DFB verhängt Hammer-StrafeRekord-Summe schockt Drittligist – wie viel muss der FC jetzt blechen?

Die Kölner Fans zündeten vor dem Anpfiff im Derby gegen Borussia Mönchengladbach (22. Oktober 2023) Bengalos, Rauchtöpfe und Batterien.

Die Kölner Fans zündeten vor dem Anpfiff im Derby gegen Borussia Mönchengladbach (22. Oktober 2023) Bengalos, Rauchtöpfe und Batterien.

Drittligist Preußen Münster wurde vom DFB zu einer Mega-Strafe verdonnert. Eine ähnlich hohe Summe könnte auch dem 1. FC Köln drohen.

Lautstarke Unterstützung, Emotionen und Pyrotechnik: All das gehört zu einem Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln für viele Fans dazu – fragt man jedoch den DFB, ist diesem vor allem letzteres ein Dorn im Auge.

Der Verband fährt eine klare Politik gegen das Abbrennen von Pyrotechnik und verteilt regelmäßig saftige Strafen. So auch am Donnerstag (16. November 2023) gegen Drittligist Preußen Münster, dessen hohe Strafe vermuten lässt, welche Summe auf den FC zukommen wird. 

Preußen Münster muss Mega-Summe an den DFB zahlen

Die Münster-Fans hatten vor der 0:4-Pleite im DFB-Pokal gegen den FC Bayern München (26. September) alles abgebrannt, was noch von Silvester übrig war. Vom Verband gab es dafür jetzt die Mega-Strafe in Höhe von 106.950 Euro – eine empfindliche Summe für einen Drittligisten und eine vereinsinterne Rekord-Geldbuße.

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Man könne das Verhalten der Fans und die daraus resultierenden Strafen „nicht tolerieren, weil sie unseren Sportclub vor allem finanziell sehr stark belasten“, stellte Sport-Geschäftsführer Peter Niemeyer (39) klar.

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Der DFB schreibt dazu auf seiner Homepage: „Vor Beginn des DFB-Pokalspiels gegen den FC Bayern München am 26. September 2023 zündeten Münsteraner Zuschauer mindestens 15 Feuerwerksbatterien und mindestens 20 weitere pyrotechnische Gegenstände. Der Spielbeginn verzögerte sich um drei Minuten. In der 80. Minute wurde zudem ein Bengalisches Feuer abgebrannt.“

Der Fall ist also durchaus vergleichbar mit den Geschehnissen vor dem Derby des 1. FC Köln. Auch im Rhein-Energie-Stadion wurden ähnlich viele Feuerwerksbatterien und weitere pyrotechnische Gegenstände gezündet. Zudem verzögerte sich – genau wie in Münster – der Anpfiff der Partie. 

Diese zwei Aspekte entscheiden über die Strafe des 1. FC Köln

Schiedsrichter Deniz Aytekin (45) konnte die Partie aufgrund der massiven Rauchentwicklung nicht um 15.30 Uhr starten – erst einige Minuten nach dem Pyro-Spektakel ertönte der Anpfiff in Müngersdorf. 

Laut den Richtlinien des DFB-Kontroll-Ausschusses sorgt eine solche Verzögerung dafür, dass sich die Strafe (pro abgebranntem Gegenstand 1.000 Euro / pro abgeschossenen Gegenstand 3.000 Euro) um 50 Prozent erhöht. Bei einer Verzögerung von mehr als fünf Minuten verdoppelt sich die vorgesehene Summe sogar. 

Ein weiterer Aspekt, der die Strafe entscheidend ausmacht, ist die Täteridentifizierung. Gelingt es dem 1. FC Köln beispielsweise, über die Hälfte der Täter ausfindig zu machen, reduziert sich die angedachte Summe um ganze 75 Prozent. Da dies jedoch unrealistisch erscheint, müssen sich die Verantwortlichen in Köln auf eine schmerzhafte sechsstellige Summe einstellen.

Die bisher höchste Strafe für den 1. FC Köln gab es ebenfalls nach einem Derby. Nachdem zahlreiche Fans in der Saison 2014/15 nach Abpfiff der Partie den Platz im Borussia Park gestürmt hatten, belegte der DFB die Geißböcke mit einer Geldstrafe in Höhe von 200.000 Euro und einem Zuschauerteilausschluss für drei Heimspiele. (buc)