„Was unternimmt die Fifa?“Frankreich protestiert nach WM-Finale – Politik schaltet sich ein

Pure Enttäuschung bei den Frankreich-Spielern nach der Niederlage im Elfmeterschießen beim Finale der WM 2022.

Pure Enttäuschung bei Frankreich nach der Niederlage im Elfmeterschießen beim WM-Finale am 18. Dezember 2022.

Frankreich-Frust nach dem verlorenen Finale bei der WM 2022. Die Eindrücke der vergangenen Tage veranlassten Verbands-Präsident Noel Le Graet jetzt sogar zu einer offiziellen Beschwerde.

von Béla Csányi (bc)

Große Wut bei der Grand Nation: Auch mit einigen Tagen Abstand sorgt das verlorene Endspiel und die damit knapp verpasste Titelverteidigung bei der WM 2022 für reichlich Frust in Frankreich.

Was die Final-Niederlage vom 18. Dezember gegen Argentinien noch schwerer verdaulich macht: Das Verhalten des neuen Weltmeisters, der sich bei zahlreichen Gelegenheiten zu Provokationen gegen den unterlegenen Gegner und vor allem dessen Superstar Kylian Mbappé (24) hinreißen ließ.

WM 2022: Frankreich-Beschwerde Richtung Argentinien

Davon hat Frankreichs Verbands-Präsident Noel Le Graet (80) jetzt die Faxen dicke! Aus Ärger über die vielen Giftpfeile trotz eines von der Équipe Tricolore fair geführten Endspiels formulierte er seinen Protest über das Verhalten der Gauchos. Die Unmutsbekundung richtete er direkt an den argentinischen Amtskollegen Chiqui Tapia (55). 

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„Wir haben verschiedene Vorgänge in die Wege geleitet“, erklärte Le Graet gegenüber der Tageszeitung „Ouest France“. Die massive Häme gegenüber den französischen Spielern sei „schockierend“.

Sogar Wirtschaftsminister Bruno Le Maire (53) schaltete sich ein, fragte bei Radio Sud erschüttert: „Was unternimmt die Fifa? Sport bedeutet Fairplay, die anderen zu respektieren, denjenigen zu respektieren, der verloren hat – und nicht den Unterlegenen zu beleidigen.“ Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra (44) forderte „Erklärungen“ vom argentinischen Verband. Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

Über seine direkte Kommunikation mit dem argentinischen Fußballverband AFA sagte Le Graet: „Ich habe meinem Amtskollegen geschrieben, dass diese Exzesse für mich im Kontext eines sportlichen Wettbewerbs nicht mehr normal sind und dass ich mich schwertue, dafür Verständnis aufzubringen. Das geht zu weit. Das Verhalten von Mbappé war vorbildlich.“

Argentinien-Keeper verspottet Mbappé nach WM-Finale

Negativ hervorgetan hatte sich, wie schon auf dem Rasen, besonders Argentinien-Keeper Emiliano Martínez (30). Während des Elfmeterschießens bediente er sich diverser Psycho-Tricks, schlug vor dem Fehlschuss von Aurélien Tchouaméni (22) außerdem den Ball weg. Schiedsrichter Szymon Marciniak (41) zückte während des Elfer-Shootouts wegen Unsportlichkeit schließlich die Gelbe Karte.

Bei den Feierlichkeiten verspottete Martínez Mbappé dann schon mit Gesängen in der Kabine („eine Schweigeminute für Mbappé, weil er tot ist“), bei der Siegesfahrt im Bus durch Buenos Aires hielt er eine Puppe mit aufgezogener Maske in der Hand, die den weinenden Stürmer von Paris Saint-Germain zeigen sollte.

Gegenwind gab es jetzt nicht nur von offizieller Seite aus Frankreich. Abwehrspieler Adil Rami (36), Weltmeister von 2018, beleidigte Martínez in seiner Story bei Instagram übel und nannte den Torwart von Aston Villa „die größte Sch**** in der Welt des Fußballs“. Martínez sei „der meistgehasste Mann“, so der wütende Rami weiter.