Der 1. FC Köln holt in einem irren Spiel beim VfL Wolfsburg ein 3:3. Held des Tages ist ausgerechnet eine Leihgabe, die mit einem Rekord-Tor in der 104. Minute für den Ausgleich sorgt.
Wahnsinn in der 104. MinuteRekord-Tor von Köln-Held Kaminski

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3:3-Torschütze Jakub Kaminski (M.), Kristoffer Lund (l.) und Jan Thielmann (r.) jubeln vor dem Gästeblock.
15.09.2025, 08:24
„Es war eine wilde Achterbahnfahrt“, stöhnte Köln-Trainer Lukas Kwasniok nach dem packenden 3:3 beim VfL Wolfsburg. Und was für eine! Das Spiel endete erst nach einer unfassbaren, 14-minütigen Nachspielzeit gegen 17.50 Uhr.
Und diese Nachspielzeit hatte es in sich! Erst der Jubel über den 2:2-Ausgleich durch den eingewechselten Isak Johannesson in der ersten Minute der Nachspielzeit. Dann der Schock: Acht Minuten später zirkelte Maximilian Arnold einen Freistoß zum 3:2 für Wolfsburg ins Netz – alles schien verloren.
Doch der FC schlug zurück! Ausgerechnet die Wolfsburger Leihgabe Jakub Kaminski traf noch einmal fünf Minuten später zum 3:3-Endstand. Ein irrer, aber verdienter Lohn für den Aufsteiger.
Dieses Tor ist für die Geschichtsbücher! Kaminskis Treffer in der 14. Minute der Nachspielzeit war das späteste Tor der Bundesliga-Historie. Und das ausgerechnet gegen den Klub, dem er eigentlich gehört! „Das war geil. Das fühlt sich gut an“, jubelte der 23-jährige Pole.
Er fügte hinzu: „Ich habe großen Respekt vor Wolfsburg, weil ich noch Spieler des VfL bin. Deswegen wollte ich nicht jubeln, aber es ist gut für mich, hier in Köln zu sein.“ Mit seinem Rekord kickte er übrigens seinen neuen Teamkollegen Marius Bülter vom Thron, der 2023 für Schalke in der 12. Minute der Nachspielzeit getroffen hatte.
Wieder einmal bewies der FC Moral und eine gehörige Portion Frechheit. Und wieder einmal hatte Trainer Kwasniok ein goldenes Händchen! Seine Einwechselspieler drehten die Partie, besonders FC-Juwel Said El Mala begeisterte. „Die Mannschaft hat sich das 3:3 über die 105 Minuten verdient“, fand der FC-Coach.
Die Kölner sind die neuen Meister der späten Tore! Schon im Pokal in Regensburg (2:1) und in Mainz (1:0) schlug der FC spät zu. Dieser unbändige Wille ist die neue Super-Kraft. „Das war verrückt. Das spricht für uns, für die Mannschaft“, sagte Neuzugang Marius Bülter.
Beinahe wäre er selbst zum Helden geworden, doch sein Tor zum 2:1 wurde wegen eines Mini-Fouls aberkannt. Am Ende konnten aber alle mit dem Remis bestens leben.
Sieben Punkte nach drei Spieltagen – diese Hammer-Bilanz hatte dem Aufsteiger kaum jemand zugetraut! Doch Ausruhen gibt's nicht. Sportdirektor Thomas Kessler mahnte trotz aller Freude: „Wir haben noch viele Themen, an denen wir arbeiten können.“
Am kommenden Samstag (18.30 Uhr) geht es zu RB Leipzig. Mit der neuen breiten Brust ist der Aufsteiger aber auch in Sachsen keineswegs chancenlos. Trainer Kwasniok ist überzeugt: „Ich bin stolz auf die Jungs, was sie bisher erreicht haben. Der Glaube ist für uns zu einem Vorteil geworden.“ Die Kölner Fans hoffen, dass dieser Traum noch lange anhält. (red)