Borussia Dortmund: Ärger über Schiedsrichter Danny Makkelie

BVB-Aus in der KönigsklasseGroßer Schiri-Ärger: „Ein sehr arroganter Mensch“ – „Handfester Skandal“

Dortmunder Spieler diskutieren mit Schiedsrichter Danny Makkelie (2.v.r). — Copyright: David Inderlied/dpa
Nico Schlotterbeck, Marco Reus, Emre Can und Alexander Meyer reden am Dienstag (7. März 2023) auf Schiedsrichter Danny Makkelie ein.

Ein bitterer Abend für Borussia Dortmund: Mit der ersten Niederlage im Jahr 2023 schied der BVB am Dienstag beim FC Chelsea im Achtelfinale der Champions League aus – inklusive großem Schiri-Ärger.

07.03.2023, 23:41

von Tobias Schrader (tsc)

Was für ein bitterer Abend für Borussia Dortmund! Der BVB schied am Dienstagabend (7. März 2023) nach der 0:2-Niederlage beim FC Chelsea (Gesamt: 1:2) im Achtelfinale der Champions League aus.

Dabei musste die Schwarz-Gelben einen frühen Verletzungsschock verdauen und ärgerten sich über Schiedsrichter Danny Makkelie (Niederlande).

Julian Brandt bereits nach drei Minuten verletzt ausgewechselt

Die Dortmunder starteten – nach dem verspäteten Anpfiff, weil der Dortmunder Mannschaftsbus aufgrund von Stau 15 Minuten später am Stadion ankam – nervös in die Partie, Chelsea machte sofort früh Druck, wollte das 0:1 aus dem Hinspiel so schnell wie möglich egalisieren.

BVB-Keeper Alexander Meyer, der den noch nicht ganz fitten Gregor Kobel vertrat, rettete sein Team mehrmals vor dem frühen Rückstand. Dortmund verzeichnete nur durch einen Freistoß von Marco Reus, den Chelsea-Torwart Kepa stark parierte, die einzig gute BVB-Chance in Halbzeit eins (17.).

Den ersten Schock musste das Team von Trainer Edin Terzic nach drei Minuten verkraften: Julian Brandt, in den letzten Wochen mit der beste Dortmunder, musste mit einer Muskelverletzung ausgewechselt werden. Für ihn kam Giovanni Reyna in die Partie.

Kurz vor der Pause brachte Raheem Sterling die Blues mit 1:0 in Führung (44.). Der große Aufreger der Partie folgte dann in Halbzeit zwei!

Ärger über Schiedsrichter Danny Makkelie: „Ein sehr arroganter Mensch“

Makkelie gab in der 50. Minute erst nach Ansicht der Bilder einen umstrittenen Handelfmeter, den Kai Havertz an den Pfosten setzte. Makkelie ließ den Strafstoß aber wiederholen, da Salih Özcan, der den Ball klärte, einen kurzen Augenblick zu früh reingelaufen war. Aber: Chelsea-Spieler Ben Chillwell war bereits viel früher reingelaufen. Den wiederholten Elfmeter verwandelte Havertz dann zum 2:0. Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

Für Amazon-Prime-Experte Matthias Sammer vollkommen unverständlich: „Der Elfmeter plus Wiederholung ist ein handfester Skandal! Mir braucht auch kein Regelhüter kommen. Für solche Konstellationen gibt es Persönlichkeit. Makkelie ist ein sehr arroganter Mensch.“

In dieselbe Kerbe schlug BVB-Profi Emre Can nach der Partie: „Der war das ganze Spiel arrogant. Wir sind unverdient wegen dem Schiri rausgeflogen. Vielleicht hatte er Angst vor den Fans. Da muss die UEFA einen anderen Schiri schicken.“ Wolfgang Stark, Ex-Bundesliga-Referee und Schiri-Experte beim Streamingdienst, sagte dagegen: „Regeltechnisch alles korrekt.“

