Die ersten Eindrücke machen bei Jakub Kaminski viel Lust auf mehr: Der Neuzugang fügt sich beim 1. FC Köln direkt glänzend ein.
Gewinner der VorbereitungFC-Profi schwärmt: „Weltklasse“
Aktualisiert
Vom Wunderkind zur Wundertüte – so lässt sich der bisherige Karriere-Verlauf von Jakub Kaminski (23) beschreiben. Bei seinem Ausbildungsklub Lech Posen zählt er bis heute zu den größten Talenten der Vereinsgeschichte, mit 17 sagte man ihm eine Welt-Karriere voraus.
Der Weg schien vorgezeichnet, mit dem Verkauf zum VfL Wolfsburg avancierte der Linksaußen zum zweitteuersten Transfer der Posen-Historie (10 Millionen Euro).
Jakub Kaminski kam beim VfL Wolfsburg nicht in Tritt
Doch beim VW-Klub geriet seine Karriere ins Stocken. In drei Jahren in der Autostadt erzielte Kaminski magere fünf Tore, seit zwei Spielzeiten wartet der Pole auf ein Erfolgserlebnis. Daher entschied sich „Kuba“ für den nötigen Tapetenwechsel.
Beim FC will er nun wieder die Kurve kriegen. Dieses Unterfangen hat sehr verheißungsvoll begonnen, Kaminski hat sich in seinen ersten FC-Wochen mächtig in den Vordergrund gespielt, darf sich getrost als Gewinner der Vorbereitung bezeichnen.
Seine bisherigen Leistungen haben sogar Spuren bei seinen Teamkollegen hinterlassen. „Kuba ist Weltklasse. Er macht es im Training und in den Spielen richtig gut. Er hat jetzt schon einige Tore gemacht. Mit dem werden wir noch viel Spaß haben“, sagte Doppelpacker Jan Thielmann (23) nach dem 4:0-Sieg gegen Bergamo.
Der Neuzugang besticht durch sehr hohes Tempo, Zug zum Tor, das Auge für den Mitspieler und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Diese stellt er auch bei der Generalprobe unter Beweis.
Nachdem er von Sebastian Sebulonsen (25) im Sechzehner bedient worden war, legte er sich die Kugel zurecht, hob den Kopf und schlenzte die Kugel danach präzise ins lange Eck.
Sein erster Treffer im neuen Wohnzimmer und hoffentlich nur ein Vorgeschmack auf die Saison. „Er hat eine hohe Intensität an den Tag gelegt, viel Tempo eingebracht und konnte sich auch mit einem Tor belohnen“, sagte Thomas Kessler (39) hinterher.
Kaminski bestach aber nicht nur durch sein Tor, gleich mehrfach ließ er seinen Spielwitz aufflammen – so wie vor dem 4:0. Da steckte er wunderbar auf Luca Waldschmidt (29) durch, der denn nur noch per „Foul“ gestoppt werden konnte.
Auch wenn sich der Sportdirektor mit der Bezeichnung „Gewinner der Vorbereitung“ schwertut, sagt er immerhin: „Er ist auf jeden Fall ein Spieler, der gezeigt hat, warum wir ihn geholt haben.“
Und er hat den Kampf um die Position auf der linken Halbposition erst einmal für sich entschieden. Der hochgelobte Said El Mala (18) wird zu Beginn der Saison wohl erst einmal Geduld haben und sich hinten anstellen müssen. Gleiches gilt für Linton Maina (26), der alternativ aber auch als linker Schienenspieler agieren und mit Kaminski ein schlagkräftiges Duo bilden könnte.