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Umstrittener Fifa-PräsidentBei WM-Fazit: Gianni Infantino leistet sich Geschmacklos-Aussage

Der nächste aufsehenerregende Auftritt von Fifa-Präsident Gianni Infantino: Der Boss des Fußball-Weltverbands lobte die beste WM aller Zeiten und kehrte sämtliche Schattenseiten einfach unter den Teppich.

Erst ließ sich Gianni Infantino (52) Zeit, dann gab er auf der Abschluss-Pressekonferenz zur WM 2022 am Freitag (16. Dezember 2022) Vollgas. Der umstrittene Fifa-Präsident schnitt bei seiner um eine Stunde verspäteten Rede gleich mehrere brisante Themen an, verkündete dabei zahlreiche Neuerungen.

Der mächtigste Mann im Weltfußball blickte über die zu Ende gehende Endrunde, sprach über die Zukunft der Fußball-Weltmeisterschaft und die großen Fifa-Pläne für den Vereinsfußball. Pietätlos wurde es bei seinem Fazit zur WM 2022.

Gianni Infantino liefert beschämenden WM-Rückblick

„Für mich war die WM ein unglaublicher Erfolg in allen Bereichen“, lobte Infantino das Turnier in Katar wie erwartet. Infantino bedankte sich zudem beim Gastgeber, den Volunteers und allen, „die das Turnier zur besten WM aller Zeiten gemacht haben“.

Alles zum Thema Katar

Der Fußball habe die Welt „vereint“, betonte Infantino, der dann einen fatalen Nachsatz folgen ließ. Es habe nicht einen einzigen negativen Vorfall geben, das sei „einzigartig“. Auch wenn die Weltmeisterschaft in Katar letztlich deutlich reibungsloser ablief, als von der Fifa wohl hinter vorgehaltener Hand befürchtet, hinterließ diese Aussage einen mehr als nur bitteren Beigeschmack.

Sicherheitskräfte, die – mutmaßlich in Abstimmung mit dem Mullah-Regime – Menschenrechts-Proteste mutiger Iran-Fans auf den Tribünen unterbanden. Journalist Grant Wahl, der nach Morddrohungen wegen eines Regenbogen-T-Shirts mit gerade einmal 48 Jahren am Rande eines WM-Spiels verstorben war: Nur zwei von mehreren tragischen Vorfällen, die Infatino in der ignoranten Rückschau einfach ausblendete, als seien sie niemals geschehen.

Weil es nicht ins Bild einer perfekten Weltmeisterschaft passte, ließ der Schweizer die Schattenseiten des Turniers eiskalt unter den Tisch fallen. Respekt gegenüber dem verzweifelten Kampf gegen die Unterdrückung von Frauen-Rechten? Anteilnahme am Tod eines Journalisten sowie zweier Arbeiter nach Unfällen während des Turniers an WM-Standorten? Fehlanzeige.

Gianni Infantino spricht über WM-Zukunft und „One Love“-Binde

Auf der Pressekonferenz sprach Infantino allerdings nicht nur über die hochgelobte WM, die der Fifa-Tradition entsprechend wohl 2026 von der Nordamerika-Endrunde als „beste WM aller Zeiten“ abgelöst werden dürfte. Die wichtigsten Infantino-Aussagen im Überblick:

Klub-Weltmeisterschaft ab 2025: Der speziell in Europa wenig geliebte Vereins-Wettbewerb wird ab dem Jahr 2025 mit 32 Mannschaften ausgespielt. Über Austragungsort und weitere Details sei auf der Sitzung des Councils des Fußball-Weltverbandes am Freitag „noch nicht gesprochen“ worden. Auch bei den Frauen soll der Wettbewerb eingeführt werden. Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

WM ab 2026: Die Fifa will das eigentlich angedachte Format mit Dreiergruppen bei der ersten Weltmeisterschaft mit 48 Teams noch einmal überdenken. „Nach dieser WM und dem Erfolg der Gruppen mit vier Mannschaften müssen wir das nochmal diskutieren“, sagte Infantino, der nach der Vorrunde bereits von der besten Gruppenphase aller Zeiten geschwärmt hatte.

„One Love“-Binde: Bei der von der Fifa untersagten Kapitänsbinde, an der besonders Deutschland trotz eines ausgesprochenen Verbots festhalten wollte, verwies Infantino auf die geltenden Regeln bei der Weltmeisterschaft: „Auf dem Fußballplatz wird Fußball gespielt. Jeder kann seine Meinung ausdrücken, aber wenn man den Platz betritt, müssen wir den Fußball respektieren. Das ist nichts Neues.“ (bc)