartellbehörde mit. Der FMF und die Liga MX teilten mit, sie würden die Entscheidung nicht anfechten. (dpa)