Trainingslager ein Volltreffer?FC-Coach Schultz zieht Bilanz und ist am letzten Abend „kein Türsteher“

Hat das Trainingslager seinen Zweck erfüllt? Der 1. FC Köln hat im spanischen Algorfa intensiv für den Saisonendspurt gearbeitet – Trainer Timo Schultz zieht Bilanz.

von Uwe Bödeker (ubo)

Auf dem Platz waren die Einheiten knackig und intensiv – fünf Tage war der 1. FC Köln im Trainingslager im spanischen Algorfa. Das Testspiel am Freitagnachmittag endete gegen den isländischen Erstligisten Breidablik Kópavogur nur 2:2. Trainer Timo Schultz (46) wollte das aber nicht überbewerten. 

Die Frage ist aber: Hat sich die FC-Truppe die nötige Kraft für den Saisonendspurt geholt? Konnte man sich gemeinsam einschwören auf den Abstiegskampf mit acht Endsspielen vor der Brust? Am Sonntag (31. März 2024) startet die Thriller-Phase mit dem Auswärtsspiel beim FC Augsburg. Siege sind jetzt Pflicht. Schultz sprach nach dem Trainingslager über die Lage und zog Bilanz. Der Coach über ...

1. FC Köln: Schultz zufrieden nach fünf Tagen in Spanien

... das Positive im Testspiel: „Das war ein Spiel, wo wir gut reingekommen sind. Wir hatten drei, vier richtig gute Chancen in der ersten Halbzeit. Da waren schon einige Abläufe dabei, die wir in der Woche einstudiert haben. Dementsprechend war ich da gar nicht so unzufrieden.

... über das Negative im Testspiel: „Wir haben uns dann etwas den Schneid abkaufen lassen. Da waren einige Jungs am Ende stehend k.o. – das ist normal nach fünf Einheiten in den Knochen. Das haben wir eingeplant. Aber ich hätte lieber gewonnen, wir haben uns beim 2:2 mit einem schnell ausgeführten Freistoß übertölpeln lassen, wo wir nicht auf Sendung sind. Das darf uns nicht passieren, auch in keinem Testspiel. Dafür sind wir zu ambitioniert.“

... über Spieler, die Eindruck hinterlassen haben: „Erstmal ist es wichtig, dass alle, die heil ins Trainingslager gestartete sind, auch heil wieder rausgehen. Davie Selke hat nicht nur mit seiner Torbeteiligung, sondern auch mit seinen Aktionen rund um die Box gezeigt, wie gefährlich er sein kann und wie wichtig er für uns ist. Er war 30 Minuten im Spiel, mal sehen, wie viel er dann im Tank hat fürs Augsburgspiel. Ansonsten war es von allen ein sehr hohes Engagement.“

... über das Trainingslager insgesamt: „Es hat seinen Zweck erfüllt. Wir haben gut trainieren können. Wir wollten vorwärtskommen, da haben wir einige Elemente erkennen können. Wir sind auch einen Schritt vorwärtsgekommen. Trotzdem müssen wir weiter gehen.“

... über die anstehende Woche vor dem Augsburg-Spiel: „Wir freuen uns, wenn am Freitag die Spieler von den Nationalmannschaften hoffentlich gesund nach Hause kommen. In der Woche haben wir davor noch drei weitere Trainingstage in Köln, die sind genauso wichtig wie das Trainingslager in Spanien. Wir werden die Woche zweiteilen: Montag, Dienstag und Mittwoch werden wir insgesamt viermal trainieren. Donnerstag ist frei. Und dann haben wir noch Freitag und Samstag, um uns konkret auf Augsburg vorzubereiten.“

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... über den Abschlussabend in Algorfa: „Ich werde sicherlich nicht den Türsteher spielen. Die Jungs sind kaputt nach der Trainingswoche, da bin ich mir sicher. Ich glaube, dass sie gemeinsam etwas essen gehen werden und in die weitere Abendgestaltung mische ich mich nicht ein. Ich werde mir auch mit dem Trainer- und Betreuerteam zusammen einen schönen Abend gönnen und die Tage hier ausklingen lassen.“

... über den Geist von Algorfa? Schultz schmunzelt: „Ich kenne den Geist von Malente bei der Nationalmannschaft – das ist schon ein paar Jahre her. So ein Trainingslager hat ja weitaus mehr Wert als nur das Training auf dem Platz. Die Jungs sind ja 24 Stunden am Tag zusammen, können auch mal Sachen machen neben dem Fußball. Ich habe sie permanent gesehen, wie sie unterwegs waren, Karten gespielt oder sich anderweitig miteinander beschäftigt haben. Auch im Trainerteam hatten wir die Möglichkeit, viele Gespräche zu führen. Dementsprechend hat das alles seinen Zweck erfüllt hier.“