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Chaos-Klub pleiteDFB zieht Drittligist mehr als zehn Punkte ab – Einspruch abgelehnt

Enttäuschte Spieler auf der Ersatzbank von Türkgücü München.

Die Ersatzbank von Türkgücü München am Samstag (29. Januar 2022) nach der 0:1-Heimniederlage gegen den TSV Havelse in der 3. Liga.

Drittligist Türkgücü München stehen ungewisse Zeiten bevor. Im Januar reichte der Fußball-Drittligist einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren ein, jetzt wurden dem Klub nun elf Punkte abgezogen.

Seit der Debüt-Saison 2020/2021 in der 3. Liga ging es bei Chaos-Klub Türkgücü München stets auf und ab – jetzt geht es offenbar nur noch in eine Richtung: nach unten. Am 31. Januar 2022 reichte der Verein beim Amtsgericht München wegen gravierender finanzieller Probleme einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren ein.

Am 18. Februar wurden den Münchnern vom DFB dann elf Punkte abgezogen. Den Einspruch schmetterte der Verband am Mittwoch (9. März) ab. Neun Punkte werden wegen des Ende Januar gestellten Insolvenzantrags abgezogen, weitere zwei wegen eines Auflagenverstoßes. Türkgücü ist mit nun 18 Punkten abgeschlagener Tabellenletzter, der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt zehn Punkte.

Türkgücü München in finanzieller Schieflage

Entstanden war die finanzielle Schieflage, weil Präsident und Geldgeber Hasan Kivran (55) den Geldhahn zugedreht hatte. In einer Stellungnahme schrieb der Klub dazu: „Nachdem zunächst zugesagte Gesellschaftermittel nicht flossen, wurde der Schritt des Antrages auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens unumgänglich.“

Alles zum Thema 3. Liga

Geschäftsführer Max Kothny (25) erklärte noch im Januar: „Bis zum Tag der Antragsstellung haben wir alles in unserer Macht Stehende versucht, um diesen Schritt noch abzuwenden.“ Der Verein sehe die aktuelle Situation aber auch als Chance, Altlasten hinter sich zu lassen und einen Neuanfang zu starten. In welcher Spielklasse der in der kommenden Saison stattfinden soll (ob Regionalliga oder tiefer), steht allerdings noch nicht fest.

Unruhe und finanzielle Abhängigkeit bei Türkgücü München

Selbst wenn der sportliche Klassenerhalt durch ein Wunder doch noch gelingen sollte, könnten die klammen Kassen eine weitere Spielzeit in der 3. Liga erschweren. Konkurrenten im Rennen um den Klassenerhalt, darunter auch Viktoria Köln, haben dadurch zweifelsfrei etwas bessere Aussichten auf den Liga-Verbleib.

Präsident Kivran war 2016 beim damaligen Sechstligisten eingestiegen und hatte mit hohem finanziellem Aufwand mehrere Aufstiege binnen weniger Jahre ermöglicht. Ruhig war es hinter den Kulissen gerade nach dem Sprung in den Profi-Fußball aber nie gewesen. Davon zeugten auch insgesamt acht Trainer, die die Mannschaft in ihren bislang gut anderthalb Drittliga-Spielzeiten betreuten.

Schon in der vergangenen Saison hatte es Befürchtungen um einen Ausstieg des lebensnotwendigen Investors gegeben, der sich dann allerdings doch für den Verbleib entschied – vorerst. Damals lobte Kivran „infrastrukturelle Fortschritte“, die ihn zum Umdenken bewogen hätten. Dieser Eindruck hielt letztlich nur für rund ein Jahr an und platzt jetzt mit einem lauten Knall. (bc/tsc)