Netflix-Hit „Inventing Anna“Diese Rolle spielt der 1. FC Köln in der Serie über Hochstaplerin Anna Sorokin

Szene aus der Netflix-Serie „Inventing Anna“ mit dem Trikot des 1. FC Köln.

Anna Chlumsky als Journalistin Vivian Kent in der Netflix-Serie „Inventing Anna“ im FC-Trikot

Die Netflix-Serie „Inventing Anna“ über die deutsche Hochstaplerin Anna Sorokin bricht beim Streaming-Dienst alle Rekorde. Auch das Rheinland ist Schauplatz der Serie – der 1. FC Köln hat auch seinen Auftritt.

von Alexander Haubrichs (ach)

„Inventing Anna“ ist derzeit die Kult-Serie beim Streaming-Sender Netflix – es ist die meistgesehene englischsprachige Serie, im Februar schauten mehr als 200 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer weltweit rein. Es ist die Geschichte der Hochstaplerin Anna Sorokin (31), die als vermeintlich reiche deutsche Erbin Anna Delvey die New Yorker High Society aufmischte und später von einem Gericht wegen Betrugs verurteilt wurde.

Erzählt wird die Geschichte nach den Recherchen der Journalistin Jessica Pressler, die in der Serie Vivian Kent heißt. Und wegen ihr hat auch der 1. FC Köln in der vorletzten Folge seinen Auftritt in der spannenden und schrillen TV-Show.

Denn um die Wahrheit über die Eltern Sorokins zu erfahren, reist die Journalistin Kent nach Deutschland. In Russland geboren, wuchs Anna im beschaulichen Eschweiler auf, während der Vater für ein LKW-Unternehmen arbeitete, besuchte sie die Bischöfliche Liebfrauenschule, ein katholisches Gymnasium, machte dort Abitur.

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1. FC Köln hat Auftritt in der Netflix-Kultserie

Die Eltern, die von ihren Betrügereien offenbar nichts wussten und ihr immer wieder bei der Miete aushalfen, wohnen inzwischen in Düren, Vater Vadim Sorokin hatte dort ein Heizungsbau-Unternehmen gegründet. Und als Kent, in der Serie gerade Mutter geworden, einen Milcheinschuss hat, bringt ihr der Vater ein rotes Shirt. Als sie wenig später damit wiederzusehen ist, dürften die Herzen der Fans des 1. FC Köln höher geschlagen haben.

Denn Vivian trägt ein FC-Trikot. Aber nicht irgendeines, sondern das Produktionsteam hatte gut recherchiert und ein Shirt aus der Vergangenheit ausgesucht. Es ist ein Trikot von Ausrüster Adidas, der 2008 von der eigenen Tochter Reebok abgelöst wurde, ehe Erima und dann Uhlsport die FC-Trikots lieferten.

Normalerweise wäre es ja unglaubwürdig, würde ein FC-Fan ein Trikot einfach so verschenken. Aber der Dress stammt aus der Saison 2006/07, also dem Jahr nach dem Abschied von Lukas Podolski (36). Es war eines der dunkelsten Jahre in der Geschichte des FC, mit einer historischen 0:5-Niederlage bei Rot-Weiß Essen und Platz neun in der Abschluss-Tabelle der 2. Bundesliga.

Anna Sorokin, verurteilte Hochstaplerin aus Deutschland, sitzt in einem Gerichtssaal. Jetzt ist ihre Geschichte verfilmt worden.

Anna Sorokin am 25. April 2019 vor Gericht in New York.

Anna Sorokin erschlich sich ein Luxusleben in New York

Für Sorokin, die sich luxuriöse Hotelaufenthalte, einen sündhaft teuren Urlaub in Marokko und ein wahres Luxusleben erschlich, ging die Geschichte auch nicht gut aus, sie wurde unter anderem wegen schweren Diebstahls, Überweisungsbetrugs, betrügerischen Kreditanträgen und Nichtbezahlung von Rechnungen im April 2019 vor Gericht gestellt und wegen Erschleichens von Leistungen in Höhe von rund 175.000 Euro zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt.

2021 wurde sie freigelassen, Netflix zahlte ihr für ihre Story 320.000 Euro. Julia Garner (28) spielt Sorokin in der Serie, Anna Chlumsky (41) streifte sich als Journalistin Vivian Kent das FC-Trikot über. Das Geld, das Sorokin erhielt, ging derweil für Anwaltskosten und Entschädigungszahlungen drauf. Weil ihr Visum abgelaufen war, wurde sie zudem von der US-Einwanderungsbehörde in New York festgenommen.

Szene aus der Netflix-Show "„Inventing Anna“"

Julia Garner spielt Anna Sorokin in der Netflix-Serie „Inventing Anna“.

Eine Abschiebung nach Deutschland hatte sie abgelehnt. Weil sie sich in der Haft mit dem Coronavirus infiziert hatte und an Long Covid-Symptomen leidet, klagt sie derzeit gegen die US-Behörden. Der Kontakt zu ihren Eltern im Rheinland ist schon lange abgebrochen.