Monster-Gehalt, Ex-Bayern-Star, Fan-SpottDas erwartet Cristiano Ronaldo in Saudi-Arabien

Cristiano Ronaldo posiert mit dem Trikot seines neuen Vereins Al-Nassr FC.

Cristiano Ronaldo präsentiert das Trikot seines neuen Vereins Al-Nassr FC. Der Wechsel des Portugiesen nach Saudi-Arabien wurde am Freitagabend (30. Dezember 2022) offiziell.

Cristiano Ronaldo setzt seine Fußball-Karriere in Saudi-Arabien fort. Beim Al-Nassr FC trifft der Portugiese auf einen Ex-Bayern-Star. Zudem streicht Ronaldo ein wahres Monster-Gehalt ein. Das erwartet den Welt-Star in der Wüste.

Statt das altehrwürdige Old Trafford nun der Mrsool-Park, statt Premier League die Saudi Pro League. Und statt einer erhofften Rückkehr in die Champions League bleibt für Cristiano Ronaldo (37) diese Saison nicht einmal die asiatische Königsklasse.

Der nach dem unrühmlichen Abgang bei Manchester United zuletzt vereinslose Portugiese wird durch seinen Wechsel zu Al-Nassr nach Saudi-Arabien zumindest von der ganz großen europäischen Klub-Bühne verschwinden.

Cristiano Ronaldo: Millionen-Wechsel nach Saudi-Arabien

Finanziell dürfte der Abschied aber einen Sprung in bislang ungekannte Dimensionen bedeuten. „Geschichte wird geschrieben“, twitterte der Klub am späten Freitagabend (30. Dezember 2022) zu Fotos, die den Portugiesen mit dem gelb-blauen Al-Nassr-Trikot und seiner legendären Nummer sieben zeigen.

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„Ich bin gespannt auf eine neue Fußball-Liga in einem anderen Land“, wurde der fünfmalige Weltfußballer zitiert und sprach von einer „sehr inspirierenden Vision“ des Vereins. „Ich bin glücklich, dass ich alles gewonnen habe, was ich im europäischen Fußball gewinnen konnte und fühle, dass es jetzt der richtige Moment ist, meine Erfahrung in Asien zu teilen.“

Mega-Vertrag: Cristiano Ronaldo soll eine halbe Milliarde Euro einstreichen

Saudische Medien berichteten, dass Ronaldo voraussichtlich am Montag in Riad eintreffen werde. Doch was kommt auf den 196-fachen Nationalspieler dann im neuen Abschnitt seiner Karriere zu?

Gehalt: Wenig überraschend wird Ronaldo der sportliche Abstieg finanziell außerordentlich versüßt. Medienberichten zufolge soll er inklusive Werbeeinnahmen umgerechnet rund 200 Millionen Euro pro Spielzeit bekommen. Für zweieinhalb Jahre hat er unterschrieben. Das würde bedeuten: Eine halbe Milliarde. Obendrein soll Ronaldo allein für seine Unterschrift 100 Millionen Euro Handgeld einstreichen. Nach der aktiven Karriere könnten weitere hohe Millionensummen für eine Botschafter-Tätigkeit für den Golfstaat folgen.

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Klub: Al-Nassr FC ist in der saudischen Hauptstadt Riad beheimatet. Seine Heimspiele trägt die Mannschaft im Mrsool Park aus. Fassungsvermögen 25 000 Zuschauer. Al-Nassr wurde bislang sechsmal saudischer Pokalsieger und neunmal Meister. Aktuell steht das Team in der Tabelle der Saudi Pro League auf Rang zwei. In der Champions League des asiatischen Fußballverbandes AFC ist der Club in dieser Saison allerdings nicht vertreten. Übereinstimmenden Berichten zufolge wollte Ronaldo bis vor Kurzem noch auf höchstem Niveau in einer von Europas Top-Ligen und der Champions League spielen, fand aber keinen zu diesem Profil passenden Verein.

Teamkollegen: Im Team bei Al-Nassr stehen einige Profis, die zuvor in Europa spielten. Etwa der kolumbianische Torhüter David Ospina (34, früher bei SSC Neapel und FC Arsenal) und Offensivspieler Talisca (28) aus Brasilien (früher Benfica Lissabon und Besiktas Istanbul). Aus der Bundesliga bekannt ist Luiz Gustavo (35). Der brasilianische Mittelfeldmann lief einst für den FC Bayern München, den VfL Wolfsburg und die TSG Hoffenheim auf. Ronaldos Sturm-Partner könnte derweil der kamerunische WM-Teilnehmer Vincent Aboubakar (30) werden. Trainiert wird das Team vom Franzosen Rudi Garcia (58), der zuletzt beim Erstligisten Olympique Lyon tätig war. Offenbar sollen schon bald weitere Stars folgen, Gerüchte gibt es vor allem um die Spanier Sergio Busquets (34/FC Barcelona) und Sergio Ramos (36/Paris Saint-Germain). Mit Ramos hatte Ronaldo bei Real Madrid in der Vergangenheit viele Titel geholt.

Reputation: Die Vorfreude auf den ehemaligen Weltfußballer ist im Golfstaat natürlich riesig. „Einer der ganz Großen des Fußballs wird bei Al-Nassr spielen“, hieß es in einem Tweet der Pro League. „Willkommen in Ihrem neuen Zuhause“, schrieb Saudi-Arabiens Sportminister Abdulasis bin Turki al-Faisal (39). An anderen Stellen dürfte Ronaldos Ansehen allerdings leiden. Der Europameister von 2016 wechselt in eine sportlich höchstens zweitklassige Liga – und muss für den Abstieg in den sozialen Netzwerken auch ordentlich Spott und Häme über sich ergehen lassen. „Die Karriere in den Sand setzen bekommt eine ganz neue Bedeutung“, twitterte beispielsweise ein User in Anlehnung an Ronaldos Wüsten-Wechseln. Viele weitere Kommentare waren ähnlich bissig (siehe Video oben).

Cristiano Ronaldo: Viel Häme und Spott für Wechsel zu Al-Nassr

Ein weiterer Kritikpunkt vieler Fans: Saudi-Arabien ist ein Staat, der wegen Menschenrechtsverletzungen international immer wieder im Fokus steht. Kritiker werfen dem streng konservativen Golfstaat vor, mit dem Engagement im Profisport den eigenen Ruf aufpolieren zu wollen. Unter anderem will sich das Land dem Vernehmen nach um die Fußball-WM 2030 bewerben. Bei diesem Versuch könnte Ronaldo dann ein Werbeträger werden, ebenso wie sein langjähriger Konkurrent Lionel Messi (35).

Der argentinische Weltmeister ist das Gesicht einer Tourismus-Kampagne von Saudi-Arabien. Messi spielt aber diese und womöglich auch nächste Saison noch bei Paris Saint-Germain und damit anders als Ronaldo wohl auch wieder in der europäischen Champions League. (dpa, kos)