Zoff um Köln-ChoreoKeller verrät: Ultra-Gruß an PSG war von FC-Führung nicht genehmigt

Choreo in der Kölner Südkurve vor dem Spiel des 1. FC Köln gegen Mainz 05.

Choreo in der Kölner Südkurve vor dem Spiel des 1. FC Köln gegen Mainz 05 am Samstag (15. April 2023)

Nächstes FC-Heimspiel, nächste Fan-Choreo. Vor der Partie gegen Mainz 05 erstrahlte die Südkurve für einen Gruß nach Paris in Rot, Weiß und Blau. Aber: Der Verein hatte das Motiv im Vorfeld nicht genehmigt.

Rot-Weiß gegen Rot-Weiß: Die Farb-Verteilung beim FC-Duell gegen Mainz 05 (1:1) am Samstag (15. April 2023) war eindeutig. Doch beim Einlaufen beider Mannschaften mischte sich in die Choreo der Kölner Südkurve auch jede Menge Blau. Und das gefiel vor allem der FC-Führung nicht.

Liebesgrüße Richtung Frankreich: Um die 20-jährige Fan-Freundschaft mit der Pariser Ultra-Gruppe Supras Auteuil zu feiern, hatte die Wilde Horde eine Choreo im gesamten Unterrang vorbereitet. Allerdings: Bei den Köln-Bossen sorgte der farbenfrohe Anblick nicht gerade für Begeisterung. Die Aktion war nicht genehmigt!

1. FC Köln: Ultra-Choreo für PSG-Gruppe Supras

Der linke Teil der Fankurve war in Rot und Weiß gefärbt, der rechte in Anlehnung an die Vereins-Farben von Paris Saint-Germain in Blau-Weiß-Rot. Darunter stand die Botschaft „Supras. 20 Years. Horde.“ Seit 2003 sind sich die beiden Ultra-Gruppierungen eng verbunden, auch die Coloniacs stehen den Franzosen nahe.

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Doch Sportboss Christian Keller (44) verriet nach Spielschluss über die Choreo: „Die war nicht genehmigt.“ Und das hat seinen Grund. Denn die Freundschaft war vergangenes Jahr in die Kritik geraten, als Chaoten aus Köln und Paris gemeinsam an den Ausschreitungen beim Skandal-Spiel der Conference League bei OGC Nizza beteiligt waren.

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Schon im folgenden Heimspiel gegen Union Berlin prangte ein französischsprachiges Banner vor der Südkurve, auf dem sinngemäß stand: „So lange es die Horde gibt, steht sie auch zu den Supras.“ Eine Genehmigung dafür hatte es ebenfalls nicht gegeben. „Das Banner war nicht angemeldet“, sagte Keller damals. Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

Über die erneut trotz fehlender Genehmigung durchgeführte Choreo am Samstag gegen Mainz erklärte er nun: „Das Motiv war eigentlich Pillepalle. In Verbindung mit Nizza, und Nizza ist nach wie vor in den Köpfen drin, ist es aber mehr als unpassend. Und das war auch der Grund, warum wir die Choreo nicht genehmigt haben.“

Pariser Ultra-Gruppe Supras in Frankreich seit Jahren verboten

In Frankreich haben die Supras schon seit 2010 einen schweren Stand, sind vom Innenministerium sogar verboten worden. Die Freundschaft nach Köln besteht aber bis heute, obwohl die Gruppe bei den Spielen von PSG im Parc des Princes kein Teil des Spektakels auf den Tribünen mehr ist. 

Dass die Geburtstags-Choreo trotz fehlender Genehmigung durchgezogen wurde, sei für den FC schwer zu verhindern gewesen, so Keller: „Grundsätzlich kommt alles, was nicht genehmigt ist, nicht ins Stadion. Aber das Stadion hat relativ viele Zäune, wo man auch mal Sachen reinbringt, die nicht genehmigt sind.“

In den vergangenen Jahren prangten im Rhein-Energie-Stadion zu besonderen Anlässen und Jubiläen immer wieder Banner und Choreografien in Anlehnung an die freundschaftliche Beziehung zu den PSG-Ultras, so beispielsweise im November 2016 zum 25-jährigen Bestehen der Supras. Damals war die Beziehung allerdings noch deutlich weniger vorbelastet als nach der Nacht von Nizza im September 2022. (red)