„Einfach nur widerlich“Nach Leverkusen-Aus: Fans und Experten zerlegen Fall-Theater der AS Rom

Rom-Trainer Jose Mourinho (l.) beschwert sich an der Seitenlinie über ein Foul an seinem Spieler Tammy Abraham (M.).

Jose Mourinho, Tammy Abraham und die Bayer-Profis Piero Hincapié und Kerem Demirbay (von links) beim Spiel von Bayer Leverkusen gegen die AS Rom am Donnerstagabend (18. Mai 2023) in der Europa League.

In der Europa League verpasste Bayer Leverkusen am Donnerstagabend im Rückspiel gegen die AS Rom den Final-Einzug. Die Spielweise der Italiener sorgte dabei jedoch für ordentlich Diskussionsstoff.

Mit Bayer Leverkusen flog am Donnerstagabend (18. Mai 2023) auch die letzte deutsche Mannschaft aus den internationalen Wettkämpfen raus. Gegen die AS Rom verlor die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso (41) nach Hin- und Rückspiel mit 0:1. Auf welche Art und Weise geht jedoch vielen zu weit.

Beim Rückspiel in Leverkusen hatten die Italiener jede mögliche Situation genutzt, um Zeit zu schinden. Nach gefühlt jedem Zweikampf ließen sich die Roma-Profis zu Boden fallen, was die Stimmung in der Bay-Arena ordentlich erhitzte. 

Europa League: Fans kritiseren Spielweise der AS Rom

Die Truppe von Jose Mourinho (60) mauerte fast das ganze Spiel gegen die Werkself und gab nur einen Torschuss über die volle Spielzeit ab. In den sozialen Medien kritisierten vor allem die deutschen Anhänger die Spielweise der Römer.

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„Was der AS Rom hier in zwei Spielen abgezogen hat, ist einfach nur widerlich. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, dass hier die Schiedsrichter nicht viel mehr eingreifen. Unsportlich ist hier noch untertrieben“, schrieb ein User auf Twitter.

Hier sehen Sie einen weiteren Twitter-Post zum Leverkusen-Duell:

Ein anderer schrieb: „Ich freue mich auf den Tag, wo Mourinho seine Trainerkarriere beenden wird. Kein anderer Trainer auf der Welt lässt so einen Antifußball spielen.“ Nichtsdestotrotz verpasst Leverkusen mit der Niederlage das erste europäische Finale seit 21 Jahren.

„Wenn wir die WM sehen, wo schon normale Spiele zehn Minuten Nachspielzeit hatten, dann müssen wir heute 20 oder mehr Minuten nachspielen. Ansonsten lässt der Schiedsrichter sich verarschen, wenn er das mit sich machen lässt“, ärgerte sich Bayers Sportchef Simon Rolfes (41): „Dass nach jedem Torschuss ein Römer fast mit der Trage runtergetragen werden musste, so schwer waren die ja verletzt.“

TV-Experte Lothar Matthäus (62) schloss sich Rolfes an: „Bei der WM hätte es ganz sicher 20 Minuten Nachspielzeit gegeben. Rom war nur auf das eine aus: Verzögerungen. In der Nachspielzeit hätte er auch noch mal drei, vier Minuten spielen lassen müssen.“

Jose Mourinho: „Umgekehrt würden sie immer das Gleiche machen“

Bayer-Profi Kerem Demirbay (29) zeigte sich nach der Niederlage enttäuscht und kritisierte die Roma ebenfalls: „Es ist schade, in einem Halbfinale, auf so einem Niveau, dass so eine Spielweise belohnt wird, ist sehr, sehr bitter. Sie haben es am Ende ekelhaft gemacht.“

Mourinho sah dagegen nichts Verwerfliches an der Taktik. „Ich denke, es ist die alte Geschichte: Das Team, das verliert, sieht es immer als Entschuldigung. Aber umgekehrt würden sie immer das Gleiche machen“, sagte der Portugiese scheinbar unbeeindruckt von der Leverkusener Aufregung.

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Immer wieder versuchte die Werkself mit Vorstößen das Bollwerk der Italiener zu durchbrechen. Die 23 Torschüsse von Bayer fanden jedoch nie den Weg ins Netz, weswegen der Fokus wieder auf die Bundesliga gerichtet werden muss.

Dort müssen Leverkusener die letzten beiden Spiel gegen Borussia Mönchengladbach (21. Mai/19.30 Uhr) und den VfL Bochum (27. Mai/15.30 Uhr) für sich behaupten, um nächste Saison international mitwirken zu können. (fr, dpa)