„Nicht mal fünf Pässe“Bayer schimpft über Umstände in Köln – saftige DFB-Strafe droht

Rhein-Energie-Stadion: Leverkusens Fans zünden Pyro.

Leverkusens Fans zündeten Pyro am 3. März 2024 beim Derby gegen Köln im Rhein-Energie-Stadion. 

Das Derby des 1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen war hart umkämpft – Bayer feierte am Ende einen 2:0-Erfolg und schimpfte über die Umstände in Köln.

von Uwe Bödeker (ubo)Jürgen Kemper (kem)

Drei Punkte auf dem Weg zum Titel! Bayer Leverkusen hat mit einem 2:0-Arbeitssieg bei tapfer kämpfenden Kölnern einen wichtigen Schritt Richtung Meisterschaft gemacht. Noch stehen zehn Spieltage an und Bayer hat zehn Punkte Vorsprung auf Bayern München. Das wird man sich wohl nicht mehr nehmen lassen.

Sportchef Simon Rolfes (42) will allerdings noch nicht über den Titel sprechen. „Die Mannschaft ist weiter motiviert, das nächste Spiel zu gewinnen. Da geht es drum, das bleibt weiter unser Ansatz. Es bleibt so, auch wenn ihr versucht, immer wieder anders zu fragen“, lachte er in den Katakomben des Rhein-Energie-Stadions.

Jonathan Tah zum Meisterrennen: „Gefährliche Situation“

Verteidiger Jonathan Tah (28) sagt sogar: „Es ist eine gefährliche Situation, weil noch 30 Punkte zu vergeben sind. Deswegen darf man das nicht unterschätzen, aber wir sind uns unserer Situation bewusst, da brauchen wir uns auch nicht anlügen. Trotzdem: Es sind noch ein paar Punkte zu vergeben.“

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Ob Bayer noch Angst hat, den Vorsprung zu verspielen? Fakt ist: Der Hurra-Fußball der Hinrunde ist in den letzten Wochen immer weniger zu sehen gewesen. 2:1 in Heidenheim, 2:1 gegen Mainz, 2:0 in Köln – jeweils Arbeitssiege gegen deutlich schlechter besetzte Teams. In Köln hatte die Werkself eine Erklärung für die eher dürftige Leistung.

Granit Xhaka (31) sagte zum Rasen im Rhein-Energie-Stadion: „Es ist leider ganz, ganz schwer, auf so einem Platz Fußball zu spielen. Man kann hier nicht mal fünf Pässe richtig hintereinander spielen. Aber ein Derby muss man gewinnen, egal wie.“

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Rolfes fand auch deutliche Worte zum Geläuf: „Gegen Köln war es spielerisch nicht so genau. Hier muss jeder nur einmal drüberlaufen, dann rutschst du danach schon beim Gehen weg. Das war ein ganz sandiger Platz. Es ist dann auch schwierig, wenn du nicht so den Halt hast, genau zu spielen.“

Bayer Leverkusen hadert mit dem Rasen in Köln

Trainer Xabi Alonso (42) rümpfte ebenfalls die Nase: „Der Platz war so und so, dadurch hatten wir ein bisschen Probleme. Aber wir haben unsere Arbeit gemacht.“ Sieben Siege braucht die Werkself noch aus den letzten zehn Spielen, dann ist der Titel perfekt, egal, was die Bayern machen.

Saison 2023/24

Pyro-Tabelle: So viel Geldstrafe mussten die Klubs zahlen

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Ein Nachspiel wird das Derby in Köln für Bayer auch finanziell haben: Während des Spiels wurden mindestens 32 Bengalos von den Fans gezündet, zudem zahlreiche Rauchbomben bei Spielbeginn. In der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB sind die Strafen klar festgelegt: Abbrennen von Pyro (je Gegenstand): 1000 Euro, Abschießen von Pyro (je Gegenstand): 3000 Euro.

Da wohl keine Raketen abgeschossen wurden, müsste Leverkusen mit mindestens 32.000 Euro Strafe rechnen. Es sei denn, der Klub ermittelt Täter oder Täterinnen. Bei einer Person reduziert sich die Strafe um 25 Prozent, bei bis zu 50 Prozent der Täterinnen und Täter um 50 Prozent und wenn mehr als die Hälfte der Pyro-Fans ermittelt werden, sinkt die Strafe um 75 Prozent.

Auch im Kölner Block wurde rund um das Lokalduell in Müngersdorf gezündelt – hier dürfte in den kommenden Wochen ebenfalls eine saftige Strafe fällig werden.