Wegen des FC-Zoffs mit Müller-RömerFan-Vorwürfe gegen Stephan Engels

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Benjamin Vrijdaghs machte vor dem Zoff ein Foto mit Stephan Engels.

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln – Kein Tag ohne neue Unruhe im Umfeld des 1. FC Köln. Die regelmäßig abgefeuerten Vorwürfe von Ex-Nationalspieler Stephan Engels (59) gegen den Mitgliederrat und dessen Vorsitzenden Stefan Müller-Römer (52) könnten plötzlich in einem anderen Licht erscheinen. Ein Fan wirft Engels vor, den Anwalt schon bei der Karnevalssitzung bedroht zu haben!

War die Engels-Attacke geplant?

Eigentlich hatte Ben Vrijdagh (41) die Begegnung schon abgehakt. Das langjährige FC-Mitglied hatte Tickets für die Karnevalssitzung gewonnen, im Foyer hatte er Stephan Engels gesehen und ihn um ein gemeinsames Foto gebeten. Dann habe er Stefan Müller-Römer erblickt, den er von einigen Diskussionen flüchtig kannte, und habe ihn angesprochen.

„Plötzlich unterbrach Herr Engels das Gespräch, indem er sich zwischen uns schob. Dann tippte er Herrn Müller-Römer auf die Brust und sagte: ’Ich habe mir auf die Fahne geschrieben, dich zu eliminieren’. Ich half anschließend, die beiden auseinanderzubringen, denn die Atmosphäre war schon sehr aufgeheizt“, erinnert sich Vrijdaghs. „Eigentlich hatte ich diesem traurigen Erlebnis nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt. Mit Blick auf die neuerliche Berichterstattung erscheint es aber in einem anderen Licht.“

Offensive der Alt-Internationalen gegen Mitgliederrat?

Steckt also mehr hinter dem angeblichen Interesse am Vizepräsidenten-Job von Engels? Sollen da womöglich alte Rechnungen beglichen werden? Schließlich ist Engels ein enger Freund von Ex-Präsident Wolfgang Overath, der, von Müller-Römers Oppositionsgruppe FC Reloaded kritisiert, irgendwann entnervt die Brocken hinwarf. Und mit Toni Schumacher (66) trifft er sich regelmäßig, der als Vizepräsident mit dem als Spinner-Nachfolger in den Vorstand berufenen Müller-Römer jede persönliche Zusammenarbeit ablehnte.

Engels bestreitet Zusammenhang zwischen Zoff und Bewerbung

Engels selbst bestreitet einen Zusammenhang: „Es gab einen Disput bei der Karnevalssitzung, an den genauen Wortlaut kann ich mich nicht erinnern, er liegt schließlich mehr als sechs Monate zurück. Der Vorgang wurde am 11. Mai im Büro von Müller-Römer von beiden ’Parteien’ als erledigt und beendet erklärt. Übrigens an dem Tag, an dem ich ihm meine Bereitschaft zur Kandidatur erklärte.“

Müller-Römer bestätigte gegenüber dem EXPRESS den Vorfall ebenfalls, auch das Treffen in seiner Kanzlei. „Ich dachte eigentlich auch, dass die Sache erledigt sei. Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher.“

Stephan Engels: „Das hat nichts mit damals zu tun.“

Inzwischen fühlt sich Engels ausgebootet und wiederholt auch gegenüber EXPRESS den Vorwurf, die Auswahl von Carsten Wettich als kommenden Vizepräsidenten sei ein abgekartetes Spiel gewesen. „Die jetzige Sache hat nichts mit damals zu tun. Es geht hier um den 1. FC Köln. Ich bin wahrlich nicht der Einzige, der das Vorgehen des Mitgliederrats zutiefst kritisch sieht.“

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Aus dem wehrte sich inzwischen Müller-Römers Stellvertreter im Mitgliederrat, Ho-Yeon Kim, in einer persönlichen Erklärung gegen die Vorwürfe.

Versöhnliche Botschaft von Ho-Yeon Kim

Er betont: „Ich war und bin an einem Austausch mit Herrn Engels sehr interessiert. Leider nahm er alle Angebote, sich dem Mitgliederrat vorzustellen, nicht an. Der Auswahl-Prozess ist fair und demokratisch abgelaufen. Wir sollten wieder mehr miteinander arbeiten, statt öffentlich gegeneinander.“ Persönliche Kampagnen hätten beim 1. FC Köln, wo alle nur den Erfolg des FC wollten, nichts verloren.