Der Nahost-Konflikt lässt auch den Fußball nicht los. Am Donnerstagabend (9. November 2023) wurde dies in der Europa League erneut deutlich.

Der israelische Meister Maccabi Haifa empfing den FC Villarreal zum „Heimspiel“. Aufgrund des Krieges und wegen Sicherheitsbedenken wurde die Begegnung nicht in Israel, sondern in Larnaka (Zypern) ausgetragen – vor leeren Rängen.

Villarreal-Profis bleiben bei Schweigeminute in der Kabine

Es war der erste Auftritt von Maccabi Haifa auf europäischer Bühne seit Ausbruch des Krieges. Das Auswärtsspiel der Israelis in Villarreal war vom 26. Oktober auf den 6. Dezember verlegt worden.

Auf der ansonsten leeren Tribüne bildeten 1400 blaue und weiße Luftballons die israelische Flagge mit Davidstern. Vor dem Spiel gab es auf Initiative von Maccabi eine Schweigeminute für die Opfer des Angriffs der Hamas 2023, bei dem am 7. Oktober 1400 Menschen ermordet wurden.

Ein Video mit den Luftballons gibt es auf X (vormals Twitter):

Doch daran wollten sich nicht alle beteiligen. Zwei Spieler der Spanier weigerten sich, bei der Gedenkminute auf dem Platz zu stehen. Aissa Mandi (32) und Ilias Akhomach (27) blieben in der Kabine und kamen erst nach der Schweigeminute aufs Feld.

Zuvor hatte Villarreal gegenüber dem gegnerischen Verein und der Uefa deutlich gemacht, dass die Gedenkminute allen Opfern des Konflikts gelten sollte.

Dass zwei Spieler fernblieben, sorgte bei Maccabi für Bestürzung. „Das Verhalten ist unterirdisch und inakzeptabel. Alle haben heute das wahre Gesicht dieser Spieler gesehen“, zitierte „Sport5“ einen Mitarbeiter des Vereins.

Das Spiel verlor Maccabi mit 1:2. „Natürlich wollten wir gewinnen, aber es gibt Wichtigeres. Wir haben alles getan, um dem Land und den Fans der Mannschaft 90 Minuten Flucht aus der Realität zu ermöglichen und auf bessere Zeiten zu hoffen“, so eine Stimme aus dem Verein.