Dortmund-Coach Edin Terzic zu der Szene: „Es war eine sehr harte Entscheidung, Elfmeter zu geben. Viel bitterer ist, dass der dann nochmal wiederholt wird. Havertz bleibt zudem komplett stehen bevor er den Elfmeter ausführt und Chelsea-Spieler waren zuerst im Strafraum.“

Marco Reus Verletzungshistorie

Die schlimmsten Verletzungen des Marco Reus

Marco Reus wird mit einer Trage verletzt vom Platz getragen. — Copyright: picture alliance/dpa
**2022: Außenbandriss Sprunggelenk** **(aktuell)** Die aktuellste Verletzung erlitt Reus am 17. September 2022 im Revier-Derby gegen den FC Schalke 04 (1:0). Abermals riss er sich das Außenband im Sprunggelenk. Zwar feierte Reus zuletzt ein Kurz-Comeback im Bundesliga-Spiel gegen Bochum – allerdings schmerzt das lädierte Gelenk weiter. Medienberichten zufolge muss Bundestrainer Hansi Flick daher auf den Offensivmann bei der WM in Katar verzichten. Der nächste herbe Karriere-Rückschlag für den BVB-Kapitän.

Marco Reus greift sich in die Adduktorengegend — Copyright: imago images/Team 2
**2020: Muskelverletzung (85 Tage verletzt)** Aufgrund einer im Pokal-Spiel bei Werder Bremen (2:3) am 4. Februar 2020 erlittenen Muskelverletzung fehlte Reus dem BVB in **sieben Spielen**, verpasste dann durch den anschließenden Trainingsrückstand sogar noch **neun Spiele** mehr.

Marco Reus wird vom medizinischen Staff behandelt — Copyright: imago/DeFodi
**2017: Kreuzbandriss (220 Tage verletzt)** Eine schlimme Verletzung erlitt der BVB-Kapitän am 27. Mai 2017, als er sich im DFB-Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt das Kreuzband riss. Daraufhin fiel er 220 Tage aus und verpasste insgesamt **27 Spiele**! Immerhin: Der BVB gewann das Finale von Berlin mit 2:1.

Marco Reus sitzt auf dem Rasen und schlägt verärgert die Hände über den Kopf — Copyright: imago/Moritz Müller
**2016: Schambeinentzündung (176 Tage verletzt)** Jedes Jahr grüßte eine neue Verletzung. 2016 erwischte es Reus besonders schwer. Eine nicht heilende Entzündung des Schambeins plagte ihn ein halbes Jahr. Dabei verpasste der heute 33-Jährige **17 Spiele** **(!)** für den BVB – und die EM.

Marco Reus liegt verletzt am Boden und hält sich das rechte Sprunggelenk — Copyright: imago images/Fotostand
**2014: Außenbandriss Sprunggelenk (45 Tage verletzt)** Der zweite Schock im Seuchen-Jahr. Nachdem er schon die WM verpasst hatte, traf es den Dortmund-Kapitän nach dem Turnier erneut. Diesmal am 22. November, als ihn Paderborns Marvin Bakalorz böse umtrat. Reus verpasste **sieben Spiele** in der Bundesliga.

Marco Reus liegt verletzt am Boden, ein armenischer Nationalspieler blickt besorgt zu ihm herab — Copyright: imago/Bernd Müller
**2014: Syndesmoseanriss (66 Tage verletzt)** Für Marco Reus war es die bitterste Verletzung seiner Karriere. Am 6. Juni 2014 zog er sich im Testspiel der DFB-Elf gegen Armenien einen Anriss der Syndesmose zu – und verpasste dadurch die WM, bei der Deutschland den Titel holte. Ein schwacher Trost: Dem BVB fehlte er letztlich nur **ein** **Spiel**.

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Borussia Dortmund schied somit zum dritten Mal in den vergangenen fünf Jahren im Champions-League-Achtelfinale aus.

Weiter geht es für die Schwarz-Gelben am Samstag (11. März, 18.30 Uhr/Sky) mit einem weiteren wichtigen Spiel. Im Bundesliga-Topspiel steht das Derby beim FC Schalke 04 an. Zumindest die weiße Bundesliga-Weste im Jahr 2023 will der BVB dann behalten.