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„Keine Emotionen mit Abstand“FC-Ultras wollen Spiele mit Teileinlass boykottieren

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Wann dürfen die FC-Fans, so wie hier beim Spiel gegen Werder Bremen im Dezember 2019, wieder ins Stadion?

von Jürgen Kemper (kem)Martin Zenge (mze)

Köln – Der Dauerkarten-Plan des 1. FC Köln hat hohe Wellen geschlagen.

Jetzt melden sich auch die Ultras zu Wort. In einem Schreiben, das unter anderem die „Wilde Horde“ und der „Südkurve e. V.“ veröffentlichten, fordern sie vom Klub „eine bessere und eindeutig kommunizierte Lösung für alle Dauerkarteninhaber zu finden.“ Die Kommunikation zu diesem Thema sei „äußerst fragwürdig“ gewesen.

Ultras des 1. FC Köln wollen Spiele mit Teileinlass boykottieren

Außerdem erwartet die aktive Fanszene, dass „alle Dauerkartenbesitzer, die in diesem Jahr ihre Karte vorerst nicht nutzen möchten, ohne Weiteres zum Dauerkartenpreis auf ihre Karte zugreifen können, sofern es in der laufenden Saison wieder zu einer Vollauslastung ohne Einschränkungen kommen sollte.“

Die Vollauslastung des Rhein-Energie-Stadions ist auch die Grundvoraussetzung dafür, dass die Ultras überhaupt in die Südkurve zurückkehren. Sollte nur ein Teileinlass möglich sein, wollen sie die Spiele boykottieren.

„Wir werden erst dann wieder in der Kurve stehen, wenn alle FC-Fans ohne Einschränkungen ins Stadion dürfen, um ihren FC anfeuern zu können. Für uns steht fest, dass sich ein Stadionerlebnis nicht nur durch das Fußballspiel, sondern auch durch die Gemeinschaft definiert. Emotionen und Freude können nicht mit 1,5 Meter Abstand ausgelebt werden. Dementsprechend werden wir keine Karten beanspruchen, die bei einem etwaigen Teileinlass verlost werden“, heißt es in der Erklärung.

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FC-Präsident Werner Wolf verteidigt Dauerkarten-Plan

FC-Oberhaupt Werner Wolf (63) hatte die umstrittenen Kompensationsmöglichkeiten für Dauerkarteninhaber im EXPRESS-Interview verteidigt, nimmt die Kritik aber ernst: „Wir haben versucht, es sozial möglichst adäquat zu machen und alle Möglichkeiten zu bieten. Dass einige das anders bewerten, damit müssen wir uns auseinandersetzen.“

Mit dem enormen Gegenwind der vergangenen Tage hatten die FC-Verantwortlichen nicht gerechnet. Vor allem der Plan, Dauerkarteninhaber, die vorab auf eine vollständige Erstattung verzichten, im Falle einer Teilöffnung der Stadien bei der Vergabe der Plätze zu bevorzugen, stößt vielen Anhängern sauer auf. Ein Vorwurf, der in diesem Zusammenhang immer wieder auftauchte: Erpressung.

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„Man hätte auch sagen können: Wir kündigen alle Dauerkarten und gucken dann, wie es weitergeht. Aber die Dauerkarte, die ja ein sehr begehrtes Gut ist, in keiner Weise zu gefährden und jeden mitzunehmen – das war uns am wichtigsten“, so Wolf.