Blitz-Rot entscheidendBVB überrollt Freiburg in Überzahl – neue Titel-Hoffnung?

Dortmunds Karim Adeyemi jubelt, während Kiliann Sildillia (l) von Freiburg die Rote Karte sieht.

BVB-Torschütze Karim Adeyemi jubelte gegen den SC Freiburg bereits in der 17. Minute. Da aber noch über den Platzverweis für Gäste-Verteidiger Kiliann Sildillia.

Borussia Dortmund hat im vierten Bundesliga-Spiel des Jahres den vierten Sieg gefeiert. Der SC Freiburg half mit einer ganz frühen Gelb-Roten Karte bei der 1:5-Niederlage allerdings auch gehörig nach.

Diese Steilvorlage konnte sich Borussia Dortmund nicht entgehen lassen: Das auf dem Papier knifflige Heimspiel gegen den SC Freiburg hat der BVB am Samstag (4. Februar 2023) nach rund 75 Minuten in Überzahl souverän mit 5:1 gewonnen.

Schwarz-Gelb verpasste bis zur Pause zwar die Führung gegen den vorigen Tabellennachbarn, schaltete im zweiten Durchgang aber zwei Gänge hoch und ließ dem SC nach dem Seitenwechsel kaum eine Chance. Für das Team von Trainer Edin Terzic (40) war es 2023 der vierte Sieg im vierten Spiel, plötzlich lebt auch der Traum von der Meisterschaft wieder.

Borussia Dortmund schießt SC Freiburg ab

Gefeierter Mann beim BVB war Sturm-Rückkehrer Sébastien Haller: Er sorgte mit seinem ersten Tor für den BVB für einen Gänsehautmoment (51.). Die weiteren Treffer für die Dortmunder erzielten die deutschen Nationalspieler Nico Schlotterbeck (26.), Karim Adeyemi (48.) und Julian Brandt (69.) sowie US-Stürmer Giovanni Reyna (82.).

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Für Freiburg glich zwischenzeitlich Lucas Höler (45.) aus. Die Gäste konnten nach Gelb-Rot für Kiliann Sildillia in der 17. Minute nur bis zur Halbzeit gegenhalten. Eine Viertelstunde vor Schluss sah auch noch Freiburgs Coach Christian Streich Gelb-Rot. Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

Mit 37 Punkten schloss die Borussia zum FC Bayern auf, der am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) beim VfL Wolfsburg aber kontern könnte. Zurück auf dem Rasen war auch Marco Reus, der nach dreieinhalb Monaten zurück in der Startelf stand – ebenso wie Haller.

Der Angreifer hing zunächst aber in der Luft. Der BVB fand keine Lücke im Freiburger Abwehrverbund, die Gäste verteidigten enorm diszipliniert. Eine Dummheit von Rechtsverteidiger Sildillia warf den Plan von Streich aber um: Erst legte sich der Rechtsverteidiger in den Weg von Adeyemi, dann riss er ihn wenig später um – Gelb-Rot.

SC Freiburg kann Borussia Dortmund nicht stoppen

Die Westfalen erhöhten gegen zehn Breisgauer den Druck. Niklas Süles Gewaltschuss aus 25 Metern lenkte SC-Torhüter Mark Flekken noch an den Außenpfosten, bei der anschließenden Ecke war er aber machtlos. Der Ball landete beim aufgerückten Ex-Freiburger Schlotterbeck, der aus spitzem Winkel traf.

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Das Terzic-Team blieb spielbestimmend, gefährlich wurde es aber erstmal kaum noch. Und so erholte sich der angeschlagene Sport-Club langsam wieder - mit großzügiger Mithilfe der Dortmunder Hintermannschaft. Schlotterbeck und Süle bekamen einen harmlosen Ball nicht geklärt, Höler nutzte die Verwirrung zum Ausgleich.

Dieser blieb jedoch nicht lange bestehen: Nach der Pause brannten die Dortmunder ein Offensiv-Feuerwerk ab. Dirigent Jude Bellingham legte mit der Hacke auf Adeyemi ab, der den Ball kurz mitnahm und zur erneuten Führung ins lange Eck legte.

Es folgte der emotionalste Moment des Nachmittags. Haller, den fast ganz Fußball-Deutschland nach seiner Hodenkrebs-Diagnose ins Herz geschlossen hatte, köpfte nach einer Flanke ein - das Stadion explodierte. Nach 60 Minuten durfte Haller dann frühzeitig in den wohlverdienten Feierabend.

Der BVB legte sich den wackeren Gast genüsslich zurecht, die im ersten Durchgang noch fehlende Spielfreude war zurück. Auch der starke Brandt belohnte sich mit einem sehenswerten Distanzschuss. (sid)