FC zieht vor den CasSportrechts-Anwalt macht Köln Hoffnung auf Erfolg

Keller spricht sich gegen ein allgemeines Verbot von Pyrotechnik in Stadien aus.

Christian Keller, hier am 12. November 2022, zieht mit dem 1. FC Köln gegen das Fifa-Urteil vor den Cas.

Diese Nachricht kam völlig aus dem Nichts: Der 1. FC Köln wurde von der Fifa mit einer einjährigen Transfersperre bestraft. Ein Fachanwalt für Sportrecht macht dem Klub und den Fans aber Hoffnungen.

von Jürgen Kemper (kem)Denis Canalp (can)

Das ist ein echter Schock für den 1. FC Köln! Die Fifa hat den Klub im Transfer-Streit um Sturm-Juwel Jaka Cuber Potocnik (17) zu einer Mega-Strafe verdonnert. Der FC darf ein Jahr lang keine neuen Spieler anmelden, sogar der bereits bestätigte Transfer von St. Paulis Leart Paqarada (28) droht so zu platzen!

Gegen dieses Urteil wird der FC beim internationalen Sportgerichtshof Cas Berufung einlegen. Der Verein hat sich in einer umfassenden Klageerwiderung verteidigt und Nachweise vorgelegt, die den angeblichen Vertragsbruch widerlegen.

Fachanwalt für Sportrecht: „Der Gang vor das Cas ist zwangsläufig“

Für Dr. Paul Lambertz, Fachanwalt für Sportrecht, ist der Gang nach Lausanne der richtige Schritt: „Hat der 1. FC Köln dem Spieler lediglich die berechtigten Möglichkeiten aufgezeigt und der Spieler nimmt sie dann wahr, sehe ich da keine Grundlage für eine Einmischung in das Vertragsverhältnis. Damit wäre für mich auch die Sanktion unwirksam. Der Gang vor das Cas ist zwangsläufig.“

Der Experte sieht sogar berechtigte Chancen auf Erfolg. Lambertz sagt: „Es besteht zumindest die Chance, dass die Strafe reduziert oder zu einer reinen Geldstrafe umgewandelt wird. Die Strafe, die jetzt da ist, ist zu groß, als dass man nicht alles versuchen sollte, die Strafe zu reduzieren.“

Worum geht’s überhaupt? Jaka Cuber Potocnik, ein europaweit umworbenes Offensiv-Juwel und aktueller Top-Torjäger von Kölns so erfolgreicher U19, war zum 31. Januar 2022 ablösefrei ans Geißbockheim gewechselt. Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

Einen Tag zuvor soll seine Mutter den bis 2024 laufenden Vertrag bei Potocniks Heimat-Verein Olimpija Ljubljana (Slowenien) gekündigt haben.

Verschiedene Vereinbarungen (Beförderung in die erste Mannschaft, individuelles Fitnesstraining) waren nicht eingehalten worden – so ihre Begründung. Ljubljana wiederum warf dem FC, als Potocniks neuem Klub, Anstiftung zum Vertragsbruch vor und klagte. Die Fifa gab den Slowenen recht!