Es sollte der stimmungsvolle Abschied von Mats Hummels im BVB-Trikot werden, doch das Testspiel von Borussia Dortmund gegen Juventus Turin nahm für die Schwarz-Gelben eine negative Wendung.

Hummels hatte für die Begegnung gegen den italienischen Rekordmeister noch einmal das schwarz-gelbe Trikot übergestreift, durfte vor seinen Dortmunder Fans knapp 20 Minuten ran, bevor er den Platz für Niklas Süle räumte.

Süle kommt für Hummels ins Spiel – und muss schnell wieder runter

„Mats hat sich diesen Moment hier verdient“, hatte Sportdirektor Sebastian Kehl vor der Saisoneröffnung bei Sky gesagt. Eine „Legende dieses Vereins“ sei der 36-Jährige. Angesichts von über 500 Pflichtspielen für den BVB sei es umso erfreulicher, „dass er diesen Applaus noch mal bekommt“, wie Kehl betonte.

Der Auftritt im Testspiel sollte den Abschied nachholen, der im vergangenen Sommer wegen Hummels’ von einigen Misstönen begleiteten Abgang aus Dortmund ausgefallen war. Der Verteidiger wäre gerne bei Borussia geblieben, doch sein Vertrag wurde zur Enttäuschung des Weltmeisters nicht verlängert.

Mittlerweile ist zwischen Hummels und dem BVB aber wieder alles in Ordnung. Doch auch der einstige Abwehrchef, der seine Karriere nach einem durchwachsenen Jahr bei der AS Rom mittlerweile beendet hat, dürfte mit großer Sorge beobachtet haben, wie der für ihn eingewechselte Süle kurz vor der Halbzeitpause mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden lag.

Süle fasste sich immer wieder an die untere Wade, musste den Platz von zwei Betreuern gestützt nach nur 25 Minuten Spielzeit schließlich verlassen. Im Stadion wurde es bei dem als Fußballfest geplanten Spiel plötzlich still.

Ein längerer Ausfall Süles würde den BVB hart treffen, denn in der Abwehrzentrale ist Dortmund nicht gerade satt besetzt. Nico Schlotterbeck arbeitet aktuell nach seinem Meniskussriss am Comeback, steht noch nicht zur Verfügung. Neben ihm und Süle sind Waldemar Anton und der noch unerfahrene Filippo Mané die einzigen gelernten Innenverteidiger im Kader.

Auch Kapitän Emre Can, der diese Position spielen kann und das in der vergangenen Saison vermehrt getan hat, fehlt verletzt. Bei der 1:2-Niederlage gegen Juve wurde nach der Süle-Verletzung Rechtsverteidiger Julian Ryerson nach hinten in die Dreierkette gezogen.

Trainer Niko Kovac hofft allerdings, dass es Süle nicht allzu schwer erwischt hat. „Niki hat ein bisschen seine Wade gespürt. Jetzt werden wir morgen mal einen Kernspin machen, um zu schauen, was dort genau passiert ist. Wir hoffen, dass nicht allzu viel passiert ist.“ (are/sid/dpa)