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„Armselig – Unerträglich“Kasalla-Sänger entsetzt über Fan-Banner beim FC-Spiel

Bastian Campmann rockt auf der Bühne. Kasalla geben ein Konzert im RheinEnergie-Stadion.

Kasalla-Sänger Bastian Campmann (hier am 17. Juni 2022 beim Konzert im Stadion) ist entsetzt vom Verhalten einiger Gewalttäter rund um den 1. FC Köln.

Ein nicht angemeldetes Plakat hat beim Spiel des 1. FC Köln gegen Union Berlin für Wirbel gesorgt. Unter anderem fordert Kasalla-Sänger Bastian Campmann den Verein zum Handeln auf.

von Marcel Schwamborn (msw)

Nächster Fan-Ärger für den 1. FC Köln. Erst die schlimme Randale in Nizza mit 32 Verletzten, dann provozierten die Ultras der Gruppierung „Wilde Horde“ beim Spiel gegen Union Berlin mit einem Banner.

„So lange es die Horde gibt, steht sie auch zu den Supras“, war sinngemäß auf Französisch am Sonntag (11. September 2022) rund eine halbe Stunde am Zaun der Südkurve zu lesen. Dieses Treuebekenntnis an die verbotene Gruppierung von Paris Saint-Germain war ein Schlag ins Gesicht für die FC-Bosse und die friedlichen Fans, die sich deutlich von Gewalttätern distanzieren.

1. FC Köln: Bosse drücken sich um klare Meinung zu Fan-Banner

Sportgeschäftsführer Christian Keller (43) hat bekräftigt, dass die Verursacher der Ausschreitungen in der Conference League „vom Fußball auszuschließen“ seien. Er bezeichnete die Chaoten als „Hirnverbrannte“. Doch bei der Bewertung des Plakats drückten sich die FC-Offiziellen am Sonntag um eine klare Ansage.

„Das Banner war nicht angemeldet. Aus der Übersetzung lassen sich allerdings nicht zwingend Schlüsse ableiten. Die Hintergründe sind deshalb erst zu eruieren“, teilte Keller auf EXPRESS.de-Nachfrage lediglich mit. Ein Knallhart-Kurs ist das ganz und gar nicht. Oder scheuen die Bosse etwa die Konfrontation mit den Ultras eine Woche vor der Mitgliederversammlung (20. September)?

Wie aufgeladen die Stimmung rund um den Verein derzeit ist, erfuhr auch Kasalla-Frontmann Bastian Campmann (45). Der hatte in den vergangenen Tagen mehrfach via Twitter seinen Unmut kundgetan. „Stadionverbot für alle, die nicht in Frieden den Fußball und den Verein feiern wollen. Bitte. DIE sind nicht der Effzeh. Die sind eine Schande. Was für Ar... lö..“, schrieb der Sänger am Donnerstag angesichts der Nizza-Bilder.

Als am Sonntag das Banner im Stadion hing, legte Campmann nach: „Es. Ist. Unerträglich. Was für eine armselige Provokation. Nichts verstanden. Ihr seid nicht der Verein. Aber der Verein muss jetzt auch reagieren. Schnell. Und klar“, forderte er und schrieb noch: „Armselig. Die Horde hat nichts verstanden“.

Die Botschaften brachten dem Kasalla-Musiker Zustimmung, aber auch zahlreiche üble Beleidigungen in den sozialen Netzwerken ein. „Es ist ein emotional aufgeladenes Thema“, sagte er am Montag (12. September) im Gespräch mit EXPRESS.de. „Ich bin Mitglied und Fan und finde, dass die Situation so nicht mehr tragbar ist“.

Kasalla: Sänger Bastian Campmann in Sorge um den 1. FC Köln

Campmann sorgt sich angesichts der Gewalt-Exzesse und der dargestellten Solidarität mit Schläger-Gruppierungen. „Es geht nicht um die Schuldfrage, wer wen provoziert hat. Es geht mir nur darum, dass nicht nachgedacht wird, was das für den Verein bedeuten kann. So reißen möglicherweise einige diesen tollen Erfolg, den sich die Mannschaft durch die Europapokal-Qualifikation aufgebaut hat, wieder ein.“

EXPRESS.de hatte enthüllt, dass sich die FC-Bosse (Vorstand und Geschäftsführung) am Sonntagabend mit Ultra-Vertretern getroffen haben. Inhalte des Gesprächs sollen noch nicht kommuniziert werden. Klar ist aber, dass der Riss, der durch die Fans geht, immer größer wird.