Tzolis-Saga geht weiterKaufoption ist da: Was macht Fortuna mit ihrem Top-Torjäger?

Düsseldorfs Trainer Daniel Thioune (l.) spricht am 2. März 2024 mit Fortuna-Profi Christos Tzolis.

Düsseldorfs Trainer Daniel Thioune (l.) spricht am 2. März 2024 mit Fortuna-Profi Christos Tzolis.

Kaufoption ziehen, oder nicht? Das ist für Fortuna Düsseldorf die entscheidende Frage bei Leihspieler Christos Tzolis.

von Volker Geissler  (vog)

Er ist DAS Thema, wenn es derzeit um Fortuna geht. Dass es so einen Hype um einen Düsseldorfer Spieler wie um Christos Tzolis (22) gab, ist schon ziemlich lange her.

Der Grieche ist Düsseldorfs Top-Scorer, liefert seit Wochen fließbandmäßig ab und hat die Rot-Weißen nebenbei erstmals seit 28 Jahren ins Pokal-Halbfinale geschossen. Das Problem dabei: Tzolis gehört Fortuna nicht. Das Gute: Fortuna hat bei ihm absolut den Hut auf.

Tzolis-Kauf könnte gute Investition sein

Fünf Millionen Euro müsste Fortuna im Sommer für ihn an Norwich City überweisen, um Tzolis fest an sich zu binden. Prinzipiell utopisch angesichts der klammen Finanzen.

Allerdings sind noch einige Joker in der Pipeline. Zum Beispiel die Option auf die Pokal-Sensation in Leverkusen und die damit verbundene Riesenchance, am 25. Mai in Berlin den Pott nach Hause zu holen. Der damit verbundene Millionen-Segen würde neue Möglichkeiten eröffnen. Und dass ein Bundesliga-Aufstieg für wesentlich höhere Einnahmen sorgen würde, ist selbstredend.

Es gibt aber auch noch eine Möglichkeit, die bisher noch gar nicht diskutiert wurde: Denn wenn aus den ganz großen sportlichen Coups nichts wird, besteht ja noch die Möglichkeit zu zocken, mit ziemlich hoher Gewinnwahrscheinlichkeit!

Die fünf Millionen wären nämlich eine überragende Investition. Und wenn es nur darum geht, Tzolis mit sattem Gewinn gleich weiterzuverkaufen. Denn wenn der Flügelflitzer im Rest der Saison so weitermacht, wird die Zahl der Interessenten weiter in die Höhe schnellen. Aktuell sollen ihn Werder Bremen und Union Berlin auf dem Zettel haben.

Klaus Allofs über Christos Tzolis

Zuletzt haben seine tollen Leistungen dazu geführt, dass er nach längerer Abstinenz wieder von der griechischen U21 in die A-Nationalmannschaft befördert wurde, auch wenn er beim 5:0-Quali-Sieg gegen Kasachstan 90 Minuten die Bank drücken musste.

Die Frage ist aber, wie die aus vergangenen Zeiten immer noch finanziell traumatisierte Fortuna die Zocker-Variante sieht. „Rein theoretisch ja“, beantwortet Sportvorstand Klaus Allofs die Frage, ob Fortuna Tzolis auf jeden Fall verpflichten könnte.

„Man muss schauen, wie der Marktwert ist. Wir haben gesagt, dass wir kreativ sein wollen und müssen schauen, was die beste Lösung ist. Fakt ist, dass wir einen Anschlussvertrag haben, der unter Dach und Fach ist.“

Das werden Düsseldorfs Fans, die inzwischen sogar schon versuchen, die Ablösesumme online einzusammeln (EXPRESS.de berichtete), gerne hören.

Noch lieber wäre es natürlich allen Beteiligten, Tzolis auch tatsächlich weiter im Trikot der Rot-Weißen zu sehen. Dafür ist es aber zwingend erforderlich, dass der sportliche Erfolg den Rahmen schafft.

Klaus Allofs: „Wenn wir aufsteigen, verändert sich nicht die Welt“

„Wir müssen in eine andere wirtschaftliche Situation kommen, um uns solche Spieler leisten zu können. Wir haben vom Spieleretat her ein Drittel vom HSV und nicht mal die Hälfte von Schalke“, sagt Allofs. Das zeigt, dass Fortuna im sportlichen Bereich in dieser Saison herausragend gearbeitet hat. In der Tabelle fehlt nur ein Punkt zu den Hamburgern, Schalke droht sogar der Abstieg in die 3. Liga.

Um Spieler der Kategorie Tzolis dauerhauft verpflichten zu können, braucht es aber mehr Sponsoren. Besonders das Düsseldorfer Umfeld hält sich hier immer noch einigermaßen bedeckt wahrscheinlich immer noch eine Folge der Dekaden, in denen Fortuna in erste Linie für Abstiege, Skandale und Misswirtschaft stand. Doch das ist eigentlich längst Vergangenheit.

Allofs hofft deshalb auf weitere Partner, insbesondere was das auch international vielbeachtete Vorzeigeprojekt „Fortuna für alle“ angeht. „Wenn wir aufsteigen, verändert sich nicht die Welt“, stellt er klar. Denn auch ein überragender Tzolis wird die Bundesliga kaum im Alleingang halten können.

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Und dann geht es nebenbei ja auch noch um den zweiten überragenden Mann der vergangenen Wochen. Ao Tanaka, der gerade beim 1:0 gegen Nordkorea einmal mehr die japanische Nationalmannschaft zum Sieg geschossen hat und dessen Name immer wieder im Umfeld von Borussia Mönchengladbach rumgeistert, hat nur noch einen Vertrag bis Sommer 2025. Klappt es mit dem Aufstieg nicht, wäre ein Verkauf unumgänglich, um noch Ablöse zu generieren.

„Ao hat den Wunsch, in der ersten Liga zu spielen. Wenn er das bei Fortuna kann, könnte ich mir eine Verlängerung durchaus vorstellen“, sagt Allofs zu dieser Personalie.

Knipser-Liebling Tzolis und Mittelfeld-Gehirn Tanaka weiter im Düsseldorfer Trikot? Das würde jeder Fortuna-Anhänger sofort unterschreiben...