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„Mini-Revolution“Erste europäische Top-Liga erlaubt Pyrotechnik im Stadion

Beim Champions-League-Spiel in München fackelten die Fans von Paris Saint-Germain am 8. März 2023 Pyrotechnik ab.

Beim Champions-League-Spiel in München fackelten die Fans von Paris Saint-Germain am 8. März 2023 Pyrotechnik ab.

In den meisten europäischen Ländern ist das Abbrennen von Pyrotechnik in Fußball-Stadien verboten. In Frankreich soll sich das nun ändern.

Ähnlich wie in Deutschland ist Pyrotechnik in den französischen Stadien verboten – was die Fans allerdings auch dort nicht davon abhält, trotzdem regelmäßig ordentlich zu zündeln.

Immer wieder werden die Vereine wegen solcher Vergehen ihrer Fans sanktioniert – mit hohen Geldstrafen oder sogar Teilausschlüssen. Doch das könnte sich nun ändern.

Pyrotechnik-Erlaubnis mit strengen Auflagen

Wie französische Medien übereinstimmend berichten, wird der Staat die Nutzung von Pyrotechnik in offenen Sportstätten per Erlass erlauben. Eurosport Frankreich spricht von einer „Mini-Revolution“. Zunächst gilt die neue Regelung für drei Jahre und wird als Testphase betrachtet.

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Wer nun glaubt, die Fans in Frankreich könnten von nun an einfach so bengalische Fackeln mitbringen und anzünden, sieht sich aber getäuscht. Die erlaubte Nutzung unterliegt strengen Auflagen.

So müssen die Heim-Vereine die geplanten Pyrotechnik-Aktionen der Fans mindestens einen Monat im Vorfeld anmelden und prüfen lassen. Dazu müssen sie eng mit den Fan-Organisationen und Behörden zusammenarbeiten. Das Abbrennen darf nur in einem „vorgegebenen, überwachten und sicheren Rahmen“ stattfinden. Ob die aktiven Fanszenen dieses Angebot annehmen, bleibt abzuwarten.

„Dieses Experiment hat das Ziel, die illegale und nicht gesicherte Nutzung von Pyrotechnik von den Tribünen der Stadien verschwinden zu lassen“, heißt es in dem Erlass, der am Mittwoch (29. März 2023) im „Journal officiel de la République française“, dem offiziellen Amtsblatt des Staates, veröffentlicht wurde. Die neue Regelung gilt bereits ab Donnerstag.

Die französische Ligue 1 wäre damit die erste der fünf Top-Ligen Europas, in der Pyrotechnik offiziell erlaubt ist. Während sich in Italien ähnlich wie in Deutschland und Frankreich die Fans dem Verbot immer wieder widersetzen, spielt Pyrotechnik in England und Spanien in der Fankultur eine deutlich kleinere Rolle.

Der DFB hatte in der Vergangenheit testweise beim Hamburger SV zwei kontrollierte Pyro-Einsätze genehmigt. Dabei waren die Fackeln jeweils vor Beginn der Partien von einzelnen Fans vor dem Block abgebrannt worden. Ähnlich soll es nun auch in Frankreich ablaufen.

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In Dänemark wurde sogenannte „kalte“ Pyrotechnik getestet, die deutlich weniger heiß wird als die auch in Deutschland üblichen Bengalos. Fans des dänischen Erstligisten Bröndby nutzten sie erstmals 2019 in Absprache mit ihrem Verein.

Auch in Deutschland gibt es Stimmen, die ein Ende des generellen Pyro-Verbots fordern. „Wir alle wollen eine Fußballkultur – und da gehört sichere und legale Pyro ein Stück weit mit dazu“, sagte zum Beispiel Christian Keller, Sportboss beim 1. FC Köln, zu Beginn des Jahres in einem „Kicker“-Interview. Grundvoraussetzung dafür sei aber, dass niemandem etwas passieren dürfe. (are)