Nach erstem Sieg mit dem FCSchultz macht Ansage: „Weiß, dass ich mir damit keine Freunde mache“

Kölns Trainer Timo Schultz freut sich nach dem Sieg gegen Frankfurt.

Trainer Timo Schultz am 3. Februar 2024 nach seinem ersten Sieg mit dem 1. FC Köln (2:0 gegen Frankfurt).

Der 1. FC Köln sendete im Abstiegskampf ein klares Signal an die Konkurrenz: Schreibt uns nicht ab! Doch nach dem 2:0 gegen Frankfurt machte FC-Trainer Timo Schultz seinen Spielern eine klare Ansage.

von Uwe Bödeker (ubo)Jürgen Kemper (kem)

Im Rhein-Energie-Stadion tobte nach dem 2:0 des 1. FC Köln am Samstagabend (3. Februar 2023) gegen Eintracht Frankfurt Kölns größte Karnevals-Party des Wochenendes. Die Fans sangen Lieder, die Spieler machten die Welle – sogar Trainer Timo Schultz (46) tanzte über den Rasen.

Perfekter Start in die jeckste aller Kölner Wochen mit der FC-Karnevalssitzung am Dienstag (6. Februar im Maritim) und dem Auftakt des Straßenkarnevals am Donnerstag (Weiberfastnacht). Schultz sprach zunächst auch noch völlig glücklich über seinen hohen Adrenalinspiegel nach seinem ersten Sieg mit dem FC. Doch wenig später gab er sich friesisch-herb, als er auf das Thema Karneval angesprochen wurde.

Timo Schultz: „Bin nicht hier, um Karneval zu feiern“

„Ich weiß, dass ich mir damit keine Freunde mache, aber ich bin nicht hier, um Karneval zu feiern.“ Aus der Journalisten-Menge kam mit einem Schmunzeln die erstaunte Nachfrage: „Waaas?“ Da musste auch Schultz lächeln, aber der gebürtige Ostfriese fand schnell seine kühle Trainer-Miene wieder: „Ich werde am Dienstagabend sicherlich die FC-Sitzung genießen, ich freue mich auch auf die Karnevalszeit, aber ich bin hier, um mit der Mannschaft zu trainieren. Wir wollen am nächsten Sonntag auch in Hoffenheim erfolgreich ein Spiel gestalten.“

Als die Fans am Samstagabend im ausverkauften Stadion noch feierten, machte Schultz im Mannschaftskreis schon eine Ansage, wie Kapitän Florian Kainz verriet: „Wir haben die Sitzung und den Rosenmontag, aber es ist ganz klar vom Trainer angesagt, dass Bremse ist.“

Schon vor einigen Tagen sagte Schultz im EXPRESS.de-Gespräch, dass er sich auf seinen ersten richtigen Karneval in Köln freue, die Spieler dürften ruhig feiern, „aber mit Augenmaß“. Nach dem Sieg gegen Frankfurt konkretisierte er das Augenmaß und stellte ganz bestimmte Schranken für die Spieler auf.

Gänzliches Feierverbot gab es von Schultz nicht, in der Nacht auf Sonntag durften die Jungs ausgehen. Schultz erklärte die anstehende Woche: „Sie haben am Sonntag frei, das hätten sie aber auch bei einer Niederlage gehabt. Ich richte den Trainingsplan nicht nach gewonnen oder verlorenen Spielen und schon gar nicht nach dem Karneval – sondern so, dass wir nächste Woche performen können. Die Jungs können gerne rausgehen, den Sieg feiern und genießen, das haben sie lange genug nicht gehabt, aber Montag treffen wir uns wieder zum Training. Am Dienstag sind zwei Einheiten angesetzt. Abends gehen wir dann zur Sitzung. Ab dann, spätestens ab dann gehen die Gedanken bei mir nur noch um Hoffenheim. Ich gehe auch davon aus, dass die Spieler den Ernst der Lage erkannt haben und sich schon bewusst sind, dass sie nicht die Woche durchfeiern können, wenn wir am Sonntag ein wichtiges Spiel haben.“

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Dessen sind sie sich bewusst. Torschütze Jan Thielmann sagte: „Wir spielen Sonntag und dann am Freitag nach Karneval, das spricht für sich. Wir sind professionell genug und wissen, dass der Fußball in unserer brenzligen Situation momentan Vorrang hat. Ende Mai können wir dann hoffentlich feiern, egal ob Karneval ist, oder nicht.“

Dennoch wollen die Spieler nach dem Frankfurt-Sieg so viel genießen wie möglich. Am Dienstag wird es ein emotionaler Spaß-Abend im Maritim. Die FC-Familie feiert garantiert ausgelassen, auch dank Drei-Punkte-Doping. Thielmann denkt aber auch schon an die nächsten Punkte: „Auf die Sitzung freut man sich immer, aber wir müssen trainieren und haben Sonntag in Hoffenheim das Spiel. Ich glaube, das sind die nächsten wichtigen drei Punkte, die wir uns vornehmen.“