Derby gegen LeverkusenFC-Frauen stecken nach Nullnummer unten drin – nur Cerci-Debüt gibt Hoffnung

Genessee Puntigam verfolgt Alexandra Emmerling im Derby zwischen Köln und Leverkusen

Genessee Puntigam verfolgt Alexandra Emmerling im Derby zwischen Köln und Leverkusen am 5. März 2023.

Die FC-Frauen haben den erhofften Befreiungsschlag im Derby gegen Leverkusen verpasst. Erneut blieben die Kölnerinnen, bei denen Selina Cerci ihr Debüt gab, ohne eigenen Treffer.

von Antje Rehse (are)

Das Frauenteam des 1. FC Köln hat den Befreiungsschlag in der Bundesliga verpasst. Unter den Augen von Hennes IX. sowie 1568 Zuschauerinnen und Zuschauern im Franz-Kremer-Stadion kamen die FC-Frauen gegen den Lokalrivalen Bayer Leverkusen nicht über ein 0:0 hinaus.

Damit blieb das Team von Trainer Sascha Glass (50) auch im siebten Pflichtspiel in Folge ohne Sieg und eigenen Treffer. „Wir wollen gegen Leverkusen mit einer kämpferischen Einstellung und mit Mentalität die Zuschauer mitreißen, um erfolgreich zu sein und die Punkte hierzubehalten“, hatte Glass vor dem Spiel gesagt. Das gelang nicht.

1. FC Köln: Duisburg zieht im Abstiegskampf vorbei

Nach der Nullnummer wird die Lage für die FC-Frauen immer bedrohlicher. Am Sonntag (5. März 2023) zog der MSV Duisburg dank eines 3:0-Sieges gegen Tabellenschlusslicht Turbine Potsdam am FC vorbei. Da Werder Bremen am Nachmittag 0:2 gegen Bayern München verlor, rutschte Köln immerhin nicht auf einen Abstiegsplatz, hat aber nur einen Punkt Vorsprung.

Jana Beuschlein (3.) tauchte nach einem Freistoß aus dem Mittelfeld erstmals gefährlich vor dem Tor der Gäste auf. Ihr Kopfball-Aufsetzer landete jedoch viel zu zentral in den Armen von Bayer-Torhüterin Friederike Repohl.

Im Folgenden taten sich beide Mannschaften schwer, sich Torchancen zu erspielen. Das änderte sich in der 32. Minute. Genessee Puntigam, nach einem schnellen Angriff toll von Beuschlein bedient, legte den Ball haarscharf am Tor vorbei. Torhüterin Repohl war wohl noch mit den Fingerspitzen am Ball. Es war die beste Gelegenheit für die Kölnerinnen im ersten Durchgang.

Direkt im Gegenzug konterte Leverkusen nach dem Eckball der Gastgeberinnen brandgefährlich, Celina Degen klärte in höchster Not vor Eva van Deursen (33.). Danach agierte Leverkusen im Spiel nach vorne etwas zwingender als die FC-Frauen, ein Schuss von Elisa Senß (40.) aus rund 18 Metern flog aber weit am Kasten von FC-Keeperin Manon Klett vorbei.

Die zweite Hälfte begann für den FC mit einem Schock: Bei einem Zusammenprall mit Alexandra Emmerling verletzte sich Mittelfeldspielerin Adriana Achcinska am linken Knie. Für sie kam Alena Bienz in die Partie (51.). Das Geburtstagskind hatte wenig später die Chance zur Führung, vergab aber nach Flanke von FC-Kapitänin Mandy Islacker (54.) Nehmen Sie an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

In der Anfangsphase des zweiten Durchgangs nahm das Spiel etwas mehr Fahrt auf. In der 65. Minute kam Selina Ostermeier nach Durcheinander im FC-Strafraum frei zum Schuss, Sarah Puntigam klärte kurz vor der Linie mit dem Fuß.

Selina Cerci gibt lang ersehntes FC-Debüt

Highlights waren im Folgenden Mangelware – bis zur 80. Minute: Nationalspielerin Selina Cerci, die im Sommer an den Rhein gewechselt war, gab ihr Debüt für den FC. Cerci war mit einem Kreuzbandriss lange ausgefallen. 

Im Derby gegen Leverkusen konnte die hoch veranlagte Stürmerin nichts mehr am Spielverlauf ändern. Der FC wird hoffen, dass sie in den kommenden Wochen im Abstiegskampf die entscheidenden Akzente setzen kann.

Glass war trotz der Nullnummer nicht gänzlich unzufrieden. „Ich glaube, es ist auch ein Fluch. Wenn man keine Tore macht, will man es erzwingen“, sagte der FC-Trainer. „In der Phase, in der wir uns befinden, müssen wir uns Pünktchen für Pünktchen da rausarbeiten. Ich finde, dass es fußballerisch gerade in der ersten Halbzeit wieder gut aussah.“