„Kindheit in Angst“Missbraucht und zum Schweigen gezwungen: Spielerfrau erzählt von Sekten-Trauma

Jamie Vardy und seine Frau Rebekah Vardy nach dem Saisonabschluss von Leicester City.

Jamie Vardy und seine Frau Rebekah Vardy nach dem Saisonabschluss von Leicester City am 22. Mai 2022.

Rebekah Vardy ist die Frau an der Seite von Stürmer Jamie Vardy und selbst ein Reality-Star. Was viele nicht wussten: Die 41-Jährige hat Schreckliches erlebt. 

Jamie Vardy (36) ist einer der erfolgreichsten englischen Stürmer in der Premier League. Spätestens seit dem sensationellen Meistertitel von Leicester City 2016 ist der Knipser den meisten Fußball-Fans ein Begriff.

Die Frau an seiner Seite ist in England ebenfalls keine Unbekannte. Rebekah Vardy (41) ist in der Vergangenheit neben ihrer Beziehung zum Goalgetter auch als Teilnehmerin der englischen Version von „Ich bin ein Star, holt mich hier raus!“ im Jahre 2017 und „Dancing on Ice“ 2021 bekannt.

Seit der Kindheit indoktriniert: Doku deckt traumatische Jugend auf

Doch das Fernsehsternchen trägt ein dunkles Schicksal mit sich. In einer Dokumentation über ihr Leben berichtet Vardy von ihrer Kindheit bei den Zeugen Jehovas.

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Vardys Eltern waren Mitglieder der religiösen Gruppierung und prägten so auch das Leben ihrer jungen Tochter. Es wurden weder Geburtstage noch Weihnachten gefeiert, berichtet Vardy. Bücher und Fernsehen wurde zensiert. Auch emotionale Ausbrüche waren strengstens verboten. Diese würden den Zorn Gottes auf die Familie ziehen, so Vardy.

Auch das Spielen mit anderen Kindern wurde ihr in ihrem streng religiösen Elternhaus verboten. Ein Leben, wie es sich nur wenige Heranwachsende vorstellen können.

Doch damit nicht genug. In ihrer Dokumentation enthüllt sie auch, dass sie im Alter von zwölf Jahren sexuell missbraucht wurde und darüber viele Jahre geschwiegen hat, weil sie Angst hatte, so Schande über ihre Familie zu bringen.

„Ich nenne es eine Sekte. Die Menschen werden manipuliert, einer Gehirnwäsche unterzogen, es ist ein Zwangsverhalten und es wird von Generation zu Generation weitergegeben. Wenn man einmal dabei ist, ist es so schwer, das Gesamtbild zu erkennen, nämlich dass es falsch und unmoralisch ist“, erklärt Vardy im Vorfeld der Ausstrahlung der Doku im Interview mit „The Mail on Sunday“.

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Die 41-Jährige geht dabei offen mit ihrem Trauma um und erklärt im Interview weiter: „Ich habe meine Kindheit in Angst verbracht, weil mir gesagt wurde, dass wir im Armageddon sterben würden, wenn wir nicht genug beten würden. Ich hatte das Gefühl, ständig nach Perfektion streben zu müssen, damit Gott mir nicht böse sein würde.“

In ihrer Doku interviewt sie auch andere ehemalige Mitglieder der Zeugen Jehovas. Vardy möchte aufklären. Mit ihrem Schritt, ihre traumatischen Erfahrungen öffentlich zu machen, möchte sie außerdem Menschen, die ähnliches erlebt haben, Mut machen. (kma)