Was in Leverkusen einst klappte, geht bei Real Madrid offenbar nicht auf: Xabi Alonso erlebt aktuell seinen ersten großen Konflikt als Trainer der Königlichen.
In Leverkusen klappte esAbsprache gebrochen? Großer Alonso-Ärger bei Real Madrid
von Béla Csányi (bc)
Gemischte Gefühle nach der ersten Titel-Mission von Xabi Alonso (43) bei Real Madrid!
Der mit großen Erwartungen gestartete neue Trainer brachte auf dem Trainingsplatz und in einigen Spielen bei der Klub-WM den erhofften frischen Wind. Der erste Appetithappen war mit der 0:4-Klatsche im Halbfinale gegen Paris Saint-Germain allerdings extrem bitter im Abgang.
Xabi Alonso bangt um seinen Sommer-Fahrplan bei Real
Weil das Alonso-Projekt bei den Königlichen aber ohnehin langfristig angelegt ist und in der spanischen Hauptstadt in erster Linie in Champions-League-Titeln gedacht wird, steht der Welt- und Europameister noch immer erst ganz am Anfang einer erhofften Ära.
Die beginnt in der heimischen Liga standesgemäß mit einem Heimspiel: Im Bernabéu-Stadion empfängt Alonso mit seinen Schützlingen am 1. Spieltag CA Osasuna. Die Runde ist für die Zeit vom 15. bis 17. August angesetzt, doch darüber ist jetzt ein großer Streit entbrannt.
Am Montag hatte der Klub einen Antrag auf Spielverlegung eingereicht, dabei die Belastungen bei der Klub-WM angeführt. Damit die Spieler jetzt noch ausreichend regenerieren und dann die Vorbereitung aufnehmen können, würde Real eine zusätzliche Woche Pause bis zur ersten Liga-Aufgabe extrem gelegen kommen.
Laut dem madrilenischen Haus-Blatt „AS“ hat die Liga den Wunsch allerdings abgeschmettert, sieht keine ausreichenden Gründe für eine Verschiebung des Spiels. Unter Berufung auf Aussagen aus dem Real-Lager berichtet die Sport-Tageszeitung jedoch, dass es ursprünglich eine mündliche Absprache gegeben habe.
Sollte einer der beiden spanischen Vertreter (Real oder Atlético) es bei der Klub-WM bis in die finale Phase schaffen, könne die Auftakt-Aufgabe in der Liga verschoben werden, sei vereinbart worden. Die nationale Spielergewerkschaft AFE springt dem Verein dabei zur Seite.
Dass die Liga davon nun nichts mehr wissen will, ärgert auch Perfektionist Alonso, der sich gedanklich auf sechs Wochen Zeit bis zum Liga-Start eingestellt hatte – aufgeteilt in drei Wochen Urlaub und drei Wochen intensive Vorbereitung.
In Deutschland hatte Alonso einst Erfolg mit seinem Verlegungs-Wunsch: Als Bayer Leverkusen 2022/2023 im Halbfinale der Europa League stand, wurde das Ligaspiel gegen den 1. FC Köln kurzfristig von Sonntag auf Freitag vorverlegt. Trotz der längeren Pause gab es am folgenden Donnerstag aber das Aus gegen die AS Rom.
Real will die Verlegung nun mit einem Gang vor das Schiedsgericht des spanischen Fußball-Verbandes RFEF erwirken. Die Liga unter Präsident Javier Tebas (62) bleibt davon, wie schon in so vielen Auseinandersetzungen mit ihren Spitzenklubs, zunächst unbeeindruckt.