„Nie ein Vertrauensgefühl gehabt“Scharfe Kritik: Ex-BVB-Profi schießt gegen ehemaligen Coach

Trainer Edin Terzić kommt ins Stadion.

Trainer Edin Terzić kurz vor dem Spiel von Borussia Dortmund gegen RB Leipzig. 

Torhüter Roman Bürki stand von 2015 bis 2022 bei Borussia Dortmund unter Vertrag. An einen ehemaligen Coach hat der Schweizer keine guten Erinnerungen. 

von Felix Rasten  (fr)

Seit mittlerweile drei Jahren hütet Roman Bürki (34) das Tor von MLS-Klub St. Louis City. Zuvor stand der Torhüter sieben Jahre beim BVB unter Vertrag. Auf seine Zeit bei den schwarz-gelben blickt er aber nicht nur im positiven zurück!

Der 34-Jährige hatte im Frühjahr 2021 seinen Stammplatz beim BVB verloren, nachdem er aufgrund einer Schulterverletzung für sechs Pflichtspiele ausgefallen war. Damals war Edin Terzić (42) noch Trainer in Dortmund gewesen.

Roman Bürki: „Das hat mich auch schwer getroffen“

In einem Interview mit dem Portal „Spox“ kritisierte Bürki seinen ehemaligen Chefcoach für diese Entscheidung. „Im Nachhinein bin ich der Meinung, dass diese Verletzung dem damaligen Coach Edin Terzić wahrscheinlich in die Karten gespielt hat“, so der Keeper: „Ich hatte bei ihm nie so richtig ein Vertrauensgefühl, das ich zuvor bei anderen Trainern gespürt habe.“

Nach seiner Degradierung war Marwin Hitz (37) zur neuen Nummer eins bei der Borussia auserkoren worden. „Das hat mich auch schwer getroffen.“ Weiter betonte er: „Andererseits gibt es im Fußball immer wieder mal solche plötzlichen Absetzungen von Torhütern. Irgendjemand muss der Schuldige sein. Wenn du keine Spiele gewinnst und der Torwart ein Ei nach dem anderen kriegt, hätte ich es auch verstanden. Doch das war in dieser Phase ja nicht so. Der Hauptgrund dafür, dass es nicht so lief, war ich in meinen Augen nicht. Auch als Marwin Hitz im Tor stand, lief es ja kaum besser.“

Lobende Wort fand Bürki dagegen für seinen anderen Ex-Coach Marco Rose (48). Nach dem BVB-Boss Sebastian Kehl (45) ihm mitgeteilt hatte, dass der Klub für die kommende Saison nicht mehr mit ihm plane, habe Rose ihn direkt zu Beginn seiner Amtszeit in sein Büro bestellt.

„Er (Marco Rose, Anm. d. Red) meinte, er wolle mich nicht vom Hof jagen, sagte aber auch klar: Wenn wir einen Torwart für diese Summe verpflichten, müssen wir ihn spielen lassen. Wenn ich mich aber gut benehme, kann ich mittrainieren und mir bei der Vereinssuche auch Zeit lassen. Das war offen und ehrlich. Ich kann nur Positives über Marco Rose sagen“, so der Schweizer.

Aufgrund einer Verletzung von Marwin Hitz stand Bürki beim DFB-Pokal-Sieg 2021 im Endspiel nochmal im Tor. Zuvor hatte der Schlussmann noch eine skurrile SMS von einem BVB-Verantwortlichen bekommen. 

„Erst eine Woche vor Marwins Verletzung wurde mir mitgeteilt, dass ich mir einen neuen Verein suchen soll. Ich habe mich daher zu dem Zeitpunkt nicht mehr gut genug für den BVB gefühlt. Und genau dann kommt eine solch unpersönliche SMS, mit der man versucht hat, mir einzureden, wie gut ich eigentlich bin. Das konnte ich natürlich unmöglich ernst nehmen“, erklärte Bürki. 

In den USA fühle sich der Torhüter aktuell sehr wohl. Er spricht von einem schönen und familiären Umfeld, in dem vor allem der Mensch im Vordergrund stehe. „In Europa ist man viel mehr Teil eines knallharten Geschäfts, in dem man unter allen Umständen zu funktionieren hat. Was bei einem zu Hause oder im Kopf los ist, fällt oft hinten runter.“

Sportlich läuft es für seinen Klub jedoch nicht ganz so rund. Nach 25 Spieltagen steht St. Louis in der Western Conference auf dem vorletzten Tabellenplatz. Am kommenden Sonntag (17. August 2025, 2.30 Uhr) steht nun das Auswärtsspiel bei Chicago Fire auf dem Programm.