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Vor Schalke-Duell mit FCHuub Stevens trifft Entscheidung zu seiner Trainer-Karriere

Huub Stevens gibt im Schalker Stadion ein Interview.

Trainer-Legende Huub Stevens (hier am 7. Mai 2022) wird am Sonntag (29. Januar 2023) beim Spiel Schalke gegen Köln mal wieder in der Gelsenkirchener Arena zu Gast sein.

Huub Stevens trainierte sowohl den FC Schalke 04 als auch den 1. FC Köln. Vor dem Duell der beiden Traditionsvereine spricht der Erfolgscoach über die Klubs und seine eigene Zukunft.

von Marcel Schwamborn (msw)

Wenn am Sonntag (29. Januar 2023, 15.30 Uhr/live auf DAZN um im EXPRESS.de-Ticker) der FC Schalke 04 den 1. FC Köln empfängt, wird der Jahrhunderttrainer der Königsblauen erstmals in dieser Saison auf der Tribüne sitzen. Huub Stevens (69) will nach langer Zeit mal wieder ein Spiel live in der Veltins-Arena verfolgen.

Warum der Erfolgscoach (UEFA-Cup- und zweimaliger Pokal-Sieger) so lange nicht seine Schalker vor Ort verfolgen konnte, verriet er exklusiv im EXPRESS.de-Gespräch. Zudem sorgt er sich um seinen Herzensklub. Auf der anderen Seite schwärmt er vom 1. FC Köln, den er 2005 zurück in die Bundesliga führte.

Huub Stevens: Zwei Krankenhaus-Aufenthalte in einem Jahr

Warum waren Sie so lange nicht mehr im Stadion? Huub Stevens: Mein Körper hat eine deutliche Warnung ausgesendet. Ich wurde ins Krankenhaus gebracht, weil ich plötzlich Schmerzen in der Brust verspürt habe. Die Ärzte haben eine Herzbeutelentzündung diagnostiziert. Das war ein deutliches Zeichen, dass ich noch mehr auf mich aufpassen muss. Inzwischen geht es mir wieder besser, ich kann auch schon wieder leichtes Fitness-Training machen.

Vor einem Jahr haben Sie neue Kniegelenke bekommen… Huub Stevens: Das hätte ich schon zehn Jahre früher machen lassen sollen. Nach der OP konnte ich auf dem Golfplatz 18 Löcher ohne Probleme spielen. Vorher hatte ich immer starke Schmerzen in den Knien. Aber dann kamen jetzt die Herzprobleme dazu. Das war die klare Gelbe Karte für mich.

Ihr Trainer-Comeback wird es daher wohl nicht so schnell geben? Huub Stevens: Das wird es gar nicht mehr geben. Ich hatte zuletzt tatsächlich eine Anfrage eines Vereins aus den Niederlanden. Aber ich riskiere das nicht mehr. Das könnte ich gegenüber meiner Familie und dem Verein nicht verantworten. Wenn ich einen Job annehmen würde, müsste ich mir sicher sein, auch 100 Prozent geben zu können. Das kann ich nicht mehr. Daher will ich niemanden enttäuschen. Wir werden alle älter. Ich werde in diesem Jahr 70, meine Trainer-Karriere ist definitiv vorbei.

Wäre denn noch eine Funktionärsaufgabe denkbar? Huub Stevens: Nein, ich übernehme kein offizielles Amt mehr. Ich mische mich auch nicht mehr aktiv ein. Man kann mich jederzeit nach meiner Meinung fragen, mehr aber auch nicht.

Dann sagen Sie mal Ihre Meinung zu Schalke. Huub Stevens: Gegen Frankfurt hat mir die Mannschaft gefallen, das hätte ihr Vertrauen geben sollen. Gegen Leipzig hat sie aber viel zu wenig gezeigt. So hat Schalke keine Chance, in der Liga zu bleiben. Da waren keine Zweikämpfe, keine Ordnung, kein Aufbäumen zu sehen. Ich habe aber immer noch ein wenig Hoffnung, dass der Abstieg nicht schon besiegelt ist.

Woraus schöpfen Sie die? Huub Stevens: Thomas Reis kann das noch hinkriegen. Er hatte die Mannschaft eigentlich stabilisiert – bis zum Leipzig-Spiel. Thomas hat schon in Bochum gute Arbeit geleistet. Die Aufgabe wird groß. Schalke wusste, dass die Saison als Aufsteiger nicht einfach wird. Jetzt kann man nur hoffen, dass sie kein Fahrstuhl-Klub werden.

Huub Stevens: 1. FC Köln ist der Favorit gegen Schalke 04

Wie sehen Sie die Ausgangslage am Sonntag? Huub Stevens: Der FC ist klarer Favorit, auch wenn Schalke ein Heimspiel hat. Köln spielt überraschend gut, da sieht man Spielfreude. Sie haben Bayern Paroli geboten. Steffen Baumgart ist der richtige Mann für Köln, kommt gut rüber. Der Fußball, den er spielen lässt, kostet unheimlich viel Kraft. Die hat die Mannschaft nach der Winterpause wieder.

Was glauben Sie, wie die Schalker Fans auf eine weitere Niederlage reagieren würden? Huub Stevens: Gegen Leipzig war das Stadion ja schon nach der Halbzeitpause halb leer. Natürlich waren die Fans enttäuscht. Wenn sich die Mannschaft so willenlos präsentiert, dann geht ihnen das unter die Haut. Die Fans fühlten sich von den Spielern im Stich gelassen. Sie leben für den Verein, sehen dann solch eine Leistung und gehen deshalb früher nach Hause. Gegen Köln sollte sich die Mannschaft zumindest wehren.