BVB-Wut, Titelkampf-Zoff & DrohungenUmstrittener VAR taucht als Schiri bei Köln-Spiel wieder auf

DFB-Schiedsrichter Robert Hartmann steht auf dem Platz.

Schiedsrichter Robert Hartmann, hier beim SC Freiburg in der Saison 2018/19, pfeift am Samstag, 20. Mai 2023 das Spiel zwischen Bremen und Köln. 

Wurde die Meisterschaft am 28. April 2023 entschieden? Damals kam Borussia Dortmund als Tabellenführer nur zu einem 1:1 beim VfL Bochum. Die Bayern zogen zwei Tage später mit dem 2:0 gegen Hertha BSC wieder vorbei und haben seit dem einen Punkt Vorsprung in der Tabelle.

Der Mann, der damals als VAR im Mittelpunkt stand, taucht nun wieder auf – und zwar als Schiedsrichter beim Spiel des 1. FC Köln in Bremen am Samstag, 20. Mai 2023, 15.30 Uhr.

BVB-Wut auf VAR Robert Hartmann

Bitter für den BVB: Das 1:1 in Bochum endete Ende April mit reichlich Geschmäckle. Videoschiedsrichter Robert Hartmann vom Bayerischen Fußballverband griff nicht ein, gab Schiedsrichter Sascha Stegemann kein Signal als BVB-Profi Karim Adeyemi beim Stand von 1:1 vom Bochumer Danilo Soares elfmeterwürdig gefoult wurde.

BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl war außer sich vor Wut: „Das Hilfsmittel, das wir in dieser Situation zur Verfügung haben, nicht zu nutzen, halte ich für absolut fahrlässig, halte ich für feige und für komplett falsch. Wir sind unglaublich erbost darüber.“ Kehl vermutete weiter, dass es „nicht mit rechten Dingen zugegangen“ sei.

Schiedsrichter Robert Hartmann kommt aus Wangen im Allgäu, in den sozialen Netzwerken tauchte dann auch noch ein Foto von Hartmann mit einem Geschenk des FC Bayern auf. Dieses stammte von einer Fortbildungs-Veranstaltung bayerischer Schiedsrichter.

Kurios: Einen Tag später legte er dem Schiri nahe, beim Zweitligaspiel zwischen dem Hamburger SV und Magdeburg, beim Stand von 1:1, einen Elfmeter für die Hamburger zurückzunehmen. Zwei Entscheidungen also, die Hartmann jeweils unterschiedlich auslegte.

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Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sagte damals: „Da verstehe ich auch diese Einteilung nicht. Den nehme ich erstmal raus, weil er dann auch ein bisschen psychisch angeknackst ist nach dieser Diskussion, die wir in den letzten 18, 20 Stunden geführt haben. Er wird heute nochmal eingesetzt und trifft wieder eine Entscheidung, die im Endeffekt für mich nicht hundertprozentig nachvollziehbar ist.“

Stegemann und seine Familie bekamen nach dem Punkt des BVB in Bochum sogar Morddrohungen, Hartmann zog sich derweil zurück. An besagtem Wochenende stellte sich Stegemann unter Polizeischutz sonntags im Sport1-Doppelpass, Hartmann war verhindert (Kinderkommunion). Experte Stefan Effenberg schimpfte, dass Hartmann seinen Kollegen auf dem Platz „hängen gelassen“ habe.

Und jetzt taucht der Unparteiische wieder auf. Am 20. Mai pfeift er als Schiedsrichter die Partie zwischen Werder Bremen und dem 1. FC Köln. Für die Kölner geht es um drei Punkte und Siegprämien – der FC ist als Zehnter der Tabelle gerettet, Bremen liegt auf Rang 12 mit 35 Punkten, fünf Punkte vor dem Relegationsplatz (16. Schalke mit 30 Punkten).

Bremen könnte als theoretisch noch in Abstiegsnöte geraten. Fakt ist: Fußball-Deutschland schaut gespannt auf die Entscheidungen von Schiedsrichter Robert Hartmann. (ubo/vog)