Emotionaler Wechsel zwei Klassen nach unten: Der spanische Erstliga-Stürmer Lucas Pérez wechselt trotz regelmäßiger Einsätze in La Liga zu seinem Herzensverein in die dritte Liga.
Trotz drei Treffern in drei SpielenAus Vereinsliebe: Erstliga-Torjäger geht in die dritte Liga

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Lucas Pérez am 15. Mai 2022 im Spiel des FC Cádiz gegen Real Madrid. Für den Stürmer geht es 2023 in der dritten Liga weiter.
von Béla Csányi (bc)
Bei diesem Wechsel geht Romantikerinnen und Romantikern unter den Fußball-Fans das Herz auf: Trotz regelmäßiger Einsätze und drei Toren in seinen jüngsten drei Spielen wechselt Stürmer Lucas Pérez (34) freiwillig zwei Klassen tiefer.
Statt im Tabellenkeller um den erneuten Klassenerhalt in Spaniens La Liga zu kämpfen, stürmt der frühere Angreifer des FC Arsenal künftig in Staffel 1 der drittklassigen Primera Federación dem Zweitliga-Aufstieg entgegen.
Lucas Pérez wechselt zurück zu seinem Heimatverein
„Ich werde mir einen Traum erfüllen!“, schrieb Pérez am Silvesterabend 2022, als sein Abgang beim FC Cádiz offiziell verkündet wurde. Was bei vielen Transfers nicht mehr als eine bereits vorab formulierte Floskel ist, kommt beim Torjäger tatsächlich aus tiefstem Herzen.
Denn Lucas Pérez wird erneut für seinen tief gefallenen Heimatverein Deportivo La Coruña stürmen. Der erste spanische Meister des neuen Jahrtausends und CL-Halbfinalist von 2004 war 2021 nach zwei Zweitliga-Jahren erstmals in die Drittklassigkeit abgestürzt, spielt dort aktuell seine zweite Saison. Ein Anblick, den der in A Coruña geborene Pérez aus dem fernen Andalusien nur schwer ertragen konnte.
Aus dem sonnigen Süden Spaniens geht es 1000 Kilometer gen Norden ins raue Galicien, wo Pérez nicht nur sportlich ein anderer Alltag erwartet als an der Costa de la Luz. Dort war der Routinier weiterhin gefragt, bestritt in der laufenden Saison 15 Pflichtspiele und traf in jedem seiner letzten drei Spiele für Cádiz – zweimal als Joker in der Liga, einmal von Beginn an im Pokal.
Individueller Sponsor für Lucas Pérez bei Deportivo La Coruña
Nach 202 Erstliga-Spielen (55 Tore und 32 Vorlagen) wagt Lucas Pérez nun den insgesamt dritten Anlauf bei „Dépor“, wo er 2015/2016 die Saison seines Lebens absolvierte und in 36 Ligaspielen 17 Treffer und zehn Assists lieferte. Im vergangenen Sommer war der angestrebte Wechsel noch an den finanziellen Forderungen aus Cádiz gescheitert. Bei der Beschaffung der Ablöse von knapp einer Million Euro soll Pérez jetzt sogar selbst geholfen haben.Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:
Ein Jahr nach dem 20-Millionen-Euro-Wechsel zum FC Arsenal kehrte er 2017 schon einmal auf Leih-Basis zurück, jetzt soll die dritte auch gleichzeitig seine letzte Etappe an der Atlantik-Küste sein. Für die Rückkehr nach Hause habe Pérez „enorme persönliche und sportliche Courage gezeigt“, schrieb der Klub bei der Verkündung des Prestige-Transfers.
Für das Rennen um den angestrebten Zweitliga-Aufstieg ist Pérez zweifellos die schärfste Waffe des Traditionsvereins. Der aktuelle vierte Platz würde zwar für die Playoffs reichen, das erklärte Ziel ist allerdings der um vier Punkte entfernte Spitzenrang für den direkten Sprung in Liga zwei.
Kurios: Möglich machte den Wechsel ein individueller Sponsoring-Deal mit dem lokalen Unternehmen Greenalia aus dem Energie-Sektor. Der Klub deutete an, dass der Schriftzug der Firma als Teil der Übereinkunft künftig auf dem Trikot von Lucas Pérez zu finden sein wird – nicht aber auf den Shirts seiner Teamkollegen.