Bei Klub-WM in MiamiDeutscher Reporter von Obdachlosen niedergeschlagen

Der deutsche Reporter Pit Gottschalk bei einer TV-Übertragung.

Der deutsche Reporter Pit Gottschalk wurde in Miami überfallen. Die lokale Presse berichtete über den Angriff.

Der deutsche Reporter Pit Gottschalk wurde am Rande der Klub-WM in Miami von einem Obdachlosen angegriffen. 

von Felix Rasten  (fr)

Dramatischer Vorfall um einen deutschen Sportjournalisten! Pit Gottschalk wurde am vergangenen Freitagabend (27. Juni 2025) in Miami Opfer eines tätlichen Angriffs. 

Gottschalk war als Reporter für die Klub-WM vor Ort, verfolgte neun Spiele in Miami und das BVB-Remis gegen Fluminense (0:0) im MetLife-Stadium in New Jersey. 

Gottschalk-Angreifer war der Polizei bereits bekannt

Am Tag vor dem Achtelfinal-Sieg der Bayern gegen Flamengo (4:2) kam es zu dem Zwischenfall. In einer Kolumne bei „Focus Online“ berichtet Gottschalk selbst von der dramatischen Tat.

„Am Freitagabend hat mich ein Obdachloser am Strand von Miami Beach überfallen und niedergeschlagen. Seine Faust traf mich im Gesicht und im Rücken. Der Notarzt versorgte mich zeitnah, die Polizei konnte den Schläger festnehmen“, so der deutsche Reporter.

Bei dem Angreifer handelte es sich um den 54-jährigen Perry Smith. Er war der Polizei bereits bekannt, hatte in der Vergangenheit bereits mehrfach Frauen angefallen. „Als die Haftrichterin dem Wiederholungstäter am Sonntag eine Kaution von 1000 Dollar aufbürdete, wünschte er ihr vor Gericht ‚tausend Tode‘ und wurde weggesperrt“, so Gottschalk. 

Smith lauerte Gottschalk am Miami Beach auf und beleidigte ihn. Der Deutsche sagt nur „Keep distance!“ (zu Deutsch.: Bleib zurück!) und bat andere Passanten um Hilfe. Als keiner ihm half, setzte er zur Flucht an – doch Smith holte ihn ein. „Dann traf mich der erste Schlag - aufs linke Jochbein. Ich ging zu Boden und bekam den zweiten Schlag - hinten rechts auf die Niere.“

Erst als Gottschalk erneut flüchtete und auf eine Gruppe von Obdachlosen traf, half ihm ein Rollstuhlfahrer und vertrieb den Täter. Dieser kümmerte sich daraufhin um Gottschalks Blessuren und rief die Polizei.

Weiter schreibt Gottschalk in seiner Kolumne: „Der führende Lokalsender war sofort alarmiert. Der Kameramann traf mich vorm Bayern-Spiel am Stadion und übermittelte mir die Fragen aus der WSVN-Redaktion, die ich in knappem Englisch beantwortete. Der Beitrag lief in den Nachrichtensendungen am Nachmittag und am Abend zur besten Sendezeit in Miami und war über Nacht der Aufmacher auf der Website. Ich bin nicht stolz auf das bisschen Aufmerksamkeit in den Medien. Ich erzähle das alles aus einem anderen Grund.“

Und dieser lautet wie folgt: „In den Stunden, als sich meine Wunden erholten, stellt man ein paar Dinge fest. Zum einen: Fußball ist vielleicht die schönste, aber tatsächlich eine Nebensache. Zum anderen: Der TV-Sender nannte den Täter bei vollem Namen und schonte das Publikum nicht mit den Details, warum er aufgrund seines Sündenregisters eine Gefahr für die Öffentlichkeit sei. Da wurde nichts wie in Deutschland mit Abkürzungen des Namens oder mit Verallgemeinerungen verschleiert. Es ging um Fakten, Informationen, Details.“

Am darauffolgenden Tag suchte Gottschalk den Rollstuhlfahrer an derselben Ecke erneut auf und fand ihn. „Ich fragte ihn, wie ich mich bei ihm bedanken könnte. Er antwortete: mit einem Frühstück.“