Pyro-Wahnsinn in der 3. LigaViktoria Köln gegen SV Meppen: Schiri musste eingreifen – Späte Tore der Gastgeber

Pyro bei Viktoria Köln in der 3. Liga.

Pyro-Nebel am Freitagabend im Sportpark Höhenberg. Das Spiel in der 3. Liga zwischen Viktoria Köln und dem SV Meppen begann ein paar Minuten später.

Freitagabend, Flutlichtspiel im Sportpark Höhenberg: Viktoria Köln empfing den SV Meppen in der 3. Liga.

von Uwe Bödeker (ubo)Oliver Reuter (reu)

Schlusslicht mit prominentem Trainer: Am Freitagabend war der SV Meppen mit Ernst Middendorp (64) bei Viktoria Köln zu Gast. Middendorp, Legenden-Coach von Arminia Bielefeld, hat in seiner Karriere knapp 30 Vereine. Jetzt kümmert er sich um die abstiegsbedrohte Drittliga-Truppe aus Meppen.

300 mitgereiste Fans aus dem Emsland sorgten zunächst für Pyro-Wahnsinn (insgesamt waren 3064 Fans im Stadion). Die Gäste zündelten und feuerten Raketen auf den Platz. Bei dem anschließenden Nebel musste der Schiri eingreifen, schickte die Spieler um kurz vor 19 Uhr wieder vom Platz. Erst einige Minuten später konnte dann doch angepfiffen werden.

SV Meppen: Fans sorgen für Pyro-Wirbel in Köln

Dann rappelte es! 0:1 in der 19. Minute durch Sascha Risch nach einem leichtfertigen Kölner Fehlpass von Hamza Saghiri und mustergültigem Konter der Gäste. Viktoria-Leader Mike Wunderlich reagierte wütend auf dem Platz.

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In der 26. Minute musste der Stadionsprecher erneut mahnende Wort loswerden: Vermummte aus Meppen auf dem Zaun und erneutes Pyro-Spektakel. Das Spiel lief aber weiter. Die Gästefans rollten Banner aus: „Gegen alle Stadionverbote“ und „Imperium Meppia“. 

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Nach 32. Minute dann eine gute Doppelchance von Viktorias David Philipp, aber Torwart Erik Domaschke parierte. Wenig später wieder die Gäste: Marvin Pouré hatte die Chance 0:2, im Gegenzug verzog Philipp aus halblinker Position. Dann doch das 1:1 kurz vor der Pause durch Robin Meißner (44.). So ging es in die Pause.

In der zweiten Halbzeit hatte Lars Dietz eine dicke Kopballchance – drüber (56.). Aber auch die Meppener blieben gefährlich. David Blacha verzog aus zentraler Position. Im Gegenzug die Riesenchance für Mike Wunderlich, doch auch er ballerte vorbei.

68. Minute: Jetzt ging es Schlag auf Schlag: Meppens Marius Kleinsorge ans Außennetz. In der 73. scheiterte Wunderlich erneut knapp. Der nächste Treffer lag in der Luft – dann passierte es: 2:1 durch Meißner, der gefühlvoll ins lange Eck schlenzte (83.). Und wenig später die Entscheidung! Das 3:1 durch Patrick Sontheimer in der Nachspielzeit. Edelfan Bömmel Lückerath meinte: „Aber richtig gut gespielt haben sie nicht. Die zweite Halbzeit war etwas besser.“

3. Liga: Ernst Middendorp will SV Meppen pushen

Nach dem 1:3 gegen den SC Verl stürzte Meppen auf den letzten Tabellenplatz. Vor dem Spiel in Köln sagte Middendorp bei MagentaSport, dass die Kuschel-Zone verlassen werden muss: „Wir wollen anders auftreten, Galligkeit präsentieren und müssen uns von innen puschen.“ Trotzdem gab es eine Pleite in Köln.

Trainer Olaf Janßen war zufrieden: „Das war ein schweres Stück Arbeit. Aber dank der Tore von Robin konnten wir das Spiel zu unseren Gunsten wenden. Beim zweiten, das war schon eine sensationelle Schusstechnik.“

Middendorp nicht, er sagte enttäuscht: „Das 1:1 vor der Pause war natürlich ein Nackenschlag. In der zweiten Halbzeit hat uns dann die Frische gefehlt, das war teilweise desolat. Wir müssen jetzt daran arbeiten, damit die Jungs auch am nächsten Samstag 90 Minuten durchhalten. Wir müssen als Trainerteam vorangehen. Auch ich versuche meinen Teil beizutragen und intensiv mit den Jungs zu sprechen. Aber ich muss da nicht die Wildsau spielen.“

Viktoria feierte am Freitagabend neben dem Sieg auch eine neue Errungenschaft: endlich kostenfreies WLAN im Sportpark Höhenberg! Der Klub erfüllt nun mit dem WLAN-Ausbau von NetCologne weitere Vorgaben des DFB für die 3. Liga.

Und die Fans freuen sich, denn sie können dank 13 Antennen auf dem gesamten Stadiongelände im Netz surfen. „Wir freuen uns, das Stadionerlebnis unseres langjährigen Partners Viktoria für alle Fans und Besucher auf ein neues Level zu heben. Mit dem kostenfreien WLAN können jederzeit die besten Fanmomente aus dem Stadion über alle Kanäle geteilt werden“, sagt Timo von Lepel, Geschäftsführer NetCologne.

Für Viktoria ist es ein weiterer Schritt, zahlreiche Vorgaben des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zu erfüllen. Neben Regelungen zur Stadionkapazität, Rasenpflege, Lichtanlagen und vielem mehr, gehört auch eine stabile WLAN-Vernetzung dazu. „In den vergangenen Monaten und Jahren haben wir bei Viktoria Köln die Digitalisierung kontinuierlich vorangetrieben“, sagt Eric Bock, Geschäftsführer von Viktoria Köln. „So wollen wir auch allen Stadionbesucherinnen und -besuchern bestmögliche Vernetzung in die digitale Welt ermöglichen. Das neue kostenfreie Hotspot-Angebot ist dabei ein wichtiger Schritt, mit dem wir für alle Menschen im Sportpark Höhenberg schnelle Kommunikationswege während unserer Heimspiele ermöglichen können.“