Düsseldorf – Was für ein Befreiungsschlag für Fortuna! Nachdem die Mannschaft in der aktuell laufenden Spielzeit schon 22 Punkte nach eigener Führung abgegeben hatte, sich zuletzt nach einem 2:0-Zwischenstand im Rhein-Kracher beim 1. FC Köln noch die Butter vom Brot hatte nehmen lassen und sich mit ein 2:2 zufrieden geben musste, lief es diesmal anders.

Rouwen Hennings erzielt erstes Bundesligator in 2020

Die Düsseldorfer gerieten gegen den FC Schalke 04 durch den Treffer von Weston McKennie im eigenen Stadion in Rückstand, das Abstiegsgespenst waberte beim Geisterkick gegen Königsblau schon durch die Arena, doch dann wehrten sich die Rot-Weißen.

Rouwen Hennings (32), der nach langer Durststrecke nicht nur wieder in die Anfangsformation berufen wurde, sondern auch sein erstes Bundesligator im Spieljahr 2020 erzielte, köpfte Fortuna zurück ins Match.

Erst traf Rouwen Hennings, dann Kenan Karaman

Kenan Karaman (26) drehte die Partie dann innerhalb von nur fünf Minuten vollends zum 2:1-Sieg.

Die Folge: Eine Explosion der Freude bei den Düsseldorfern nach dem Schlusspfiff: Big Points geholt, Rückstand gedreht, Abstand auf Rettungsplatz 15 verkürzt – ein großartiger Abend für die Kellerkinder. Und dann ging es mit dem einen oder anderen offenbar durch.

Geküsst, geknuddelt, geherzt und so nicht an die Regeln gehalten

Da wurde bei Verantwortlichen und Spielern geknuddelt, geküsst und geherzt, teilweise mit heruntergezogener Maske. Das Hygienekonzept der DFL vergessen im Überschwang – nicht alle glücklichen Düsseldorfer hielten sich an die Regel.   Schon einmal sollte Rot-Weißen sich nicht an die Vorgaben gehalten haben, schon frühzeitig mit Zweikämpfen trainiert haben (hier lesen Sie mehr).

Das ließ sich damals nicht belegen, der Klub dementierte eindringlich. Doch diesmal belegen die TV-Bilder, dass da ein bisschen was durcheinander ging. Selbstverständlich gefährdeten die Fortunen dabei keinen anderen, sie werden ständig auf SARS-CoV-2 getestet, das Risiko ist extrem gering.

Fortuna Düsseldorf: Blauer Brief von der DFL?

Doch der Profi-Fußball in Deutschland hatte nicht nur eine Vorreiterrolle, er hat auch eine Vorbildfunktion. Kann gut sein, dass es für Fortuna einen „Blauen Brief“ von der DFL gibt. Im Rundschreiben der Deutschen Fußball-Liga zum Wiederbeginn der Liga nach der Corona-Pause hieß es: „Gemeinsames Jubeln, Abklatschen und Umarmungen sind zu unterlassen.“

Hier lesen Sie mehr: So benotet EXPRESS die Spieler von Fortuna Düsseldorf nach dem 2:1 gegen Schalke

Als die Profis von Hertha BSC ihren Torjubel beim 3:0-Sieg in Hoffenheim allzu körperbetont zelebrierten, gab es Ärger. Der scheint nun auch Fortuna (bei allem Verständnis für die berechtigten Emotionen) zu drohen…