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Messi, Zidane und Co.Der Kölner Alberto (46) und sein verrücktes Leben im Profifußball

Alberto de Torres Lacroze 2006 mit Lionel Messi.

Alberto de Torres Lacroze, hier 2006 mit Lionel Messi, war mit seinem Team entscheidend daran beteiligt, dass der argentinische Superstar ein Adidas-Athlet wurde.

Er war selbst kein Profi. Dennoch hat Alberto de Torres Lacroze aus Köln einen Werdegang hinter sich, von dem viele Fußball-Fans wohl träumen dürften.

von Thomas Werner (tw)

Bilder erzählen deine Geschichte, sagt man. Und selbst wenn es nur danach geht, kann Alberto de Torres Lacroze schon auf ein verrücktes Leben im Profifußball zurückblicken.

Fast brüderlich nah wirkt er auf Fotos mit PSG-Superstar Lionel Messi (früher Barca). Oder ganz konzentriert bei der Arbeit mit Frankreich-Idol Zinedine Zidane. Oder ganz lässig in der Sonne mit Argentinien-Ikone Juan Román Riquelme. Oder Arm in Arm mit den früheren Leverkusen-Stars Juan und Diego Placente. Oder mit Ex-BVB-Mann Gonzalo Castro, der mit dem DFB-Pokal um die Wette strahlt. Die Liste ginge noch weiter.

Alberto de Torres Lacroze aus Köln: Sein spannender Werdegang

Heute ist der 46-jährige Kölner Teil der Berateragentur „Sports360“ des Kölner Beraters Volker Struth (u.a. verantwortlich für Toni Kroos, Mario Götze, Niklas Süle, Timo Werner etc.). Und auch abseits der tollen Bilder hat de Torres Lacroze eine beeindruckende Vita vorzuweisen, die er in dieser Art wohl selbst kaum für möglich gehalten hätte.

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De Torres Lacroze, 1976 in Buenos Aires (Argentinien) geboren, kommt mit zehn Jahren mit seiner Mutter und drei Schwestern nach Velbert (NRW), geht später an die Deutsche Sporthochschule in Köln.

Alberto de Torres Lacroze bei der Feier zum DFB-Pokalsieg mit Gonzalo Castro.

Eine Freundschaft, die bis heute hält: Alberto de Torres Lacroze 2017 nach dem DFB-Pokalsieg von Gonzalo Castro mit Borussia Dortmund.

Durch seine Arbeit als Trainer beim FC Rheinsüd Köln wird Bayer Leverkusen auf ihn aufmerksam. Als neuer Trainer der U15 arbeitet er unter anderem mit Top-Talent Gonzalo Castro zusammen. Es entsteht eine Freundschaft, die bis heute hält.

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Bayer ist kein Weltverein, es geht familiär zu. Und so kriegen qualifizierte und motivierte Mitarbeiter schnell neue Chancen. „Das wäre aus heutiger Sicht gar nicht mehr möglich, so früh so viel Verantwortung zu bekommen“, sagt de Torres Lacroze gegenüber EXPRESS.de.

Alberto de Torres Lacroze bei Bayer Leverkusen mit Juan und Diego Placente.

Mit Juan (l.) und Diego Placente (r.) hat Alberto de Torres Lacroze bis heute Kontakt.

Doch die Zeiten Anfang des Jahrtausends sind anders: Mit 25 ist der gebürtige Argentinier für die (damals große) Südamerika-Fraktion bei Bayer zuständig, ist Ansprechpartner und Freund für Lucio (später Bayern etc.), Juan oder Diego Placente. Das legendäre Auf und Ab der Werkself mit CL-Finale 2002 und Fast-Abstieg 2003 erlebt er hautnah mit. Auch als Scout für Bayer ist er gefragt.

2004 der Wechsel zu Adidas: Lionel Messi, Zinedine Zidane, Juan Román Riquelme

2004 folgt der Wechsel zu Adidas, eine aufregende Zeit. De Torres Lacroze macht PR, organisiert Events, ist aber auch auf der Suche nach neuen Stars, die zu Adidas-Athleten werden sollen.

