Nach nur zwei MonatenErster Fußball-Star will Saudi-Arabien schon wieder verlassen

Jota jubelt im Trikot von Al-Ittihad.

Hier war die Welt für Jota bei Al-Ittihad noch in Ordnung. Am 28. August 2023 traf er für den Klub und kletterte zum jubeln über die Werbebande.

Im Sommer wechselten zahlreiche europäische Top-Fußballer nach Saudi-Arabien. Die Gehälter in der Wüste waren einfach zu verlockend. Ein Profi hat aber nach nur zwei Monaten schon wieder genug.

von Denis Canalp (can)

Cristiano Ronaldo (38) machte im Januar den Anfang, wechselte als erster Top-Star nach Saudi-Arabien. Karim Benzema (35), Neymar (31) und zahlreiche weitere Aushängeschilder des europäischen Fußballs folgten dem portugiesischen Superstar im Sommer in die Wüste.

Die Ziele der Scheichs wurden schnell klar. Und sie wurden eindeutig formuliert: Die Saudi Pro League sollte binnen kürzester Zeit zu einer der besten Fußball-Liga der Welt werden.

Jota: einmal Saudi-Arabien und wieder zurück? 

Um dieses ambitionierte Ziel in die Tat umzusetzen, brauchen die dortigen Klubs Zugpferde aus Europa. Und die Scheichs zückten im Sommer eifrig das Scheckbuch. Und die Stars heuerten für Traum-Gehälter in der Wüste an.

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So auch Jota (24). Der portugiesische Linksaußen gilt als großes Talent. Im Sommer 2021 war das Benfica-Talent, das in 18 Einsätzen für die portugiesische U21 fünf Mal traf, aus der Heimat ins europäische Ausland gewechselt. Zunächst auf Leihbasis, doch nach einer Saison verpflichtete der schottische Top-Klub Celtic Glasgow das Top-Talent für 16 Millionen Euro fest. 

Ronaldo, Benzema & Co.

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In Schottland avancierte der trickreiche Portugiese schnell zum Publikumsliebling. In 83 Pflichtspielen erzielte er 28 Tore und bereitete 26 Treffer in Schottland vor. Das rief die Saudis auf den Plan.

Jota wechselte im Sommer für 29 Millionen Euro aus Glasgow zu Al-Ittihad nach Dschidda. Jota ließ sich den Wechsel fürstlich entlohnen. 200.000 Pfund kassiert er dort pro Woche. Und das drei Jahre lang. 

Nach einem gelungenem Einstand mit fünf Einsätzen und einem Treffer war die Herrlichkeit für Jota in Saudi-Arabien aber schnell wieder vorbei. Denn jeder Klub darf nur acht ausländische Profis registrieren. Doch Al-Ittihad befand sich offenbar im Kaufrausch und verpflichtete zu viele Ausländer. 

Jota ist derzeit Ausländer Nummer neun bei Al-Ittihad. Und darf damit seinen Klubkameraden Karim Benzema (Frankreich), N'Golo Kanté (32, Frankreich), Fabinho (29, Brasilien), Luiz Felipe (26, Brasilien), Romarinho (32, Brasilien), Igor Coronado (31, Brasilien), Abderrazak Hamdallah (32, Marokko) und Marcelo Grohe (36, Brasilien) in der Liga nur zuschauen.

Für Jota ein regelrechter Albtraum. Bis Januar 2024 darf er nun seinen Beruf als Fußballer nicht ausüben. Und deshalb will er wieder weg. Am liebsten sofort – und das, obwohl Jota auch in Europa bis zum Winter-Transferfenster nicht mehr wechseln darf. 

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Jetzt geht es für Jota wieder an den Verhandlungstisch mit Al-Ittihad. Und wieder geht es um das liebe Geld. Jota strebt eine Vertragsauflösung mit den Saudis an, will aber nicht auf das ausgehandelte Gehalt verzichten. Da Geld in der Saudi Pro League nur eine untergeordnete Rolle spielt, könnte Jotas Plan sogar aufgehen.

Dann würde Jota für ein halbes Jahr in der Wüste rund 30 Millionen Pfund kassieren. Kein schlechter Deal für den Portugiesen. Interessenten gibt es angeblich gleich mehrere. Klubs aus Italien, Spanien und England sollen an einem Transfer interessiert sein.