DFB-Urteil offiziellBecherwurf im Ligaspiel: Bei dieser Strafe muss man zweimal hinschauen

Das Symbolfoto zeigt geworfene Flaschen und Becher beim Heimspiel derSpielvereinigung Unterhaching am 11. Juni 2023 gegen Energie Cottbus.

Der DFB hat mit einer Strafe gegen die Spielvereinigung Unterhaching nach einem Becherwurf für Aufsehen gesorgt. Das Symbolfoto zeigt geworfene Flaschen und Becher beim Heimspiel des Klubs am 11. Juni 2023 gegen Energie Cottbus.

Das DFB-Sportgericht sorgt mit seinem Urteil gegen Drittligist Spielvereinigung Unterhaching für Aufsehen. Für einen Becherwurf wurde der Klub mit einer ungewöhnlichen Strafe bedacht.

von Béla Csányi (bc)

Arbeitsreiche Wochen für das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes! Egal ob Fehlverhalten von Fans, Platzverweise im Ligabetrieb oder deplatzierte Trainer-Auftritte: Im Laufe einer Saison sprechen die DFB-Richter Strafen im Akkord aus.

Vor allem bei den Geldbußen für Vereine variiert die Höhe der Summe zum Teil extrem. In der laufenden Spielzeit verdonnerte der Verband einzelne Klubs auch schon zu Strafen im sechsstelligen Bereich – selbst für die allermeisten Bundesligisten nicht gerade Kleingeld.

3. Liga: DFB-Urteil gegen Unterhaching lässt aufhorchen

Die Elite des deutschen Fußballs dürfte daher durchaus auf Drittliga-Aufsteiger Spielvereinigung Unterhaching blicken, der noch mal mit einem blauen Auge davongekommen ist. Allzu ausgeprägt ist das Finanz-Veilchen allerdings nicht.

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Als der DFB Donnerstag (7. Dezember 2023) das Strafmaß verkündete, dürften die klammen Niederbayern erleichtert aufgeatmet haben. Der Verband hatte zuvor nach mindestens einem Becherwurf in den Stadion-Innenraum beim Drittliga-Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken (0:0) wegen „unsportlichen Verhaltens der Anhänger“ ermittelt.

Hoch geflogen, tief gefallen

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Der Fan-Frust nach der Nullnummer gegen den Pokal-Viertelfinalisten kostet die Spielvereinigung letztlich: schmale 75 Euro! Selbst ein Trikotsatz mit Jersey, Hose und Stutzen liegt preislich über der DFB-Strafe. Da dürften auch die Bundesliga-Klubs, die zum Teil schon deutlich mehr berappen mussten, neidisch nach Unterhaching blicken.

Dass ein Werfer im Nachgang identifiziert und ermittelt werden konnte, drückte die Summe in den überschaubaren zweistelligen Bereich. Der Klub stimmte der Strafe wenig überraschend zu, der Becher-Fall ist damit abgeschlossen.

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Dass der DFB aber auch anders kann, wurde am selben Tag deutlich, Hachings Liga-Konkurrenz erwischte es am Donnerstag deutlich härter. Der VfB Lübeck muss 10.325 Euro für 15 Pyro-Fackeln seiner Fans zahlen, bei Rot-Weiss Essen sind für 40 Bengalos sogar 16.800 Euro fällig.

Liga-Neuling Preußen Münster hatte sich zuletzt außerdem schockiert von einer Rekord-Strafe über 106.950 Euro nach diversen Pyro-Vergehen im DFB-Pokal gezeigt. Der Klub hatte das Urteil in eine Stellungnahme als „schweren Rückschlag“ bezeichnet.