Carlo Ancelotti, einst Meister-Trainer beim FC Bayern, blickt mit Groll auf seine Entlassung in München zurück. In seiner neuen Biografie findet der Italiener deutliche Worte für die damalige Vereinsführung.
Wegen seiner EntlassungEx-Trainer rechnet mit Bayern-Bossen ab
Was für eine Abrechnung! Star-Trainer Carlo Ancelotti hat sich in seiner neuen Biografie an seine Zeit beim FC Bayern München erinnert – und dabei kein gutes Haar an seinem unrühmlichen Ende gelassen.
Die Trennung im September 2017 sei die „rücksichtsloseste Entlassung meiner gesamten Karriere“ gewesen, schreibt der 66-Jährige. Eine 0:3-Niederlage in der Champions League gegen Paris Saint-Germain besiegelte damals sein Schicksal beim deutschen Rekordmeister. Das berichtet „Spiegel“.
Ancelotti: „War schwer für mich zu durchschauen, wer mehr Macht hatte“
Karl-Heinz Rummenigge hatte nach der Pleite bei PSG von einer „ganz bitteren Niederlage“ gesprochen und „Konsequenzen in Klartextform“ angekündigt. Dennoch kam der Rauswurf für viele überraschend, eine so frühe Trennung von einem Trainer hatte es beim FC Bayern damals schon lange nicht mehr gegeben.
Ancelotti kritisiert auch die damalige Führungsstruktur mit den Alphatieren Rummenigge und Uli Hoeneß. „Es war schwer für mich zu durchschauen, wer mehr Macht hatte“, so der Italiener. Er habe sich sogar an den damaligen Kapitän Philipp Lahm gewandt, um sich dessen Meinung einzuholen.
Dabei war Ancelotti in der Saison zuvor noch souverän Deutscher Meister mit den Münchnern geworden. Nach seinem Aus in München feierte er weitere große Erfolge, unter anderem mit Real Madrid. Er ist der einzige Trainer, der in den fünf europäischen Top-Ligen (Italien, England, Frankreich, Deutschland und Spanien) die Meisterschaft gewann. (red)