Erstmalig im Rangnick-AufgebotÜberraschende EM-Nominierung: Ex-Kölner steht im Ösi-Kader

Thierno Ballo jubelt nach einem Tor für den Wolfsberger AC.

Thierno Ballo hat es in den vorläufigen EM-Kader von Ralf Rangnick geschafft. (Foto: 23. April 2024)

Thierno Ballo feierte in der aktuellen Saison seinen Durchbruch beim Wolfsberger AC und schaffte es damit sogar in Österreichs EM-Kader. Seine Jugend verbrachte er unter anderem auch in Köln.

von Hannah Schlösser (han)

Ralf Rangnick (65) hat am Dienstag (21. Mai 2024) seinen vorläufigen EM-Kader bekannt gegeben. 29 Spieler wurden nominiert, da bei einigen aufgrund von Verletzungen noch Unklarheit besteht. Drei Akteure müssen bis zum 7. Juni 2024 noch gestrichen werden.

Überraschend im Aufgebot ist Thierno Ballo (22), der aktuell beim Wolfsberger AC spielt und eine Kölner Vergangenheit hat.

„Es liegt an ihm“ – Rangnick gibt Ballo die Chance sich zu beweisen

Mit vier Jahren kam der offensive Mittelfeldspieler aus Fresco, einer Stadt in der Elfenbeinküste, nach Linz in Österreich. Bei LASK spielte er für ein halbes Jahr in der Jugend, bevor sein erster Trainer, Peter Huemerlehner, der später auch sein Vormund wurde, nach Deutschland zog.

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In der Jugend von Bayer 04 Leverkusen ging er dann die nächsten Schritte auf dem Weg zum Profi. Bei einem U17-Spiel gegen England fiel Ballo dann als 14-Jähriger auf, war jedoch zu jung für einen Wechsel ins Ausland.

Stattdessen spielte er zwei Saisons in der U17 von Viktoria Köln. Dank einer Kooperation mit dem FC Chelsea blieb Ballo zwei Jahre in Höhenberg, bis er im Sommer 2018 in die U18 der Blues wechseln durfte. 

Bei Chelsea konnte sich der Ivorer mit österreichischer Staatsbürgerschaft jedoch nicht durchsetzen und spielte weiterhin in der U23, auch eine Leihe zu Rapid Wien brachte keine Veränderung. Im Sommer 2022 wechselte er deswegen zum Wolfsberger AC.

In der aktuellen Saison gelang dem Offensivspieler dann der Durchbruch, in 30 Einsätzen erzielte er 13 Treffer und bereitete vier vor. Schon Mitte April 2024 verlängerte Ballo seinen Vertrag bei den Österreichern und wird auch in der kommenden Saison das Trikot der Kärntner tragen.

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Rangnick betonte, dass es an ihm selbst liegt, sich für das endgültige Aufgebot zu beweisen: „Wir haben nicht so viele im Kader, die über diese Stärken verfügen wie er, wie zum Beispiel Tempodribblings. Es liegt an ihm, was er zeigt, ob er es schafft, im endgültigen Kader dabei zu sein.“

Der ÖFB-Coach zeigte sich insgesamt überzeugt von der Qualität seines Kaders: „Wir haben uns für diejenigen entschieden, von denen wir glauben, dass sie unseren Fußball bestmöglich auf den Platz bringen. Natürlich hat auch die Form zuletzt bei den Vereinen eine Rolle gespielt und die Leistungen bei uns.“

Ballo ist zum ersten Mal für das A-Team nominiert und kann nun direkt auf den EM-Zug aufspringen. Das Nationaltrikot Österreichs trug er bislang lediglich in den Auswahlteams der Junioren.

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In Österreichs Aufgebot finden sich außerdem viele Bundesliga-Profis wieder, unter anderem Michael Gregoritsch (30) und Marcel Sabitzer (30), der nach dem Champions-League-Finale gegen Real Madrid (1. Juni) zum Team dazustoßen wird. Florian Kainz (31) vom 1. FC Köln hat es im Gegensatz zu Teamkollege Dejan Ljubicic (26) ebenfalls in den vorläufigen Kader geschafft.

Als „Non-playing-Captain“ wird David Alaba (31) mit zur EM reisen. Der Innenverteidiger fällt seit Dezember 2023 mit einem Kreuzbandriss aus und wird bis zum Start des Turniers auf jeden Fall nicht fit, soll das Team aber mit seiner Präsenz unterstützen.