Neues Modell vorgestelltDAZN geht auf Fans zu – doch Angebot ist nicht für alle was

Die Hand eines Reporters hält bei einem Interview vor dem Spiel ein Mikrofon mit der Aufschrift DAZN.

Ein DAZN-Mikro bei einer Übertragung am 4. Oktober 2019. DAZN hat im Februar 2023 ein neues Pay-per-View-Modell an den Start gebracht.

Nur noch für die Spiele zahlen, die man wirklich sehen möchte: Mit diesem neuen Modell will DAZN die Fußball-Fans glücklich machen. Doch wie attraktiv ist das Angebot wirklich? 

DAZN stand zuletzt wegen deftiger Preiserhöhungen massiv in der Kritik. Nun geht der Streaming-Anbieter auf die Fans zu und bringt ein neues Modell an den Start.

Dank einer Kooperation mit OneFootball bietet DAZN nun auch Spiele per Pay-per-View an. Das heißt, die Nutzerinnen und Nutzer können einzelne Spiele buchen, anstatt direkt ein teures Abo abzuschließen.

Was kostet ein Einzelspiel bei DAZN?

Man wolle auf die veränderten Sehgewohnheiten der jüngeren Generation eingehen, heißt es in einer Mitteilung. „Wir bei DAZN wollen allen Fußballfans ermöglichen, ihren Lieblingssport so zu sehen, wie es ihnen am besten gefällt“, sagte CEO Alice Mascia (48). „Jetzt bieten wir den Fans dank dieser Kooperation einzelne Spiele als PPV an und somit noch mehr Flexibilität.“

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In der Tat klingt das Modell durchaus attraktiv. Wer nur ein bestimmtes Spiel sehen möchte, muss dafür einmalig 3,49 Euro zahlen. Im Vergleich: Das Standard-Abo bei DAZN kostet derzeit monatlich 24,99 Euro, DAZN Unlimited ist für 29,99 Euro zu haben. Ein weiteres Abo gibt es bereits für monatlich 9,99 Euro, für Fußball-Fans hat es aber nur wenige Highlights zu bieten.

Wer nun aber hofft, in Zukunft das eigene Lieblingsteam bei Bundesliga-Einsätzen am Freitag oder Sonntag über Pay-per-View buchen zu können, wird enttäuscht. Das neue Modell gilt zunächst nur für die italienische Serie A und die französische Ligue 1. Damit gibt es zwar immerhin Superstars wie das PSG-Trio Kylian Mbappé (24), Neymar (31) und Lionel Messi (35) auf Knopfdruck, aber keine Topspiele aus der Bundesliga oder Champions League.

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In der Zukunft sollen weitere Ligen und Wettbewerbe folgen, heißt es zwar in der Pressemitteilung. Doch wann es so weit sein wird und ob Bundesliga und Champions League überhaupt für das Modell in Betracht gezogen werden, ist nicht abzusehen.

Neu ist das Pay-per-View-Modell im Bereich Fußball übrigens nicht. 2019 startete Sky eine Kooperation mit OneFootball und bot Spiele der 2. Bundesliga und des DFB-Pokals zur Einzelbuchung an.

DAZN hatte zuletzt mehrfach die Preise erhöht. Die Kosten für ein Monats-Abo hatten sich praktisch verdoppelt. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) prüfte eine Sammelklage gegen den Streaming-Anbieter, der seit 2016 in Deutschland verfügbar ist. (are)