„Schwerster Teil liegt noch vor mir“Alkohol-Entzug in der Klinik: Ex-Bundesliga-Star böse abgestürzt

Pedro Geromel (oben) und Martin Fenin im Luft-Duell.

Ex-Bundesliga-Stürmer Martin Fenin (unten), hier am 24. August 2008 im Zweikampf mit dem Kölner Pedro Geromel, kämpft gegen seine Sucht.

In seinem allerersten Bundesliga-Spiel gelang ihm ein Dreierpack. Doch abseits des Platzes hatte Martin Fenin mit großen Problemen zu kämpfen.

von Antje Rehse (are)

Tiefer Fall eines ehemaligen Bundesliga-Torjägers. Martin Fenin (36) kämpft gegen seine Alkoholsucht.

Der frühere Profi von Eintracht Frankfurt hat die vergangenen drei Monate in einer Entzugsklinik verbracht. Kurz vor Ostern konnte er diese verlassen.

Fenin dankt Ex-Nationalspielern für Unterstützung

„28. März 2024, für einige ein ganz normales Datum, für mich persönlich der Beginn eines neuen Lebensabschnitts“, schreibt der Tscheche auf Instagram in seiner Muttersprache: „Nach drei Monaten verlasse ich das Anti-Alkohol-Behandlungszentrum in Červený Dvor, das seit Anfang des Jahres für mich ein Zuhause auf Zeit war.“

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Der erste Schritt in ein Leben ohne Alkohol ist gemacht. Fenin ist sich aber bewusst, dass der Kampf gegen die Sucht ihn noch vor große Herausforderungen stellen wird. „Ich weiß, dass der schwerste Teil noch vor mir liegt, aber ich bin entschlossen, in die richtige Richtung zu gehen!“

Hier den Instagram-Post von Martin Fenin ansehen:

Bei dieser Entscheidung hätten ihn die ehemaligen Fußballer Milan Baros (42) und Tomas Ujfalusi (46) unterstützt. „Sie haben mir geholfen zu verstehen, dass es keine Schande sein muss, professionelle Hilfe zu suchen und mir die ganze Zeit beigestanden“, so Fenin.

Der ehemalige tschechische Nationalspieler spielte von Januar 2008 bis Sommer 2011 für Eintracht Frankfurt. In 96 Pflichtspielen für die Hessen erzielte er 16 Tore. Legendär sein Dreierpack in Berlin gegen Hertha BSC in seinem allerersten Spiel im Eintracht-Trikot.

Danach ging es für den Mittelstürmer aber stetig bergab. Nach seinem Wechsel zu Zweitligist Energie Cottbus geriet die Karriere zunehmend ins Stocken – auch weil sich der Profi abseits des Platzes einige alkoholbedingte Fehltritte leistete. Immer wieder stand Fenin zwischenzeitlich ohne Verein da, so auch vor und nach seinem erfolglosen Gastspiel bei Drittligist Chemnitzer FC (zwei Einsätze, kein Tor) in der Rückrunde der Saison 2015/16.

MMA-Fight gegen Kevin Pannewitz platzte

Mittlerweile ist Fenin nur noch im tschechischen Amateurfußball aktiv – und sollte im vergangenen Jahr ein spektakuläres Sport-Comeback in Deutschland feiern. Doch der geplante MMA-Fight gegen Ex-Fußball-Profi Kevin Pannewitz (32) platzte.

Nun steht Fenin ein Kampf der anderen Art bevor. „Meine Tochter ist für mich die wichtigste Person auf der Welt und ich möchte ein besseres Vorbild für sie sein“, schreibt er.