Der wohl größte Erfolg: Lionel Messi, damals eigentlich schon in Nike-Hand, wird doch noch zu Adidas gelotst – weil de Torres Lacroze und sein Team Papa Jorge Horacio überzeugen – ein Milliarden-Coup für die Sportartikel-Weltmarke.

„In dem Moment war es gar nicht so besonders, es war eben unsere Arbeit. Aber im Nachhinein denkt man: Du warst Teil, des Teams, das ihn zu Adidas geholt hat. Das nimmt man natürlich gerne mit“, sagt der 46-Jährige heute.

Alberto de Torres 2005 mit Zinedine Zidane bei der Vorstellung des Predator-Schuhs kurz vor der WM 2006 in Deutschland.

Alberto de Torres 2005 mit Zinedine Zidane bei der Vorstellung des Predator-Schuhs kurz vor der WM 2006 in Deutschland.

In der Zeit arbeitet der Kölner mit vielen Stars zusammen. Gerade zur WM 2006 hat Adidas mit Zidane, Messi, Michael Ballack, Riquelme oder Bastian Schweinsteiger ein schlagkräftiges Team von Werbefiguren zusammen.

Es ist aus heutiger Sicht die Zeit der Anekdoten. De Torres Lacroze geht mit Riquelme ins Restaurant, lernt Carlo Ancelotti kennen, verbringt mit Messi einen kompletten Tag alleine und unerkannt in Nürnberg. Ob das mit dem Weltmeister von 2022 heute noch so möglich wäre?

Alberto de Torres Lacroze 2006 mit Juan Roman Riquelme.

Seite an Seite mit den Weltstars: De Torres Lacroze (r.) 2006 bei einem Adidas-Dreh mit Argentinien-Ikone Juan Román Riquelme.

Später rückt auch Köln wieder mehr ins Zentrum. De Torres Lacroze ruft seine eigene Spielerberater-Firma „ADTL Sport-Management“ ins Leben, ist zeitgleich einige Jahre Seniorentrainer beim FC Rheinsüd.

Eigene Berater-Firma wächst, aber de Torres Lacroze trifft strategische Entscheidung

Die Berater-Firma wächst und wächst, ist schnell erfolgreich. Doch am großen Weltmarkt ist die Konkurrenz groß. „Ich habe relativ früh erkannt, dass es alleine schwierig wird“, sagt de Torres Lacroze. „Die großen Agenturen können den Spielern durch ihr Netzwerk einfach extrem viel mehr bieten.“

So führt der Weg zu Volker Struth (57), „ADTL Sport-Management“ wird in die „Sports360“ übernommen. Die Zusammenarbeit macht Sinn, auch auf menschlicher Ebene. Struth ist jahrelang Berater von Gonzalo Castro, de Torres Lacroze quasi dessen Mentor. Man kennt sich, man schätzt sich.

Alberto de Torres Lacroze arbeitet in seinem Büro im Kölner Stadion.

Alberto de Torres Lacroze bei der Arbeit in seinem Büro im Kölner Stadion.

Zudem sind die Kenntnisse von de Torres Lacroze auf dem Markt gefragt. „Sports360“ strebt noch mehr Internationalisierung an, hat kürzlich ein Büro in Argentinien eröffnet, für das der Kölner mitverantwortlich ist. Eine „Win-Win-Situation“, wie es de Torres Lacroze ausdrückt. 

Das Wichtigste in seiner Arbeit heute: das persönliche Verhältnis zum Spieler. „Der Spieler muss dir zu 100 Prozent als Berater vertrauen. Denn in den meisten Gesprächen, etwa zu Transfers oder Vertragsverlängerungen, ist er ja selbst gar nicht dabei“, so de Torres Lacroze.

Es ist ein anstrengender Job. Viele Reisen, dazu quasi ständige Erreichbarkeit. Gut, dass de Torres Lacroze eine Familie hat, die ihn unterstützt. Mit seiner Frau und drei Söhnen wohnt er in Köln-Weiden. Und keine Frage: An spannenden Storys aus Papas Arbeitsleben dürfte es im Hause de Torres Lacroze wohl kaum mangeln.